GP-Teams: Wie geht es mit Dorna-Zuschüssen weiter?
Nach dem Katar-GP kam auch in der Moto3-WM der Stillstand
Wegen der weltweiten Coronakrise hat 2020 noch kein einziges MotoGP-Rennen stattgefunden, während in den Klassen Moto3 und Moto2 immerhin schon ein Wettbewerb in Katar (8. März) ausgetragen wurde. Wegen der fehlenden Rennen und des wochenlangen Shutdowns sind etliche der 42 GP-Teams finanziell angeschlagen. Denn es fehlen einerseits die Einnahmen durch die Dorna und IRTA bei den Rennen, anderseits haben viele Sponsoren ihre Beiträge reduziert, weil im ersten Halbjahr kein nennenswerter Gegenwert für die Werbung geboten werden konnte und weil viele im Motorsport involvierte Unternehmen selbst starke Umsatzeinbußen verzeichnen mussten.
Die Dorna hat deshalb in Absprache mit Großaktionär Bridgepoint eine Vereinbarung getroffen und bezahlt den privaten Teams aller drei Klassen seit April eine monatliche Fixsumme aus, mit deren Hilfe ein Großteil der laufenden Kosten (Personalkosten, Materialkosten, Mieten, Leasinggebühren und so weiter) bezahlt werden können.
In der MotoGP erhalten alle Kundenteams (inklusive Gresini-Aprilia) jeweils 250.000 Euro im Monat. Nur die Werksteams von Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati und KTM erhalten nichts. Sie müssen sich mit Hilfe ihrer namhaften Hauptsponsoren und des Kerngeschäfts (Motorradverkauf) über Wasser halten.
In der Moto3-Klasse existieren keine Werksteams, deshalb bekommen alle Rennställe ca. 25.000 Euro im Monat, in der Moto2 werden ca. 50.000 Euro ausbezahlt, auch noch im Juli.
Insgesamt schüttet die Dorna ca. 70 Millionen Euro an die Teams pro Saison aus. Dieser Betrag wird sich in diesem Jahr geringfügig verringern, weil nicht nur die deutschen Teams wie jene von Peter Öttl und Florian Prüstel und das Liqui-Moly-Intact-Moto2-Team nicht mehr für 20 Grands Prix bezahlt werden, sondern voraussichtlich für 14.
«Wir bekommen nach dem Juli die normale Unterstützung durch die Dorna wie sonst bei jedem Rennen», erklärte Teamprinzipal Florian Prüstel, der sein CarXpert-KTM-Team in diesem Jahr mit Jason Dupasquier und Barry Baltus besetzt hat.
Die üblichen Zuschüsse belaufen sich in der Moto3 auf ca. 180.000 Euro im Jahr und in der Moto2 auf ca. 230.000 Euro im Jahr. Die Beträge sind zum geringen Teil auch erfolgsabhängig. Sie setzen sich aus an Anteilen am TV-Kuchen, Bonus für Quali und Rennen, Antrittsgeld und Spesenanteil zusammen.
Den privaten MotoGP-Teams werden pro Saison pro Fahrer 2,5 Millionen Euro ausgezahlt, die Leasinggebühren sind mit 2,2 Millionen gedeckelt.
Die fünf Werksteams werden für ihre Fünf-Jahres-Verträge ebenfalls kräftig honoriert. Die Höhe der Beiträge hängt unter anderem von der Anzahl der eingesetzten Bikes ab.