Aki Ajo: «Jaume Masiá wird 2022 vorn mitmischen»
Raúl Fernández und Pedro Acosta sind im Red Bull KTM-Ajo-Team in den letzten zwei Jahren jeweils im Sauseschritt durch die Moto3-GP-Saison geeilt. Fernández hielt sich nur 2020 im Moto3-Rennstall des Finnen Aki Ajo auf, er gewann am Saisonende seine ersten zwei WM-Rennen und wurde dann hastig in die Moto2 befördert, denn er hatte als WM-Vierter eine stattliche Körpergröße von 180 cm erreicht. Und nach dem sensationellen Gewinn der Weltmeisterschaft (ein Jahr nach dem Triumph im Red Bull Rookies-Cup) hält auch den 17-jährigen World Champion Acosta nichts mehr in der 250-ccm-Klasse.
Deshalb mussten sich KTM, Ajo und Red Bull wieder einmal um ein neues Talent umsehen, das neben dem routinierten Jaume Masiá (21 Jahre alt, GP-Sieg in Doha, vierter WM-Gesamtrang) im nächsten Jahr für Furore sorgen kann.
Holgado kommt mit Vorschusslorbeeren in die WM, denn er hat 2021 die CEV Repsol-Junioren-WM überlegen gewonnen – und zwar im GASGAS Junior-Team von Jorge Martinez. Außerdem hat er den gesperrten Deniz Öncü im Red Bull Tech3-Team in Misano und Portimão vertreten, vielversprechende Ergebnisse in manchen Trainingsessions präsentiert und mit dem 13. Rang in Portugal recht respektabel abgeschnitten.
Am Dienstag brachte Holgado den ersten Test mit dem Ajo-Team in Jerez hinter sich, zwei Tage nach seinem CEV-Titelgewinn in Valencia, wo er der Marke GASGAS den ersten Road Racing WM-Titel in der Firmengeschichte bescherte.
Das KTM-Material kannte Holgado bereits, denn die GASGAS RC250GP ist baugleich mit den ca. 60 PS starken Moto3-Bikes von KTM und Husqvarna.
Aki Ajo hat jetzt mit Masía einen Titelanwärter im Aufgebot, denn mit Acosta, Fenati, Antonelli und Darryn Binder steigen vier Fahrer aus den Top-Ten auf, aber mit dem WM-Zweiten Foggia (Leopard-Honda, fünf Saisonsiege) und dem WM-Dritten Sergio Garcia (GASGAS, drei Saisonsiege) befinden sich weiterhin namhafte Ausnahmekönner im Startfeld.
«Wir haben mit der Moto3-Mannschaft nur einen Tag in Jerez getestet», stellte Aki Ajo im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Das war am Dienstag, mit den Moto2-Piloten waren wir auch am Montag beim Dunlop-Test auf der Strecke. Jaume Masiá hat im Hinblick auf die kommende Saison einiges ausprobiert. Für Daniel Holgado ging es darum, sich mit dem Team anzufreunden. Masiá ist nicht nur einer der routiniertesten Fahrer in der Moto3-Kategorie, sondern er zählt definitiv auch zu den Schnellsten. Aber bei ihm müssen wir die Beständigkeit verbessern. Das hat mit seinem Selbstvertrauen zu tun, er muss künftig immer 100 Prozent fokussiert bleiben. Aber Jaume war bei den letzten fünf Rennen viermal in den Top-5, in Portugal ist er nach einer Top-Leistung im Finish gestürzt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Jaume seine erfreuliche Entwicklung fortsetzt, 2022 einer der Top-Fahrer sein wird und bei jedem Rennen um die Spitze mitkämpft.»
Wird sich Holdago als Junior World Champion genau so rasch in der WM zurechtfinden wie seine Vorgänger Raúl Fernandez und Izan Guevara? «Zuerst muss ich festhalten, dass nicht jedes Jahr ein Fahrer wie Pedro Acosta in den GP-Sport kommt und sechs Grands Prix und den Titel gewinnt oder zumindest nahe dran ist», betont der 53-jährige Finne. «Das darf man nicht von jedem Rookie erwarten. Raúl Fernández hat in der Moto3 viele Jahre gebraucht, bevor er das erste Rennen gewonnen hat. Er kam nach der Saison 2019 als WM-21. zu uns. Man muss realistisch bleiben. Doch Daniel gehört sicher zu den großen Talenten, das hat er mit dem Gewinn der Junioren-WM bewiesen.»
«Wir müssen die Zeit im Winter und bei den Tests gut nutzen, um uns gut kennen zu lernen», setzte Ajo fort. «Wir werden bei den nächsten Tests im Februar beginnen, mit ihm auf GP-Niveau zu arbeiten. Wir dürfen die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Ein Talent wie er wird sich durchsetzen. Aber jeder Fahrer ist anders. Niemand kann beurteilen, wie viel Zeit die Anpassung im GP-Sport beanspruchen wird.»
Moto3-Ergebnis, Valencia (14. November):
1. Artigas, Honda, 23 Runden in 38:30,302 min
2. Garcia, GASGAS, + 0,043 sec
3. Masia, KTM, + 0,232
4. Salac, KTM, + 0,443
5. Öncü, KTM, + 0,540
6. Nepa, KTM, + 1,156
7. Guevara, GASGAS, + 1,209
8. Tatay, KTM, + 2,109
9. Antonelli, KTM, + 2,185
10. Sasaki, KTM, + 2,322
11. McPhee, Honda, + 2,791
12. Fenati*, Husqvarna, + 2,461
13. Foggia**, Honda, + 3,819
14. Adrian Fernandez, Husqvarna, + 13,298
15. Alcoba, Honda, + 13,348
*ein Platz nach hinten («track limits» in der letzten Runde)
** 3-Sekunden-Strafe (unverantwortliche Fahrweise)
Moto3-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):
1. Acosta 259 Punkte. 2. Foggia 216. 3. Garcia 188. 4. Masia 171. 5. Fenati 160. 6. Antonelli 152. 7. Darryn Binder 136. 8. Guevara 125. 9. Sasaki 120. 10. Migno 110. 11. Deniz Öncü 95. 12. Alcoba 86. 13. McPhee 77. 14. Suzuki 76. 15. Artigas 72. 16. Salac 71. 17. Toba 64. 18. Nepa 63. 19. Rodrigo 60. 20. Yamanaka 47. 21. Tatay 40. 22. Adrián Fernández 30. 23. R. Rossi 30. 24. Dupasquier 27. 25. Kunii 15. 26. Kofler 10. 27. Bartolini 7. 28. Holgado 4. 29. Izdihar 4. 30. Azman 3. 31. Kelso 2. 32. Surra 1.
Marken-WM:
1. KTM 369 Punkte. 2. Honda 360. 3. GASGAS 266. 4. Husqvarna 166.
Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 430 Punkte. 2. Valresa GASGAS Aspar Team 313. 3. Leopard Racing 288. 4. Red Bull KTM Tech3, 218. 5. Petronas Sprinta Racing 216. 6. Avintia Esponsorama 199. 7. Sterilgarda Max Racing Team 190. 8. Indonesian Racing Gresini 146. 9. Rivacold Snipers Team 146. 10. CarXpert PrüstelGP 110. 11. BOE Owlride 92. 12. CIP Green Power 77. 13. SIC58 Squadra Corse 76. 14. Honda Team Asia 19.