Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Assen: Foggia (Honda) gewinnt, Acosta (KTM) Vierter

Von Nora Lantschner
Das letzte Moto3-Rennen vor der Sommerpause entschied Leopard-Fahrer Dennis Foggia für sich. Romano Fenati (Husqvarna) schaffte trotz zwei Long-Lap-Penalties den Sprung auf das Podest.

Die wichtigste Nachricht vorab: Nach den bangen Momenten am Ende des FP3 bekamen WM-Leader Pedro Acosta und die BOE-Fahrer Stefano Nepa und Riccardo Rossi die ärztliche Freigabe für ein Antreten beim achten Saisonrennen. Red Bull-KTM-Ajo-Star Acosta, der die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus verbracht hatte, stand im Grid auf Platz 18 und schob sich im 22-Runden-Rennen noch bis in die Top-5 nach vorne.

Rossi fuhr übrigens gar nur aus der Boxengasse los, weil er unerlaubterweise vor weniger als 14 Tagen auf dem «TT Circuit Assen» gefahren war.

Auch abgesehen von diesem Fauxpas hagelte es in der Moto3 Strafen für den Assen-GP: Neben dem WM-Dritten Jaume Masia mussten wegen Trödelns im Q1 auch Fellon, Izdihar, Kelso, Kunii und Matsuyama jeweils eine Boxendurchfahrtsstrafe verbüßen. Honda-Wildcard-Fahrer Matsuyama hatte sich dazu schon am Freitag einen Long-Lap-Penalty eingehandelt.

Die Husqvarna-Teamkollegen Romano Fenati und Adrian Fernandez mussten wegen «unverantwortlichen Verhaltens» im und nach FP1 sogar zweimal den Umweg nehmen. Ryusei Yamanaka hatte zudem noch den Long-Lap-Penalty für den von ihm verursachten Massencrash auf dem Sachsenring zu verbüßen.

Fenati hielt die Strafe aber nicht davon ab, Teamteilhaber Max Biaggi mit Rang 3 noch ein nachträgliches Geschenk zum 50. Geburtstag zu machen.

Den Sieg konnte der italienische Moto3-Routinier, der seinen 27. Podestplatz sammelte, seinem Landsmann Dennis Foggia aber nicht mehr streitig machen. Der Leopard-Honda-Hoffnungsträger hielt den Husqvarna-Piloten und GASGAS-Ass Sergio Garcia bis auf die letzten Meter hinter sich und feierte seinen zweiten Saisonsieg.

So lief das Moto3-Rennen bei der 90. Dutch TT

Start: Fenati geht in Führung, dahinter reihen sich Pole-Setter Alcoba und Sergio Garcia ein. Der GASGAS-Pilot kam von Startplatz 4.

1. Runde: Garcia schnappt sich Platz 2 von Alcoba, dahinter folgen Rodrigo, Foggia, Artigas, Toba, Suzuki, Binder und Antonelli. Foggia kämpft sich bis zum Ende der Runde zurück auf Platz 3, was seiner Startposition entsprach.

2. Runde: Garcia und Foggia lauern hinter Fenati. Masia und Co. biegen am Ende der zweiten Runde für ihren «ride through»-Penalty in die Boxengasse ein. Sie kehren rund 15 Sekunden hinter Rossi auf die Strecke zurück. Alle Chancen sind damit dahin.

3. Runde: Fenati verbüßt den ersten Long-Lap-Penalty und fällt auf P9 zurück. Foggia übernimmt die Führung. Artigas geht zwischen Kurve 14 und 15 außen an Garcia vorbei – Doppelführung für die Leopard-Honda-Piloten.

4. Runde: Garcia schiebt sich auf Platz 1. Fenati bringt auch den zweiten Long-Lap hinter sich und ist als 14. in der zweiten Gruppe dabei. Denn zwischen Suzuki (7.) und Migno (8.) reißt eine kleine Lücke auf.

5. Runde: Garcia führt vor Foggia, Artigas, Binder, Rodrigo, Alcoba und Suzuki. 0,8 sec dahinter kämpfen Migno und Acosta um den Anschluss.

6. Runde: Binder kämpft sich auf Platz 2. Acosta führt die zweite Gruppe an und schiebt sich mit Fenati im Schlepptau an Rodrigo (7.) heran.

7. Runde: Foggia führt vor Garcia und Binder. Garcia übernimmt die Führung, Foggia fällt kurzzeitig bis auf P4 hinter Suzuki zurück.

8. Runde: Die Führungsgruppe besteht aus 13 Fahrern, dürfte aber noch größer werden: Nepa und Guevara fahren sich heran.

10. Runde: Foggia ist zurück an der Spitze. Antonelli und Migno stürzen dann in Kurve 5 aus der großen Gruppe! Ein Fehler von Toba löste offenbar eine Kettenreaktion aus: Antonelli fuhr auf seinen Hinterreifen auf, Migno konnte Antonelli nicht mehr ausweichen. Antonelli kann das Rennen fortsetzen, Migno fährt an die Box.

