Formel 1: Funk-Rätsel um Frontflügel

Jakob Rosenthaler (19.): «Nicht mit der Brechstange»

Von Thomas Kuttruf
Auf Kurs: Jakob Rosenthaler kam in Misano auf Platz 19 ins Ziel

Auf Kurs: Jakob Rosenthaler kam in Misano auf Platz 19 ins Ziel

Husqvarna-Intact-GP-Nachwuchpilot Jakob Rosenthaler überzeugte auch bei seinem zweiten Wildcard-Einsatz binnen drei Wochen. Mit Platz 19 bleiben die Chancen für den Österreicher auf einen fixen WM-Einstieg intakt.

Schon bei seinem ersten Auftritt auf der WM-Bühne vor heimischem Publikum am Red Bull Ring konnte Jakob Rosenthaler eine Visitenkarte ohne Schmutzflecken im WM-Fahrerlager abgeben. Der 18-Jährige aus Linz überzeugte sportlich und auch mit einer realistischen Herangehensweise.

Den 22. Rang vom Spielberg-GP konnte Rosenthaler in Misano als 19. nochmals überbieten. Allerdings gilt es auch, das Resultat um die Ausfälle zu bereinigen. Noch entscheidender sind die Zeitabstände im Leben eines potenziellen GP-Einsteigers.

Speziell in den ersten Sitzungen lief es prächtig. Schwierigkeiten in das Misano-Event zu kommen gab es für den dritten Piloten der Intact-GP-Mannschaft nicht. Beeindruckend lief das erste Zeittraining. Rosenthalers Zeit hätte im Q1 für den Weitermarsch ins Q2 gereicht. Doch wenn sich der Österreicher überhaupt einen schwachen Moment leistete, dann war im Q1. Hier brachte die #34 die entscheidende Runde nicht zusammen; Startplatz 27.

Von der letzten Position ließ sich Rosenthaler nicht verrückt machen. Im Rennen mischte die Wildcard tapfer mit und ließ bis zum Zielstrich drei Stammpiloten hinter sich.

Jakob Rosenthaler: «Alles in allem bin ich zufrieden, das Rennen war nicht allzu schlecht. Nach einem mäßigen Start konnte ich in den ersten Runden Plätze gut machen. Natürlich habe ich auch ein wenig von dem Chaos in der zweiten Kurve profitiert. Danach hatte ich einen guten Kampf in einer kleinen Gruppe bis ins Ziel. Besonders unterhaltsam war es mit Xavi Zurutuza.»

Da ein Punkterang nicht in Reichweite lag, verzichte der Linzer auf ein Gewaltmanöver: «In der letzten Runde habe ich noch einmal alles versucht, an Zurutuza vorbeizukommen, aber leider hat es nicht geklappt. Nachdem wir mehrmals nahe beieinander waren, wollte ich es in der letzten Kurve noch einmal versuchen. Aber ich wollte es nicht übertreiben und habe den Versuch aufgegeben, mit der Brechstange anzugreifen.»

Wie bereits in Österreich notierte Teamchef Peter Öttl ins Logbuch einen konstanten Rückstand von rund 1,5 Sekunden auf die derzeitige Weltspitze. Der Moto3-Verantwortliche bei Intact-GP hob den Daumen. «Jakob ist in seinem zweiten Grand Prix wieder sehr gut gefahren ist. Mit dem 19. Platz kann er sicherlich zufrieden sein. Aus unserer Sicht war es wieder ein tadelloses Wochenende mit soliden Leistungen, was sein Potenzial bestätigt.»

Nach der zweiten WM-Talentprobe in wenigen Wochen bleibt Jakob Rosenthaler ein möglicher Kandidat als Stammfahrer der deutschen Mannschaft. Einen Freifahrschein gibt es allerdings nicht.

Zum einen hat sich Tatsuki Suzuki deutlich etabliert – in Misano fuhr der Japaner auf Platz 8 – zum anderen ist mit dem Finnen Rico Salmela ein weiterer pfeilschneller Nachwuchsracer für Intact-GP in Stellung. Salmela, Teamkollege von Rosenthaler in der Junioren-WM liegt dort in der Tabelle als 10. vier Positionen vor dem Österreicher. Fix gesetzt in der Öttl-Mannschaft ist bereits David Munoz. Der Spanier tritt 2025 die Nachfolge von Collin Veijer an.

Ergebnisse Moto3 Misano, Rennen (8. September):

01. Angel Piqueras (E), Honda, 20 Runden in 34:02,766 min
02. Daniel Holgado (E), GASGAS, +0,035 sec
03. Ivan Ortola (E), KTM, +0,226
04. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,259
05. Collin Veijer (NL), Husqvarna, +0,491
06. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,977
07. David Alonso (CO), CFMOTO, +1,077
08. Tatsuki Suzuki (J), Husqvarna, +4,237
09. Luca Lunetta (I), Honda, +7,270
10. Filippo Farioli (I), Honda, + 8,569
11. David Almansa (E), Honda, +8,603
12. Jacob Roulstone (AUS), GASGAS, +8,881
13. Adrian Fernandez (E), Honda, +9,847
14. Stefano Nepa (I), KTM, +10,392
15. Scott Ogden (GB), Honda, +11,548
Ferner:
19. Jakob Rosenthaler (A), Husqvarna, +32,619
20. Noah Dettwiler (CH), KTM, +38,561

Moto3-WM-Stand nach 13 von 20 Rennen:

1. Alonso, 246 Punkte. 2. Holgado 176. 3. Ortola 173. 4. Veijer 173. 5. Munoz 117. 6. Rueda 99. 7. Piqueras 98. 8. Fernandez 93. 9. Kelso 93. 10. Yamanaka 85. 11. Furusato 78. 12. Suzuki 58. 13. Lunetta 57. 14. Nepa 56. 15. Roulstone 50. 25. Dettwiler 2.

Konstrukteurs-WM:
1. CFMOTO, 246 Punkte. 2. KTM 240. 3. Husqvarna 190. 4. GASGAS 181. 5. Honda 172.

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