Paolo Simoncelli: «Sonntag war ein wunderschöner Tag»
Paolo Simoncelli umarmt Tatsuki Suzuki
Anstatt eine Standard-Pressemitteilung zu verschicken, fasst Paolo Simoncelli das Rennwochenende seiner Schützlinge aus der SIC58 Squadra Corse üblicherweise in einem Blogbeitrag zusammen, in dem er sich manchmal mehr und manchmal weniger auf das reine Renngeschehen konzentriert. Vielsagende Anspielungen, bissige Sticheleien und mitunter auch offen Kritik – vor allem an den Regelhütern, aber selbst an den eigenen Fahrern – sind keine Seltenheit. Der italienische Teamchef nimmt sich kein Blatt vor den Mund.
Nach dem fürchterlichen Unfall im zweiten Moto3-Rennen auf dem COTA am vergangenen Sonntag bestand der SIC58-Rennbericht aber nur aus wenigen Zeilen. Denn auch Paolo Simoncelli war bewusst: Dass bei dem Massencrash mitten im Pulk auf der 1,2 km langen Gegengerade keiner der verwickelten Fahrer ernsthaft verletzt wurde, grenzte an ein Wunder.
Der Sturzhergang ist bekannt: Deniz Öncü zog nach links und erwischte das Vorderrad von Jeremy Alcoba. Der Gresini-Fahrer stürzte, Andrea Migno und Pedro Acosta konnten nicht mehr ausweichen, krachten voll in die am Boden liegende Honda und flogen durch die Luft. Alcoba selbst wurde nicht getroffen, weil ihn sein Motorrad schützte.
«Nachdem ich mir den Moto3-Unfall mehrmals angeschaut habe, auch in Zeitlupe, glaube ich, dass man nur eines sagen kann: Was für ein schöner Tag! Ja, der Sonntag war wirklich ein wunderschöner Tag», bekräftigte Paolo Simoncelli, der seinen Sohn Marco bei einem MotoGP-Rennunfall in Sepang/Malaysia verlor. Am 23. Oktober jährt sich die Tragödie zum zehnten Mal.
«Es wäre zu einfach, eine Kontroverse loszutreten, man könnte über die Erziehung der Fahrer sprechen, die von den Minibikes an gelehrt werden sollte, aber am Sonntag blieben alle unversehrt, wir sind an einer Tragödie vorbeigeschlittert – und die Regelhüter haben endlich den richtigen Weg eingeschlagen und den Schuldigen für zwei Rennen gesperrt», fasste der SIC58-Chef zusammen. «Daher sollten wir dieses Geschenk genießen. Wir werden Austin als einen glücklichen Grand Prix in Erinnerung behalten, wir alle können aufatmen und uns auf Misano vorbereiten.»
Moto3-Ergebnis, Austin (3. Oktober):
1. Guevara, GASGAS, 7 Runden in 15:57,747 min
2. Foggia, Honda, + 0,385 sec
3. McPhee, Honda, + 0,499
4. Masia, KTM, + 0,706
5. Öncü, KTM, + 1,266
6. Alcoba, Honda, + 1,271
7. Binder, Honda, + 1,391
8. Acosta, KTM, + 1,543
9. Suzuki, Honda, + 1,820
10. Migno, Honda, + 2,480
11. Nepa, KTM, + 2,683
12. Fenati, Husqvarna, + 3,257
13. Sasaki, KTM, + 3,492
14. Artigas, Honda, + 3,652
15. Antonelli, KTM, + 6,086
Ferner:
17. Kofler, KTM, + 9,529
Moto3-Stand Fahrer-WM (nach 15 von 18 Rennen):
1. Acosta 218 Punkte. 2. Foggia 188. 3. Garcia 168. 4. Fenati 138. 5. Masia 135. 6. D. Binder 123. 7. Antonelli 119. 7. 8. Guevara 101. 9. Sasaki 96. 10. Migno 90. 11. D. Öncü 84. 12. McPhee 72. 13. Alcoba 70. Toba 64. 14. Suzuki 69. 15. Toba 64. 16. Rodrigo 60. 17. Salac 46. 18. Yamanaka 42. 19. Nepa 42. 20. Artigas 32.
Marken-WM:
1. KTM 308 Punkte. 2. Honda 290. 3. GASGAS 231. 4. Husqvarna 144.
Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 353 Punkte. 2. Gaviota GASGAS Aspar Team 269. 3. Leopard Racing 220. 4. Petronas Sprinta Racing 198. 5. Red Bull KTM Tech3, 180. 6. Sterilgarda Max Racing Team 158. 7. Avintia Esponsorama 154. 8. Indonesian Racing Gresini 130. 9. Rivacold Snipers Team 125. 10. CarXpert PrüstelGP 80. 11. CIP Green Power 75. 12. BOE Owlride 71. 13. SIC58 Squadra Corse 69. 14. Honda Team Asia 18.