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«Neuer» Carlos Tatay auf der CFMOTO von PrüstelGP

Von Thorsten Horn
Carlos Tatay: Neuanfang mit CFMOTO PrüstelGP

Carlos Tatay: Neuanfang mit CFMOTO PrüstelGP

Wie Xavier Artigas hat auch Carlos Tatay schon einige Erfolge im Nachwuchsbereich vorzuweisen. In der Moto3-WM lief es für ihn bisher eher zäh, doch im Team CFMOTO Racing PrüstelGP soll der Durchbruch gelingen.

Wie Artigas ist auch Carlos Tatay in einer bekannten Grand-Prix-Stadt geboren und zwar in Valencia. 2018 debütierte der nahezu gleich junge Iberer (18) im Red Bull Rookies Cup und führte sich mit einem zweiten Platz und einem Sieg beim Saisonauftaktwochenende perfekt in selbigen ein.

2019 wurde Tatay mit vier Siegen in der Moto3-Junioren-Weltmeisterschaft hinter Jeremy Alcoba «nur» Vizemeister, aber mit ebenfalls vier Siegen und weiteren fünf Podiumsplätzen gewann er in jenem Jahr den Red Bull MotoGP Rookies Cup. Auf das Jahr 2019 datiert auch sein GP-Debüt. Mit den Rennen in Barcelona, Aragón und Valencia kam er sogar auf drei Wildcard-Einsätze, wobei er zwei Mal als Zwölfter in die Punkteränge fuhr.

2020 und 2021 bestritt Tatay dann komplette WM-Saisons, die er für Reale Avintia Moto3 bzw. Avintia Esponsorama Moto3 auf den Plätzen 22 und 21 beendete. Im Vorjahr verpasste er allerdings auch drei Grand Prix, weil er sich in Mugello eine Fußverletzung zuzog. Beste Ergebnisse war jeweils ein sechster Platz 2020 in Valencia und im vorigen Jahr in Jerez de la Frontera. Somit kennt er die KTM, die das sächsische Rennteam in diesem Jahr unter der Flagge des chinesischen Motorradherstellers CFMOTO einsetzt, in- und auswendig.

Dass er mit seinen bisherigen WM-Endrängen nicht unbedingt zum engeren Favoritenkreis für 2022 zu zählen ist, lasst Carlos Tatay so nicht stehen. Dazu sagte am Rande der offiziellen Teampräsentation am Samstag: «Besonders im letzten Jahr habe ich viel dazu gelernt. Obwohl das mit meinem Endergebnis noch nicht so deutlich wurde, hoffe ich, dass ich sozusagen ausgelernt habe und nun ein ganzes Stück weiter nach vorn komme. Nach zwei Jahren in der WM habe ich jetzt ein sehr gutes Feeling und fühle mich wie zu Hause. Ich denke, es wird ein gutes Jahr für mich.»

Dieses wird der 18-jährige Spanier nun in einem deutschen Team bestreiten, was ihm keine Sorgen macht – ganz im Gegenteil. «Ich habe mein neues Team erst in dieser Woche etwas näher kennenlernen dürfen und bin wirklich happy. Ich mag den deutschen Charakter und fühle mich sehr komfortabel. Ich kann den ersten Test kaum erwarten, denn dabei werden wir uns noch besser kennenlernen», erklärt er.

Zu seinen Zielen befragt sagte er gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich möchte nicht konkret vorhersagen, um welche Positionen wir kämpfen wollen. Dazu möchte ich zumindest den ersten Test abwarten. Dann werden wir unser Potenzial für die Vorsaison sehen. Erfahrungsgemäß wird man aber erst ab den ersten Rennen wirklich wissen, wo man steht. Aber ich fühle mich sehr komfortabel, viel besser als in den letzten Jahren. Ich sehe mich in einer guten Position, um um gute Resultate kämpfen zu können. Natürlich liegt der Fokus darauf, Erster zu werden und der Beste zu sein. Aber das will jeder Fahrer, was die Sache so schwierig macht. Wenn du antrittst und sagst, du willst Fünfter werden, hast du schon verloren.»

Da ist ja die sich anschließende Frage danach, was für den Rookies-Cup-Gewinner von 2019 in den letzten beiden Jahren eher suboptimal gelaufen ist, nahezu obligatorisch. Dazu erklärt er: «Ich weiß nicht warum, aber ich fühlte mich einfach nicht gut und konnte meine Teilnahme an der WM nicht wirklich genießen. Der Level ist in der WM noch einmal viel höher. Anfangs blieben die Ergebnisse aus, dann verkrampft man. Inzwischen habe ich meine Einstellung und meine Mentalität geändert und fühle mich nun viel besser. Ich habe meinen Fokus noch mehr auf die Rennen ausgerichtet. Da ist viel Kopfsache dabei. Ich habe schon beim Finale 2021 in Valencia [Platz 8, nur 2,1 Sekunden hinter dem Sieger Xavier Artigas, Anm.] gesehen, dass das nicht der gleiche Carlos Tatay war wie zuvor.»

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