Aragón: Masia (Honda) setzt sich im Moto3-Krimi durch
Jaume Masia kam als Erster aus der letzten Kurve
Raul Fernandez auf der Pole-Position ist ein gewohntes Bild in der Moto3-Saison 2020: Zum vierten Mal sicherte sich der Red Bull-KTM-Ajo-Pilot am Samstag die beste Ausgangslage, bisher münzte er diese aber noch in kein Podium um. Ebenfalls in der ersten Startreihe standen im MotorLand Aragón Le Mans-Sieger Celestino Vietti und WM-Leader Albert Arenas. Startplatz 21 bedeutete eine persönliche Bestleistung des Österreicher Maximilian Kofler.
Der WM-Fünfte John McPhee (Startplatz 10) startete mit einer Hypothek in den Gran Premio Michelin de Aragón: Wegen Langsamfahrens auf der Ideallinie in den letzten Quali-1-Runden muss der Petronas-Sprinta-Fahrer einen Long Lap-Penalty absolvieren. Dasselbe blühte Alonso Lopez, allerdings aus einem anderen Grund: Er hatte beim Frankreich-GP vor einer Woche seinen Teamkollegen Romano Fenati torpediert, was zum Doppelausfall der Husqvarna-Piloten führte.
So lief das Rennen:
Start: Arenas setzt sich an die Spitze, gefolgt von Fernandez, Vietti, Suzuki und Fenati.
Runde 1: Fernandez übernimmt nach wenigen Kurven die Führung – gefolgt von Suzuki. Gabriel Rodrigo fliegt per Highsider in Kurve 13 ab.
Runde 2: Fernandez führt vor Suzuki, Arenas, Fenati, Vietti, Darryn Binder, Lopez und Tatay. Max Kofler liegt auf Platz 22.
Runde 3: McPhee (8.) ist der schnellste Mann auf der Strecke, aber er muss den Penalty ausführen – dadurch fällt er auf Platz 18 zurück.
Runde 4: Fenati hängt am Hinterrad des drittplatzierten Arenas. Vietti wird nach hinten durchgereicht. Lopez fällt durch den Long-Lap-Penalty von Platz 6 auf 17 zurück.
Runde 5: Die Top-5 (Fernandez, Suzuki, Arenas, Fenati und Binder) haben eine Lücke von mehr als zwei Sekunden auf die Verfolger, angeführt von Masia, aufgefahren. Binder schnappt sich Fenati.
Runde 6: Binder geht auch an Arenas vorbei und liegt nun auf Rang 3. Der WM-Zweite Ai Ogura wird unterdessen aus den Top-10 verdrängt. Suzuki fällt am Ende der Runde hinter Binder und Arenas auf Platz 4 zurück.
Runde 7: Binder übernimmt erstmals die Führung! McPhee ist unterdessen zurück in den Top-10, Kofler liegt auf Platz 23.
Runde 8: Fernandez holt sich Platz 1 zurück, Suzuki schiebt sich an Arenas vorbei. Masia (6.) nähert sich der Spitzengruppe, ihm fehlen nur noch 0,8 sec. Der Spanier hat McPhee und Alcoba im Schlepptau.
Runde 9: Migno (17.) stürzt in Kurve 7. Arenas kämpft sich auf Platz 2 nach vorne.
Runde 10: McPhee führt jetzt die Verfolgergruppe an – und sie schließen die Lücke!
Runde 11: McPhee geht an Suzuki vorbei und ist neuer Fünfter. Sergio Garcia muss einen Long-Lap-Penalty verbüßen.
Runde 12: Suzuki fällt auch hinter Alcoba und Masia zurück. Ogura ist unterdessen nur noch auf Platz 16 zu finden – und damit außerhalb der Punkteränge.
Runde 13: Fernandez führt, Binder und Arenas wechseln sich auf Platz 2 ab. Dahinter lauern Fenati, McPhee, Masia, Alcoba und Suzuki, der ein Track-Limits-Warning erhält.
Runde 14: Fenati ist kurzzeitigDritter, fällt dann aber auch hinter Masia auf Rang 5 zurück. Der Leopard-Honda-Pilot schnappt sich dann auch den dritten Platz von Areans. Binder übernimmt die Führung!
Runde 15: Jede Menge Positionskämpfe fünf Runden vor Schluss: Fernandez fällt bis auf Platz 5 zurück, aber er kämpft sich gleich wieder an Masia und Fenati vorbei. Arenas ist neuer Führender – und Binder verliert auch Platz 2 an Fernandez.
Runde 16: Nach Start-Ziel holt sich Fernandez die Führung zurück. Dann nimmt sich Masia Arenas vor.
Runde 17: Suzuki kämpft als Achter um den Anschluss um die Spitzengruppe (Fernandez, Masia, Arenas, Binder, McPhee, Alcoba, Fenati). Masia übernimmt Platz 1!
Runde 18: Fernandez schlägt auf der Bremse in Turn 1 zurück. Alcoba schiebt sich an Arenas vorbei – und an Binder. Damit ist der Gresini-Fahrer neuer Dritter. Suzuki reißt ab. Masia zurück an der Spitze! Kofler stürzt.
Letzte Runde: Fernandez erneut stark auf der Bremse nach Start-Ziel, er liegt wieder vorne! Masia riskiert, die Track-Limits zu überfahren.
Der enscheidende Moment: Masia geht auf der Gegengerade an Fernandez vorbei. Übrigens: Der Honda-Pilot kam nur von Startplatz 17.
Fernandez verliert dann auch noch den zweiten Platz an Binder, aber der Ajo-Fahrer freut sich über seinen ersten Podestplatz. Arenas ist der große Verlierer in der letzten Kurve, er fällt auf P7 zurück. Seine WM-Führung baut er aber trotzdem aus.
Ergebnis, Moto3-Rennen, Aragón (18.10.)
1. Masia, Honda, 31:45,009 min
2. Binder, KTM, + 0,091 sec
3. Fernandez, KTM, + 0,196
4. Fenati, Husqvarna, + 0,327
5. McPhee, Honda, + 0,368
6. Alcoba, Honda, + 0,385
7. Arenas, KTM, + 0,396
8. Suzuki, Honda, + 1,933
9. Vietti, KTM, + 2,389
10. Foggia, Honda, + 2,461
11. Toba, KTM, + 2,966
12. Tatay, KTM, + 3,020
13. Sasaki, KTM, + 4,872
14. Ogura, Honda, + 10,949
15. Öncü, KTM, + 10,979
Ferner:
22. Dupasquier, KTM, + 21,440
Moto3-WM-Stand nach 11 von 15 Rennen:
1. Arenas, 144 Punkte. 2. Ogura, 131. 3. Vietti, 126. 4. Arbolino 115. 5. McPhee, 109. 6. Masia, 108. 7. Fernandez, 89. 8. Suzuki, 83. 9. Binder, 82. 10. Rodrigo, 77.