Jerez: Sensations-Rookie Acosta (KTM) siegt erneut
Drama in der letzten Kurve: Öncü räumt Masia #5 ab, Acosta #37 stürmt zum Sieg
Zum dritten Mal in Folge stand Honda-Pilot Tatsuki Suzuki beim Jerez-GP auf der Pole-Position. Im Vorjahr gewann der SIC58-Fahrer den Andalusien-GP dann auch, in dieser Saison fehlt im ein Top-5-Ergebnis noch. Das änderte sich auch auf seinem geliebten Circuito de Jerez nicht.
WM-Leader Pedro Acosta (Red Bull KTM Ajo) fuhr nach zwei Siegen in Folge von Startplatz 13 los. Er hatte die Chance, als erster Fahrer in der mehr als 70-jährigen GP-Geschichte in seinen ersten vier WM-Rennen auf dem Podest zu stehen. Der 16-jährige Rookies-Cup-Gesamtsieger des Vorjahres zeigte sich vom großen Medien-Interesse unbeeindruckt und enttäuschte die hohen Erwartungen auch beim Heimrennen nicht.
Sein Landsmann Jeremy Alcoba (Gresini) stand zwar in der ersten Startreihe, gehörte allerdings zu den vielen Moto3-Fahrern, die schon mit einer Hypothek ins Rennen gingen: Weil Adrian Fernandez (Max Racing Team) und Kaito Toba (CIP) im Portugal-GP jeweils einen Crash verursacht hatten, mussten sie im heutigen Spanien-GP je einen Long-Lap-Penalty verbüßen.
Dabei blieb es aber nicht, denn beim «Gran Premio Red Bull de España» wurde im Q1 wieder fleißig gebummelt: Auch Lorenzo Fellon (SIC58 Squadra Corse), Dennis Foggia (Leopard Racing), Riccardo Rossi (BOE Owlride) und Ryusei Yamanaka (CarXpert PrüstelGP) mussten daher jeweils einmal den langen Weg in Kurve 13 gehen.
Alcoba und Adrian Fernandez bekamen sogar einen doppelten Long-Lap-Penalty aufgebrummt, weil sie neben dem übertriebenen Langsamfahren in Kurve 12 auch absichtlich und ohne Grund die Strecke verlassen hatten. Für den Husqvarna-Rookie bedeutet das insgesamt einen dreifachen Penalty.
Die Kurve 13 stand nicht nur wegen der vielen Penalties im Fokus. Auf den letzten Metern des 22-Runden-Rennens spielte sich dort ein Drama um den bis dahin überzeugenden Deniz Öncü (Red Bull KTM Tech3) ab.
Zur Erinnerung für die heimischen Fans: Jason Dupasquier (PrüstelGP KTM) griff von Startplatz 14 an, Maximilian Kofler (CIP KTM) stand auf Startplatz 27 vor einer deutlich schwierigeren Aufgabe.
So lief das vierte Moto3-Rennen der Saison:
Start: Suzuki biegt vor Migno in die erste Kurve ein, dahinter reiht sich das Gresini-Duo Rodrigo und Alcoba ein.
1. Runde: McPhee fliegt per Highsider in Kurve 7 ab und hat Glück, dass die folgenden Mitstreiter ausweichen können.
2. Runde: Rodrigo geht in der ersten Kurve in Führung. Dahinter folgen Suzuki, Binder, Migno, Alcoba, Fenati und Sasaki. Dahinter klafft seit dem Crash von McPhee eine kleine Lücke. Alcoba führt den ersten Long-Lap-Penalty aus und fällt auf P8 zurück.
3. Runde: Rodrigo führt, nachdem er sich zuvor mehrmals mit Suzuki an der Spitze abgewechselt hat. Öncü ist als Siebter dran an der Spitzengruppe, die Verfolgergruppe – angeführt von Acosta – rückt ebenfalls näher.
4. Runde: Binder greift den führenden Rodrigo an, kommt aber noch nicht vorbei. Suzuki zeigt sich dann neben dem Südafrikaner.
5. Runde: Spitzenreiter Rodrigo fliegt in Kurve 7 per Highsider ab! Öncü übernimmt die Führung. Der Tech3-KTM-Pilot macht aber einen kleinen Fehler, Migno geht in der letzten Kurve vorbei.
6. Runde: Öncü ist wieder vorne, dahinter ist WM-Leader Acosta in den Top-3 angekommen. Zehn Fahrer bilden die erste Gruppe, Masia (11.) kämpft um den Anschluss.
