MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Hiobsbotschaft: PrüstelGP sperrt das Moto3-Team zu

Von Günther Wiesinger
Das PrüstelGP-Team zieht sich überraschend aus der Moto3-WM 2024 zurück, Fahrer und Mechaniker stehen auf der Strasse. Die Pierer-Gruppe sucht für CFMOTO ein schlagkräftigeres Team.

Die Mechaniker von CFMOTO PrüstelGP liefen am Freitagabend besorgt und verstört durch das Fahrerlager von Valencia. Denn die am Vortag angereisten Teambesitzer Ingo und Florian Prüstel entschieden gestern kurzfristig, das Moto3-Team nach dieser Saison zuzusperren. Die Technik-Mannschaft steht auf der Strassse und hat wenig Aussichten, noch Jobs zu finden. Besonders verärgert sind jene Moto3-Mechaniker, die von Tech3 zu PrüstelGP gehen wollten und bei Tech3 ihre Jobs gekündigt haben.

Das Prüstel-Team ging beim Le-Mans-GP 2016 aus den Trümmern des Racing Team Germany aus Sachsen hervor, und der leidenschaftliche Motorradsportfan Ingo Prüstel, ein erfolgreicher Logistik-Unternehmer aus Callenberg, der vorher bei RTG bereits als Co-Sponsor an Bord war, übernahm die beiden Plätze – und die Peugeot-Motorräder. Gleich im ersten Jahr wurde der Brünn-GP mit John McPhee gewonnen.

2018 wechselte Prüstel zu KTM und zu Motorrädern der Pierer Mobility AG. Die Österreicher vermittelten Marco Bezzecchi an das Team aus Sachsen. «Bez» kämpfte um den WM-Titel und gewann drei Rennen, verlor aber den Titelkampf gegen Jorge Martin (Gresini), «Bez» wurde WM-Dritter.

2021 erlitt das PrüstelGP-Team durch den Tod des vielversprechenden Schweizer Nachwuchspiloten Jason Dupasquier einen schweren Rückschlag.

In den letzten zwei Jahren setzte Prüstel das Team unter der Bewerbung von CFMOTO ein, das ist eine chinesische Marke, die mit der Pierer-Gruppe weitreichende Kooperationen abgeschlossen hat und an der Pierer Mobility AG mit 2 Prozent beteiligt ist.

2022 wurde mit Xavier Artigas und Carlos Tatay gefahren. Tatay wechselte dann in die Moto2-EM, er wurde vom Australier Joel Kelso ersetzt.

Die Ergebnisse 2023 liessen zu wünschen übrig, auch Hauptsponsoren wie einst Saxoprint oder Redox (diese Firma brachte Bezahlfahrer Kornfeil mit) wurden nicht mehr gefunden. Deshalb drehte die Pierer-Gruppe für 2023 den Geldhahn zu.

«Wir mussten für unseren chinesischen Partner ein anderes Team suchen, um ihre Ansprüche erfüllen zu können», erklärte Jens Hainbach, Vice President Road Racing bei der Pierer-Gruppe.

Jetzt könnte das MTHelmets-MSi-Team von Teo Martín von KTM auf die baugleichen CFMOTO-Bikes umsteigen. Durch die mangelhaften PrüstelP-Resultate machte sich die Pierer-Gruppe nach einem neuen Team. Auch mit GASGAS-Teamchef Jorge Martinez werden Gespräche geführt.

Die nächstjährigen Fahrer Riccardo Rossi und Artigas stehen auf der Strasse. Artigas wird jetzt mit dem Forward Moto2-Team in Zusammenhang gebracht.

Prüstel betrieb zwar auch eine Nachwuchs-Akademie, brachte aber nie einen deutschen Fahrer in die Weltmeisterschaft.

Damit verschwindet nach Kiefer Racing das nächste deutsche GP-Team aus der Weltmeisterschaft.

Die Dorna wird aller Voraussicht nach nächstes Jahr die beiden Prüstel-Plätze nicht neu vergeben, sondern das Startfeld um ein 2-Fahrer-Team reduzieren.

Ergebnis Moto3-Rennen, Doha (19.11.):

1. Masià, Honda, 16 Rdn in 33:50,694 min
2. Alonso, GASGAS, + 0,068 sec
3. Deniz Öncü, KTM, + 0,163
4. Riccardo Rossi, Honda, + 0,285
5. Perez, KTM, + 1,553
6. Sasaki, Husqvarna, + 1,566
7. Bertelle, Honda, + 1,725
8. Toba, Honda, + 1,846
9. Holgado, KTM, + 1,943
10. Veijer, Husqvarna, + 2,019
11. Fenati, Honda, + 3,634
12. Muñoz, KTM, + 4,003
13. Kelso, CFMOTO, + 4,060
14. Furusato, Honda, + 4,166
15. Ortolá, KTM, + 4,228

Moto3-WM-Stand nach 19 von 20 Rennen:

1. Masià, 271 Punkte (Weltmeister). 2. Sasaki 243. 3. Alonso 225. 4. Holgado 212. 5. Öncü 212. 6. Ortolá 171. 7. Veijer 136. 8. Moreira 131. 9. Rueda 111. 10. Muñoz 106. 11. Toba 105. 12. Nepa 101. 13. R. Rossi 79. 14. Yamanaka 78. 15. Artigas 77. 16. Furusato 58. 17. Bertelle 57. 18. Kelso 52. 19. Suzuki 50. 20. Fenati 35. 21. Salvador 31. 22. Odgen 24. 23. Adrián Fernández 23. 24. Migno 17. 25. Perez 15. 26. Farioli 15. 27. Fellon 6. 28. Azman 5. 29. Carraro 5. 30. Whatley 4. 31. Aji 4.

Konstrukteurs-WM:

1. KTM, 378 Punkte (Weltmeister). 2. Honda 322. 3. Husqvarna 282. 4. GASGAS 250. 5. CFMOTO 104.

Team-WM:

1. Liqui Moly Husqvarna Intact GP, 379 Punkte. 2. Leopard Racing 344. 3. Red Bull KTM Ajo 323. 4. Gaviota GASGAS Aspar Team 303. 5. Angeluss MTA Team 272. 6. Red Bull KTM Tech3, 227. 7. SIC58 Squadra Corse 184. 8. MTHelmets-MSi 136. 9. CFMOTO Racing PrüstelGP 129. 10. BOE Motorsports 121. 11. Rivacold Snipers Team 97. 12. Honda Team Asia 62. 13. CIP Green Power 54. 14. Vision Track Racing Team 29.


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Jorge Martin: Sein Weg zum ersten MotoGP-Titel

Von Thomas Kuttruf
In 40 Rennen, von März bis November, ging es zum 75. Mal um den Titel der Königsklasse. Mit der besten Mischung aus Speed und Konstanz wechselt die #1. Der neue MotoGP-Weltmeister heißt zum ersten Mal Jorge Martin.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 21.11., 09:10, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 21.11., 09:40, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 21.11., 10:10, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 21.11., 10:35, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 21.11., 10:50, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Do. 21.11., 11:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 21.11., 12:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Do. 21.11., 12:40, Motorvision TV
    FastZone
  • Do. 21.11., 15:20, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 21.11., 17:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2111054515 | 6