Bald zu alt: Andrea Migno (27) sucht neue WM-Klasse
Der zweifache GP-Sieger Andrea Migno
Andrea Migno war bis zum Ende der Saison 2022 acht Jahre als Permanentstarter in der Moto3-WM unterwegs. Damals gewann er den WM-Auftakt in Katar, lieferte in Austin einen weiteren Podestplatz ab und beendete die Saison auf Gesamtrang 9. Nach einem starken Saisonbeginn ließen die Ergebnisse jedoch nach. Zur Ursache dafür meinte der 27-Jährige: «In Katar und Austin war ich auf dem Podium. Das Problem war, dass KTM in Portimão neue Teile bekommen hat, während die Honda-Fahrer, bis auf die Leopard-Bikes, keine erhielten.»
Trotz dieser Leistungen fand der Italiener für 2023 keinen WM-Platz und machte seinem Ärger in der Presse Luft. «Es nervt mich. Die, die im letzten Jahr hinter mir waren, dürfen in diesem Jahr fahren. Ich habe von einem auf den nächsten Moment alles verloren. Für eine Moto3-Saison wollen sie 200.000 Euro, das Gleiche für die CEV. Wenn du in die Moto2 willst, kannst du 400.000 Euro auf den Tisch legen.»
Migno hielt sich trotzdem fit und durfte beim zweiten Grand Prix in diesem Jahr in Argentinien im CIP Green Power Team für den verletzten Lorenzo Fellon einspringen. Obwohl er in den letzten zwei Jahren auf Honda unterwegs war, fand sich der zweifache GP-Sieger schnell auf der KTM zurecht und wurde im Rennen starker Dritter.
Bei den Grands Prix in Texas, Jerez, Le Mans, Mugello, Sachsenring und Assen sprang Migno ebenfalls für Fellon ein, holte aber nur in Deutschland als 15. einen Punkt.
Mit derzeit 27 Jahren und 7 Monaten weiß Migno, dass seine Zukunft nicht in der Moto3-WM liegt, denn das erlaubte Maximalalter dort beträgt 28 Jahre. Sein Management von VR46 schaut sich deshalb im SBK-Fahrerlager um und sprach bereits mit Spitzenteams aus der Supersport-Klasse wie Aruba.it Ducati und Ten Kate Yamaha, die aber abwinkten.
Der Umstieg aus der Moto3- in die Supersport-WM ist schwierig, wie wir von Fahrern wie Can Öncü, Max Kofler oder John McPhee wissen. Ohne Mitgift wird Migno keinen reizvollen Platz finden.