7. Runde: Dupasquier liegt unterdessen auf Platz 13, Kofler auf Rang 20.
8. Runde: Acosta geht erstmals in diesem Rennen in Führung.
9. Runde: Binder übernimmt die Spitze, 14 Fahrer bilden inzwischen die erste Gruppe. Acosta muss einen Moment überstehen.
10. Runde: Öncü ist zurück auf P1. Dupasquier ist als Zwölfter dabei, sein Prüstel-Teamkollege Yamanaka kämpft als 15. um den Anschluss an die große Spitzengruppe.
11. Runde: Suzuki (9.) bekommt ein «track limits warning.»
12. Runde: Zur Halbzeit sind drei KTM in den Red Bull-Farben vorne: Öncü, Acosta und Masia.
13. Runde: Suzuki stürzt in Kurve 2 – sein sechster Nuller in den vergangenen acht Rennen!
14. Runde: Hinter Migno (7.) klaffte eine Lücke von 0,6 sec, die immer größer wird. Es führt weiter Öncü vor Masia, Acosta, Fenati, Binder, Sasaki und Migno.
15. Runde: Dupasquier kämpft um einen Top-10-Platz. Kofler (22.) bekommt einen Long-Lap-Penalty aufgebrummt.
16. Runde: Fenati schiebt sich zwischen den KTM auf Platz 1 nach vorne. Masia (4.) bekommt ein «track limits warning».
17. Runde: Acosta nutzt den Windschatten über Start-Ziel, um an Fenati vorbeizugehen, aber der italienische Routinier kontert gleich wieder. Öncü kämpft sich zurück an die Spitze. Tatay (8.) kommt näher an die führende Gruppe heran, er muss wegen der «track limits» aber einen Long-Lap-Penalty hinnehmen.
Mignos Front klappt in Turn 13 ein, aber er stützt sich auf Sasaki auf. Der Italiener muss aufsitzen und fällt zurück auf P10.
18. Runde: Die Spitzengruppe wird wieder größer, elf Fahrer in den 1,2 sec – und Dupasquier ist dabei!
19. Runde: Öncü und Fenati kämpfen an der Spitze, Acosta lauert dahinter.
20. Runde: Acosta biegt als Erster in die erste Kurve ein, Öncü geht aber gleich wieder an seinem Markenkollegen vorbei. Dupasquier liegt auf P7! Foggia stürzt in Kurve 9 – ein enttäuschendes Ende für ein enttäuschendes Wochenende des Leopard-Hoffnungsträgers.
21. Runde: Acosta riskiert in Kurve 6 einen Highsider, bleibt aber sitzen. Öncü und Masia haben dadurch 0,4 sec Luft auf die folgenden Fenati, Acosta und Migno.
Letzte Runde: Öncü geht als Führender in die letzte Runde, Masia und Acosta sind aber in Schlagdistanz, auch Fenati kämpft. Acosta geht in Kurve 6 an beiden Markenkollegen vorbei. Masia schnappt sich Öncü ebenfalls.
Chaos in der letzten Kurve: Öncü ist zu spät auf der Bremse und räumt Masia und Binder ab!
Acosta schreibt unterdessen mit seinem dritten Sieg in Folge Geschichte: Als erster Fahrer überhaupt steht er in seinen ersten vier WM-Rennen auf dem Podest.
Fenati überquert die Ziellinie als Zweiter, Alcoba – trotz der Long-Lap-Penalties – als Dritter.
Für den 19-jährigen Schweizer Jason Dupasquier bedeutete ein starker siebter Rang persönliche Bestleistung.
Moto3-Ergebnis, Jerez, 2. Mai:
1. Acosta, KTM, 39:22,266 m
2. Fenati, Husqvarna, + 0,417 sec
3. Alcoba, Honda, + 0,527
4. Migno, Honda, + 0,548
5. Sasaki, KTM, + 0,971
6. Tatay, KTM, + 0,997
7. Dupasquier, + 1,043
8. Antonelli, + 1,144
9. Artigas, + 1,383
10. Yamanaka, + 1,596
Ferner:
19. Kofler, KTM, + 17,318
Moto3-WM-Stand nach 4 von 19 Rennen:
1. Acosta 95 Punkte. 2. Antonelli 44. 3. Migno 42. 4. Fenati 40. 5. Masia 39. - Ferner: 11. Dupasquier 24. 22. Kofler 3.