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Paolo Simoncelli zu Millán-Tod: Was müssen wir tun?

Von Nora Lantschner
Paolo Simoncelli umarmt seinen Moto3-Piloten Tatsuki Suzuki

Paolo Simoncelli umarmt seinen Moto3-Piloten Tatsuki Suzuki

Nach dem jüngsten tödlichen Rennunfall, der am Sonntag im European Talent Cup den erst 14-jährigen Hugo Millán aus dem Leben riss, fordert auch Paolo Simoncelli, über neue Lösungen nachzudenken.

Keine zwei Monate nach dem fatalen Qualifying-Unfall von Moto3-Talent Jason Dupasquier (19) in Mugello verlor die Motorrad-Familie mit Hugo Millán am Sonntag wieder einen aufstrebenden Nachwuchsfahrer. Der erst 14-jährige Spanier wurde im ersten Rennen des European Talent Cups in Aragón nach einem Sturz von einem Bike getroffen, als er sich gerade aus der Gefahrenzone bringen wollte. Trotz aller ärztlicher Bemühungen erlag Millán den schweren Verletzungen.

Die Sicherheitsdiskussion flammte damit einmal mehr auf. Auch Paolo Simoncelli, der seinen Sohn Marco beim Sepang-GP 2011 auf eine ähnliche Weise verlor, meldete sich nun zu Wort.

«Wir fahren auf Strecken Rennen, die über weite Auslaufzonen verfügen, wo hunderte Vorkehrungen getroffenen werden und überall ärztliches Personal verteilt ist, aber auch heute noch ist der klassischste aller Unfallhergänge, nämlich von einem Mittstreiter überfahren zu werden, was am Sonntag auch Hugo Millán passiert ist, noch unvermeidbar. Vielleicht ist der Moment gekommen, in dem wir kurz innehalten und uns fragen sollten, was wir noch verbessern müssen, damit nichts dem Zufall überlassen wird», forderte der italienische Teamchef, der mit seiner SIC58 Squadra Corse neben der Moto3-WM auch im CEV-Repsol-Paddock dabei ist

«Der ETC ist in Spanien übermäßig beliebt, jedes Mal schreiben sich sehr viele ein, die Startaufstellung wird über das Qualifying ermittelt. Eine Idee könnte sein, mindestens zwei Rennen auszutragen, damit die Zahl der Teilnehmer sich verringert», schlug Simoncelli mit Verweis auf die 38 Fahrer umfassende Startaufstellung vor. «Wir müssen eine Alternative in Betracht ziehen, damit wir uns nicht eines Tages, wenn wir uns über ein gerettetes Leben freuen, fragen müssen, ob wir nicht schon früher auf die Lösung hätten kommen können.»

«Vor ein paar Wochen brach sich Voight an mehreren Stellen das Bein, in einem ähnlichen Unfall wie dem von Hugo Millán. Voight wurde wie durch ein Wunder verschont, Millán hat dafür bezahlt», erinnerte Simoncelli an den schweren Unfall seines SIC58-Fahrers Harrison Voight in Portimão, bei der ebenfalls im Rahmen der CEV-Serie ausgetragenen Moto3-Junioren-WM.

«Wir hoffen immer, dass es nie passieren wird, weil wir wissen, dass dieser Sport im Grunde auch Leben ist und die Leidenschaft über allem steht, und das Unaufhaltbare kann man nicht stoppen… Aber ab und zu werden wir in die Realität zurückgeholt und daran erinnert, dass es ein Schicksal gibt», schloss Simoncelli.

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