MotoGP: Pecco Bagnaia mit Rückenwind

Attacke des Husky-Teams gegen Adrián Fernández

Von Günther Wiesinger
Zwei Max Racing-Team Mechaniker stoppten Adrián Fernández heute im Q2 in Aragón beim Wegfahren aus der Box. Red Bull-KTM-Tech3-Teamchf Hervé Poncharal äußerte sich zu diesem bizarren Vorfall.

Zu einem völlig unverständlichen hitzigen Zwischenfall kam es heute beim GP- von Aragonien im Qualifying 2 der Moto3-Klasse. Zwei Mechaniker des Sterilgarda Husqvarna Factory Teams von Max Biaggi und Peter Öttl stapften vor die benachbarte Red Bull KTM-Tech3-Box und hinderten dort Adrián Fernández (er ist der jüngere Bruder von MotoGP-Pilot Raúl) am Wegfahren aus der Boxengasse.

«Sie haben ihm sogar in die Vorderbremse gegriffen», wunderte sich Tech3-Teambesitzter und IRTA-Präsident Hervé Poncharal. «So ein Vorkommnis habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nie erlebt. Sie wollten anscheinend verhindert, dass sich Adrián an das Hinterrad von Husqvarna-Pilot Sasaki haftet. Ich habe keine Ahnung, warum sie das getan haben. Denn in der Moto3-Klasse fährt jeder jedem hinterher.»

Noch dazu gehören sowohl das Husky-Team als auch die Tech3-Mannschaft zum Imperium der Pierer Mobility in Österreich.

Auf Twitter bekam das Video des Vorfalls innerhalb weniger Stunden mehr als 300.000 Klicks.

Der verärgerte Hervé Poncharal wurde am Nachmittag bei Race Director Mike Webb vorstellig, der durchblicken ließ, man habe den Vorfall beobachtet und werde ihn dem MotoGP Stewards Panel vorlegen. «Aber es wird wohl keine Strafe geben. Denn man kann ja den Fahrer nicht für das Vorgehen der Mechaniker bestrafen», meinte der französische Tech3-Teambesitzer.

Naja, das war nicht immer so. Als die Mechaniker-Crew von Valentino Rossi 2004 auf dem Losail Circuit den Startplatz von Rossi für den sandigen nächsten Tag mit Besen schrubbte und dann noch mit Rollern Burn-outs an dieser Stelle machte, wurde der Fahrer damals fürs Rennen auf den letzten Startplatz versetzt.

Max Biaggi selbst bezeichnete das Verhalten seiner betroffenen Teammitglieder als «inakzeptabel», entschuldigte sich bei Tech3 und Adrián Fernández und kündigte Konsequenzen an. «Es handelte sich um eine unaufgeforderte Aktion, die gefährlich und in keinem Fall zu rechtfertigen ist. Deshalb werden die Verantwortlichen entsprechend bestraft werden.»

Tatsächlich reagierten die Regelhüter am Samstagabend noch: Das FIM MotoGP Stewards Panel belegte beide Teammitglieder, die «auf aggressive und gefährliche Weise» einen Fahrer eines anderen Teams gestört haben, mit einer Geldstrafe in der Höhe von je 2000 Euro. Außerdem dürfen sie an den Grand Prix in Australien (16. Oktober) und Malaysia (23.Oktober) nicht teilnehmen.

Das wurde deshalb so gehandhabt, weil eine Disqualifikation der betroffenen Personen für die kommenden zwei Rennen in Japan und Thailand ein potenzielles Sicherheitsrisiko für den Fahrer hätte darstellen können, weil es aufgrund der Reisebestimmungen nicht möglich wäre, die beiden Mechaniker so kurzfristig zu ersetzen.

Übrigens: Adrián Fernández fuhr 2021 neben Romano Fenati im Husky-Team, offenbar hat sich der Spanier dort keine Freunde gemacht.

Moto3-Ergebnis Q2, Aragón (17. September):

1. Guevara, GASGAS, 1:57,868 min
2. Sasaki, Husqvarna, + 0,095 sec
3. Holgado, KTM, + 0,169
4. Suzuki, Honda, + 0,403
5. McPhee, Husqvarna, + 0,428
6. Foggia, Honda, + 0,495
7. Ortolá, KTM, + 0,536
8. Masia, KTM, + 0,539
9. Nepa, KTM, + 0,680
10. Artigas, CFMOTO, + 0,807

Ferner:
12. Garcia, GASGAS, + 1,007
13. Öncü, KTM, + 1,166
15. Adrian Fernández, KTM, + 1,361

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