Formel 1: Funk-Rätsel um Frontflügel

Noah Dettwiler: Erster Warnschuss beim Aragon-GP?

Von Thomas Kuttruf
Auf der Piste ist Noah Dettwiler mit der Green-Power-KTM nicht zu übersehen

Auf der Piste ist Noah Dettwiler mit der Green-Power-KTM nicht zu übersehen

Rookie Noah Dettwiler kämpft weiter für den Durchbruch in der Moto3-WM. Der 19-jährige KTM-Pilot kennt die Piste im Motorland und hat den Rückhalt des CIP-Teams. Nichts spricht gegen ein Ausrufezeichen aus der Schweiz.

Der 19-jährige Noah Dettwiler bestreitet seine erste volle Saison in der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft. Für die in Frankreich stationierte CIP-Mannschaft des ehemaligen GP-Piloten Alain Bronec steuert der Schweizer eine Moto3-KTM. In die Debütsaison als Stammpilot konnte Dettwiler mit dem Gefühl von Sicherheit gehen. Denn von Beginn an war eine Vereinbarung über zwei Jahre beschlossene Sache. Sollte keine der beiden Seiten den Vertrag infrage stellen, wird der in der Nähe von Valencia lebende Jungprofi auch die volle GP-Saison 2025 bestreiten.

Nach einem Viertel des Zweijahresprogrammes, um nach Tom Lüthi und Domi Aegerter den nächsten Schweizer im Fahrerlager der MotoGP zu etablieren, überwiegt die Ernüchterung. Zwar ist der Auftritt der #55 alles andere als blamabel, doch in den elf Events der Saison feuerte der Rookie noch keinen Warnschuss in Richtung Konkurrenz ab.

Der aus der JuniorGP aufgestiegene Pilot durchläuft die harte Schule der WM. Von den hinteren Reihen fiel es Dettwiler bislang schwer, den Kontakt zu den fließend Spanisch sprechenden Musterschülern an der Spitze herzustellen. Statt sich im großen Mittelfeld zu raufen, verging bislang die meiste Zeit auf der Piste damit, gemeinsam mit den ebenfalls neu in die WM gegangenen Buasri und Almansa dem Feld hinterher zu hetzten. Im Schnitt verlor Dettwiler pro GP stabil eine halbe Minute auf den Rennsieger. Was angesichts der zum Teil deutlich größeren Lücken in den Trainingssitzungen zeigt, den größten Rückstand besitzt der junge Schweizer noch beim Rausklopfen einer kaltblütigen Runde.

Eine positive Ausnahme war der Große Preis der USA. Ausgerechnet auf der neuen und komplexen Piste in Austin holte der KTM-Pilot die ersten beiden WM-Punkte. Zwar profitierte Dettwiler auch von Ausfällen, doch in Texas schien ein unbeschwerter Rookie die nächste Phase seiner Ausbildung erreicht zu haben.

Ob es sich um eine bekannte Piste oder Neuland handelt, entscheidend sind andere Faktoren. Also solide Bank gilt auch das Lehrwerkzeug des Schweizers. Die KTM RC4 entspricht der aktuellen Spezifikation und ist in der Basis identisch mit den Untersätzen der WM-Spitze. Seitens des Teams, des direkten Umfelds und schon auch gar nicht vom Piloten selbst sind Entschuldigen für WM-Platz 24 zu hören. Alle Beteiligten des Projekts «Noah Dettwiler» haben einen realistischen Blick auf die Situation.

Ob es dem in der Nähe von Basel aufgewachsenen Rennfahrer gelingt, im spanischen Hinterland mit texanischer Lässigkeit und echter Freude am Rennfahren die anderen Jungs auf dem Schulhof auszubremsen, der zwölfte GP der Saison wird Antworten geben.

Moto3-WM-Stand nach 11 von 20 Rennen:

1. Alonso, 224 Punkte. 2. Ortola 153. 3. Holgado 149. 4. Veijer 142. 5. Munoz 108. 6. Fernández 85. 7. Yamanaka 84. 8. Rueda 74. 9. Piqueras 73. 10. Kelso 72. 11. Furusato 60. 12. Nepa 51. 13. Suzuki 47. 14. Roulstone 45. 15. Esteban 41. 24. Dettwiler 2.

Konstrukteurs-WM:
1. CFMOTO, 224 Punkte. 2. KTM 199. 3. Husqvarna 159. 4. GASGAS 154. 5. Honda 131.

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