Arbolino und Ogura: Am Ende waren es nur vier Punkte
Tony Arbolino bewies beim Saisonfinale in Portimão nach einem verpatzten Qualifying sein Kämpferherz und begeisterte mit seiner Aufholjagd von Startplatz 27. Als Fünfter trennten den 20-Jährigen aus Garbagnate Milanese nach 21 Runden nur noch vier Zähler von Albert Arenas, der auf dem Weg zu Platz 12 – und damit dem WM-Titel – vor allem in der Schlussphase mehrere Schreckmomente überstehen musste.
«Was für ein Rennen! Ich habe alle gegeben, was ich hatte. Ich habe mein Herz reingelegt, meine Seele, meine ganze Kraft und Ausdauer. Denn ich wusste immer, dass für uns nichts unmöglich war», fand Tony anschließend emotionale Worte. «Ich beende diese unglaubliche und merkwürdige Saison daher mit einem unwahrscheinlichen Gefühl von Stolz.»
«Ich bin stolz auf den großartigen Job, den wir gemacht haben, und auf das großartige Team an meiner Seite: Wir haben nie aufgegeben, trotz der Widrigkeiten, und wir haben immer alles gegeben», bekräftigte der Italiener aus dem Snipers Team.
Rückblickend besonders bitter: Den ersten Aragón-GP verpasste Arbolino, weil er trotz negativer PCR-Tests eine zehntätige Quarantäne absitzen musste, nachdem ein anderer Passagier auf seinem Heimflug von Le Mans positiv auf Covid-19 getestet worden war.
«Wir sind wirklich knapp vorbeigeschrammt, aber wir werden es demnächst wieder probieren – in der Moto2», kündigte der Intact-GP-Neuzugang im Hinblick auf 2021 an.
Ebenfalls mit vier Punkten Rückstand landete Ai Ogura auf dem dritten WM-Rang. Der 19-jährige Japaner trug das Ende seiner Moto3-Titelträume mit Fassung: «Ich kann nur happy sein mit allem, was 2020 in der Moto3-WM passiert ist. Es war schön, bis zum letzten Rennen um den Titel zu kämpfen.»
«2020 hat perfekt begonnen, ich war bei den Testfahrten in Jerez und Katar schnell. Das Entscheidende war für mich das Podium im ersten Rennen. Da habe ich gesehen, dass es in diesem Jahr möglich war», blickte der Honda-Team-Asia-Pilot zurück. «Es ist schön, das ganze Jahr über um den WM-Titel zu kämpfen, aber am Ende ist das Wichtigste, dass wir bis zum letzten Moment unser Bestes gegeben haben. Es war keine perfekte Saison, aber ich bin glücklich mit 2020. Ich möchte dem Team und all den Leuten, die mich unterstützen, danken. Nun ist meine Moto3-Zeit schon vorbei und ich freue mich auf die neue Herausforderung Moto2.»
Ein kleines Rechenspiel am Rande: Selbst wenn Arenas in Portugal noch ausgefallen und ohne die vier Punkte für den zwölften Platz geblieben wäre, hätte die WM-Krone ihm gehört. Denn er hat 2020 drei Siege auf dem Konto, Arbolino nur einen, Ogura noch gar keinen.
Moto3-Ergebnis, Portugal-GP, 22.11.
1. Raul Fernandez, KTM
2. Dennis Foggia, Honda, + 5,810 sec
3. Jeremy Alcoba, Honda, + 5,866
4. Sergio Garcia, Honda, + 6,447
5. Tony Arbolino, Honda, + 12,998
6. Darryn Binder, KTM, + 13,065
7. Celestino Vietti, KTM, + 13,907
8. Ai Ogura, Honda, + 13,929
9. John McPhee, Honda, + 13,945
10. Deniz Öncü, KTM, + 14,438
11. Niccolò Antonelli, Honda, + 14,487
12. Albert Arenas, KTM, + 14,708
13. Ayumu Sasaki, KTM, + 19,285
14. Carlos Tatay, KTM, + 23,195
15. KaitoToba, KTM, + 24,233
Ferner:
20. Romano Fenati, Husqvarna, + 24,672 sec
23. Jason Dupasquier, KTM, + 34,884 sec
25. Maximilian Kofler, KTM, + 35,092
Moto3-WM, Endstand nach 15 Rennen:
1. Arenas, 174 Punkte. 2. Arbolino 170. 3. Ogura 170. 4. Fernandez 159. 5. Vietti 146. 6. Masia 140. 7. McPhee 131. 8. D. Binder 122. 9. Garcia 90. 10. Foggia,89. 11. Alcoba 87. 12. Suzuki 83. 13. Rodrigo 80. 14. Fenati 77. 15. Migno 60. 16. Sasaki 52. 17. D. Öncü 50. 18. Toba 41. 19. Antonelli 40. 20. Nepa 38. 21. Salac 30. 22. Tatay 26. 23. Lopez 21. 24. Yamanaka 14. 25. R. Rossi 10.
Konstrukteurs-WM:
1. Honda 326. 2. KTM 318. 3. Husqvarna 86.
Team-WM:
1. Leopard Racing 229. 2. Aspar Team 212. 3. Sky Racing VR46 206. 4. Red Bull KTM Ajo 200. 5. Rivacold Snipers 200. 6. Honda Team Asia 170.