11. Runde: Durch den Crash riss eine Lücke auf, Acosta beschließt als Neunter die Führungsgruppe.

12. Runde: Foggia führt vor Garcia, Binder, Fenati, Suzuki, McPhee, Artigas, Rodrigo und Acosta.

13. Runde: Fenati macht einen starken Eindruck, er ist zurück auf P2 – nach zwei Long-Lap-Penalties!

14. Runde: Adrian Fernandez steigt in Kurve 15 von seiner Husqvarna ab.

15. Runde: Foggia führt vor Garcia, Fenati, Binder, McPhee, Suzuki, Acosta, Artigas und Rodrigo. Dahinter klafft eine Lücke von 4,5 sec auf Alcoba.

16. Runde: Artigas und Rodrigo kommen nicht mehr mit. Suzuki, der das Warm-up wegen eines falsch positiven PCR-Tests noch verpasst hatte, kämpft als Siebter um den Anschluss.

17. Runde: Binder schiebt sich an Garcia vorbei auf P2, Garcia fällt dadurch auch hinter Fenati auf P4 zurück. In der Schikane am Ende der Runde hat Acosta einen heftigen Vorderradrutscher, er bleibt aber sitzen.

18. Runde: Fünf Runden vor Schluss liegen mit Foggia und Fenati zwei Italiener vorne, dahinter lauern Binder und Garcia.

19. Runde: Acosta (5.) kämpft darum, das Führungsquartett wieder einzufangen. Foggia macht einen Fehler, Fenati ist durch – und Acosta, Suzuki und McPhee rücken durch den Vorfall wieder näher. Foggia kämpft sich aber schnell wieder nach vorne, Binder übernimmt Platz 2.

20. Runde: Foggia hat drei Zehntel Luft auf die Verfolger. Garcia schnappt sich Binder – der Südafrikaner hat in Kurve 15 einen Schreckmoment, bleibt aber mit Glück auf seiner Petronas-Sprinta-Honda sitzen.

21. Runde: Garcia schiebt sich mit Fenati im Schlepptau an Foggia heran. Eine halbe Sekunde dahinter folgen Suzuki und Acosta.

Letzte Runde: Foggia hält Garcia und Fenati so weit auf Abstand, dass die Verfolger keinen Angriff mehr starten können.

Acosta schnappt sich Suzuki, liegt aber zu weit zurück, um noch in den Kampf um die Podestplätze einzugreifen, und wird in der finalen Schikane noch von Binder überholt.

Binder wird nachträglich jedoch um drei Plätze nach hinten versetzt, weil er in der letzten Runde die «track limits» überschritten hatte.

Moto3-Ergebis, Assen, 27. Juni:

1. Foggia, Honda, 22 Runden in 37:35,287 min
2. Garcia, GASGAS, + 0,078 sec
3. Fenati, Husqvarna, + 0,207
4. Acosta, KTM, + 1,352
5. Suzuki, Honda, + 1,445
6. McPhee, Honda, + 1,510
7. Binder*, Honda, + 1,338
8. Rodrigo, Hona, + 9,095
9. Artigas, Honda, + 9,140
10. Alcoba, Honda, + 10,383
11. Nepa, KTM, + 13,503
12. Guevara, GASGAS, + 13,555
13. Toba, KTM, + 21,057
14. Antonelli, + 22,090
15. Öncü, KTM, + 27,036

Ferner:
20. Masia, KTM, + 45,670

* Drei Plätze zurück («track limits»-Vergehen in der letzten Runde)

Stand Fahrer-WM (nach 9 von 19 Rennen):

1. Acosta 158 Punkte. 2. Garcia 110. 3. Foggia 86. 4. Fenati 80. 5. Masia 72. 6. Binder 69. 7. Antonelli 67. 8. Rodrigo 59. 9. Alcoba 58. 10. Migno 58. 11. Sasaki 57. 12. Toba 52. 13. McPhee 37. 14. Suzuki 37. 15. Guevara 36. 16. Salac 35. 17. Artigas 30. 18. Yamanaka 28. 19. Dupasquier 27. 20. Öncü 25. 21. Nepa 19. 22. Riccardo Rossi 16. 23. Tatay 14. 24. Adrian Fernandez 10. 25. Bartolini 7. 26. 26. Kunii 7. 27. Kofler 3. 28. Izdihar 2. 29. Holgado 1.

Marken-WM:
1. KTM 190 Punkte. 2. Honda 178. 3. GASGAS 122. 4. Husqvarna 84.

Stand Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 230 Punkte. 2. Gaviota GASGAS Aspar Team 146. 3. Indonesian Racing Gresini 117. 4. Leopard Racing 116. 5. Petronas Sprinta Racing 106. 6. Rivacold Snipers Team 93. 7. Sterilgarda Max Racing Team 90. 8. Avintia Esponsorama 88. 9. Red Bull KTM Tech3 82. 10. CIP Green Power 56. 11. CarXpert PrüstelGP 55. 12. SIC58 Squadra Corse 37. 13. BOE Owlride 35. 14. Honda Team Asia 9.

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