MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Montmeló: Guevara siegt vor sensationellem Muñoz

Von Mario Furli
GASGAS-Werksfahrer Izan Guevara stürmte beim Catalunya-GP unaufhaltsam zu seinem zweiten Sieg der Moto3-Saison 2022. Rookie David Muñoz jubelte über Platz 2 in seinem zweiten Antreten.

Die FIM MotoGP Stewards hatten die Moto3-Piloten ermahnt: Das unschöne und gefährliche Schauspiel des letztjährigen Katalonien-GP, also einzelne Fahrer im Rennen wiederholt vor der 1047 m langen Start-Ziel-Geraden bummelten und Gegner absichtlich vorbeiließen, dürfe sich keinesfalls wiederholen.

In einem Briefing am Donnerstag wurde deutlich gemacht, dass diese «unverantwortliche Fahrweise» im Kampf um eine bessere Position in der Windschattenschlacht nicht toleriert werde. Stattdessen würde auf eine Warnung ein Penalty folgen, das Strafausmaß liegt im Ermessen der Regelhüter. Bei schwerwiegenden Vergehen sowie in den letzten zwei Rennrunden kann auch ohne Vorwarnung ein Penalty ausgesprochen werden. Das war nicht nötig, tatsächlich hielten sich die Fahrer an die Vorgabe.

Den Sprint in die erste Kurve des 21-Runden-Rennens entschied Pole-Setter Dennis Foggia für sich. Hinter dem Leopard-Honda-Piloten sortierten sich in der ersten Runde das GASGAS-Duo Izan Guevara und Sergio Garcia sowie Deniz Öncü (Red Bull KTM Tech3) und Riccardo Rossi (SIC58 Squadra Corse) ein. Ajo-Ass Jaume Masia, nach Sturz im Qualifying nur von Startplatz 14 losgefahren, fiel zu Beginn sogar aus den Punkterängen.

In der zweiten Runde begann Tatsuki Suzuki seinen Vorstoß, in Runde 3 gab es eine Leopard-Doppelführung. Der Japaner übernahm in der vierten Runde erstmals die Spitze, wurde dann aber von Guevara abgelöst. Ryusei Yamanaka (MT Helmets – MSI) und Sasaki-Ersatzmann David Salvador (Sterilgarda Husqvarna Max Racing) zeigten sich in den Top-5, Rossi dagegen fiel zurück.

Nach fünf Runden gab es eine GASGAS-Doppelführung mit WM-Leader Garcia an der Spitze, die dann aber von Suzuki gesprengt wurde. Die Gruppe war groß, die Abstände gering: Zeitweise lagen 20 Fahrer in zwei Sekunden.

In der siebten Runde der nächste empfindliche Rückschlag für Dennis Foggia nach seinem Mugello-Crash: Er musste das Rennen mit einem technischen Problem an seiner Honda aufgeben, offenbar lag es an der Kette.

In Kurve 10 der neunten Runde fuhr Yamanaka in das Heck von Salvador, beide stürzten und räumten den unschuldigen Dani Holgado ab. Durch den Vorfall kam eine siebenköpfige Gruppe weg – mit Öncü, Garcia, Guevara, Muñoz, Suzuki, Masia und Augusto Fernández.

Zur Halbzeit führte David Muñoz aus dem BOE-Team in seinem erst zweiten WM-Rennen erstmals, in Runde 13 zeigte sich dann Augusto Fernández überraschend vorne. Durch die ständigen Positionswechsel kamen McPhee, Toba und Rossi der Spitzengruppe wieder näher. Kelso und das CFMOTO-Duo Tatay und Artigas erweiterte die Gruppe auf 13 Fahrer.

Katar-Sieger Andrea Migno, der wegen Überschreiten der «track limits» schon einen Long Lap Penalty aufgebrummt bekommen hatte, bog sieben Runden vor Schluss in die Boxengasse ein und beendete sein Rennen frühzeitig.

Guevara übernahm in der Schlussphase das Zepter, er kam rund eine halbe Sekunde weg. Garcia machte sich mit Rookie Muñoz im Schlepptau auf die Jagd nach seinem Teamkollegen. Toba, der auf Rang 7 lag, stürzte in Runde 17 in Kurve 10. Er konnte aber weiterfahren.

Drei Runden vor Schluss führte ein souveräner Guevara weiter eine halbe Sekunde vor Garcia. Im Kampf um die Podestplätze brachte sich Suzuki hinter Muñoz in Position. In der vorletzten Runde hatte Garcia einige Wackler, er hielt sich vorläufig noch auf dem zweiten Rang, Guevara aber war endgültig außer Reichweite.

Während Guevara unwiderstehlich dem Sieg entgegenfuhr, lieferten sich Suzuki, Muñoz und Garcia einen harten Kampf – samt Berührungen – um die Podestplätze. Das bessere Ende hatte der sensationelle Rookie Muñoz für sich, der nur auf Startplatz 20 gestanden war. Platz 3 ging an Suzuki, der

Moto3-Ergebnis, Montmeló (5. Juni):

1. Guevara, GASGAS, 21 Rdn in 38:22,351 min
2. Muñoz, KTM, + 1,975 sec
3. Suzuki, Honda, + 1,985
4. Garcia, GASGAS, + 2,036
5. Öncü, KTM, + 2,752
6. Tatay, CFMOTO, + 3,134
7. McPhee, Husqvarna, + 3,341
8. Masia, KTM, + 3,633
9. Adrian Fernández, KTM, + 5,285
10. Artigas, CFMOTO, + 5,555
11. Riccardo Rossi*, Honda, + 7,626
12. Kelso, KTM, + 9,215
13. Bertelle, KTM, + 11,325
14. Ogden, Honda, + 11,379
15. Toba, KTM, + 24,644

*= 3-Sekunden-Strafe (Long-Lap-Penalty nicht absolviert)

Moto3-Fahrer-WM nach 9 von 20 Grand Prix:

1.Garcia 150 Punkte. 2. Guevara 134. 3. Masia 103. 4. Foggia 95. 5. Deniz Öncü 82. 6. Sasaki 75. 7. Migno 71. 8. Suzuki 70. 9. Tatay 62. 10. R. Rossi 47. 11. Artigas 43. 12. Yamanaka 43. 13. Toba 38. 14. Moreira 34. 15. Holgado 28. 16. Muñoz 25. 17. McPhee 24. 18. Ortolá 23. 19. Kelso 22. 20. Bartolini 21. 21. A. Fernandez 20. 22. Bertelle 16. 23. Odgen 16. 24. Nepa 8. 25. Aji 5. 26. Fellon 5.

Konstrukteurs-WM:
1. GASGAS 190 Punkte. 2. KTM 154. 3. Honda 148. 4. Husqvarna 95. 5. CFMOTO 81.

Team-WM:
1. GASGAS Aspar Team 284 Punkte. 2. Leopard Racing 165. 3. Red Bull KTM Ajo 131. 4. CFMOTO Racing PrüstelGP 105 5. Red Bull KTM Tech3, 102. 6. Sterilgarda Husqvarna Max Racing 99. 7. MT Helmets – MSI 77. 8. Rivacold Snipers 71. 9. CIP Green Power 60. 10. SIC58 Squadra Corse 52. 11. QJMotor Avintia Racing 37. 12. Angeluss MTA Team 31. 13. BOE Motorsports 25. 14. Vision Track Racing Team 16. 15. Honda Team Asia 5.

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