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Exklusiv: Pierer Mobility mit CFMOTO 2022 in Moto3

Von Günther Wiesinger
Die Pierer Mobility AG setzt 2022 in der Moto3-WM neben 14 KTM, 2 Huskys und 2 GASGAS durch das Prüstel-Team auch zwei Bikes der chinesischen Marke CFMOTO ein.

Die Pierer Mobility AG aus Österreich bringt in der laufenden Moto3-Saison erstmals drei Fabrikate an den Start – KTM, Husqvarna und GASGAS. Alle Rennmaschinen basieren auf den baugleichen RC250 GP-Maschinen, die 2012, 2013, 2016 und 2020 mit Cortese, Viñales, Binder und Arenas die Weltmeisterschaft gewonnen haben und ca. 60 PS leisten.

Nächstes Jahr wird die Pierer Mobility ein viertes Fabrikat an den Start bringen, und zwar mit dem PrüstelGP-Team aus Sachsen. Beim zweiten Misano-GP (22. bis 24. Oktober) wird das neue Projekt präsentiert – Prüstel wird künftig die Werbetrommel für die chinesische Motorradmarke CFMOTO rühren.

Weil die Marktnachfrage in China und auch weltweit steigt, wurde das Joint-Venture zwischen der Pierer Mobility AG und dem langjährigen KTM-Partner CFMOTO in China vor einem Jahr weiter vertieft. Die neue Mittelklasse-Baureihe mit dem 750 ccm- und 799-ccm-Parallel-Twin LC8 (zum Beispiel für die neue 790 Duke) wird bereits in der neu errichteten Fabrik des chinesischen Joint-Ventures in Hangzhou produziert. Geplant ist, dass später auch weitere Modelle der 890-ccm-Baureihe sowie ausgewählte Offroad-Modelle im gleichen Werk produziert werden, um die Marktanteile in China weiter auszubauen.

«Die 890er wird in China für den Domestic Market ab dem vierten Quartal 2022 gebaut. In weiterer Folge wird die 790 dort auch für den Weltmarkt produziert. Alles was auf KTM-Fahrzeugen aufbaut, heißt KTM. Was auf einer CFMOTO-Plattform aufbaut, wird unter dem Label CFMOTO vertrieben», erklärte KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Auch in finanzieller Hinsicht rückten die Pierer Mobility AG und CFMOTO näher zusammen, denn der chinesische Hersteller baute seine Anteile an der börsennotierten Pierer Mobility AG um rund 1 Prozent auf rund 2,05 Prozent aus.

CFMOTO wurde 1989 gegründet und hat seither ca. 100 Fahrzeuge mit 51 unterschiedlichen Motoren entwickelt. CFMOTO unterstützt fast 1900 Firmen weltweit, das Joint-Venture mit KTM gilt aber als signifikanteste Partnerschaft. Der chinesische Hersteller baut All Terrain Vehicles (ATV) sowie Motorräder mit verschiedenen Hubräumen – von der CFMOTO NK 300 Naked über die GAMMA 300 E und die CFMOTO 650 MT bis zu den 790er-Bikes mit KTM.

Es wird sogar eine CFMOTO mit dem 999-ccm-75-Grad-V-Twinmotor geplant, der auch die KTM 990-Motorräder antreibt. Diese Triebwerke sollen bei CFMOTO im Werk in Hangzhou entstehen. Die bei KTM-Partner Bajaj in Indien gebauten 200 Duke und 390 Duke werden für den chinesischen Markt ebenfalls in Hangzhou zusammengebaut. Dafür sollen CFMOTO-Modelle wie die Einzylinder NK250 sowie die Parallel-Twin 650-Modelle auch in Indien angeboten werden.

Eigentümer der Marke CFMOTO ist der chinesische Konzern Zhejiang Chunfeng Power. Die Partnerschaft mit KTM begann 2017 und wird jetzt durch den Einstieg in die Moto3-WM intensiviert.

Unter dem Slogan «Ready to Race» soll der Bekanntheitsgrad und das Image des Fabrikats CFMOTO durch das Moto3-Engagement weltweit gestärkt werden.

Neben den bekannten japanischen Fabrikaten sind schon vereinzelt andere asiatische Motorradfirmen im GP-Sport aufgetaucht. Das Zonghsen Racing Team aus China bildete 2005 einen 250-ccm-Rennstall mit Team Manager Michel Marquetot und Sportdirektor Bruno Bonhuil. Er setzte die Chinesen Zheng Peng und Zhu Wang beim Shanghai-GP mit Wildcards ein, als Bikes dienten aber Yamaha-TZ-Production-Racer. Für 2007 wollte Zongshen sogar eigene MotoGP-Bikes bauen, der Plan wurde nie in die Tat umgesetzt.

2009 entwickelte Jan Witteveen für den chinesischen Hersteller Haojue eine 125-ccm-GP-Maschine, die aber bald wieder von der Bildfläche verschwand. Danach wurde bei Engines Engineering in Italien die Loncin für den gleichnamigen Hersteller aus China entwickelt, die nach dem Rückzug von Loncin als Malaguti zum Einsatz kam.

Aus Malaysia beteiligte sich Caterham 2014 an der Moto2-WM. Aus Indien mischte Mahindra zuerst an der 125er und dann an der Moto3-WM mit. Pecco Bagnaia bescherte Mahinda 2016 in Assen udn Sepang zwei Moto3-GP-Siege – die ersten eines indischen Herstellers in der GP-Geschichte. 


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