KTM-Ass Rueda gewinnt kleines Moto3-Rodeo in Austin
Schlechtes Wetter am Freitag, schönes Wetter am Samstag und unentschlossenes Wetter am Renntag in Austin/Texas. Dicke Wolken und eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgten vor dem Start der Moto3 für eine hohe Grundspannung.
Unentschlossen zeigte auch das Arbeitsgerät des WM-Zweiten Adrian Fernandez. Die Leopard-Honda verweigerte ihren Dienst. Während das Feld die Startaufstellung bezog, begann bei Leopard eine hektische Schrauberaktion in der Hoffnung, den Spanier noch aus der Boxengasse starten zu lassen.
Somit blieb Start 9 zunächst leer. Ganz vorne hatte sich eine spannende erste Reihe formiert. Neben David Munoz auf der schwarzen KTM von Intact GP wartete GP-Debütant Max Quiles. Platz 2 beim ersten GP-Qualifying hatte den 17-Jährigen damit schon vor dem Start größten Respekt eingebracht. Platz 3 hatte sich mit Joel Kelso wiederum einen Moto3-Routinier gesichert.
In der sprichwörtlich letzten Sekunde, das Feld befand sich bereits in der Aufwärmrunde, hetzte Fernandez dem Feld hinterher. Der jüngere Bruder von Raul Fernandez musste sich damit am Ende der Startaufstellung aufstellen.
Punkt 11 Uhr Ortszeit schossen die 250er-Einzylinder die Startgerade hinauf. Als die enge Kurve 1 Max Quiles als Führenden ausspuckte, nahm die Rookie-Sensation ihren Lauf. Eng beschattet wurde der Spanier von den KTM-Ajo-Piloten Rueda und Carpe, dem Trainingsschnellsten David Munoz und den beiden MTA-KTM-Piloten Kelso und Bertelle.
Am Ende der zweiten von 14 Runden schob sich WM-Spitzenreiter Jose Antonio Rueda erstmals an Quiles vorbei. Im hinteren Feld ging das Drama für Adrian Fernandez weiter. Der sichtlich nervöse Spanier hatte einen Frühstart fabriziert und wurde dafür mit einer doppelten Long-lap bestraft.
Kaum war das Feld in Runde 4 gegangen beendet David Munoz die Ambitionen der Intact-Mannschaft um Peter Öttl. Munoz stürzte über das Vorderrad, rappelte sich wieder auf und fuhr dem Feld hinterher. Eine Runde später gab Munoz auf.
Bestens schlug sich derweil sein junger Teamkollege Guido Pini. Der Rookie hat sich hinter Luca Lunetta an die achte Stelle gesetzt.
Jose Antonio Rueda nutzte die Ruhe an der Spitze, um sich Zehntel um Zehntel vom Feld abzusetzen. Als fünf Runden gefahren waren, betrug sein Vorsprung auf Kelso, Bertelle, Piqieras und Quiles solide zwei Sekunden.
Kurz vor der Halbzeit sorgte ein High-Speed-Crash von Luca Lunetta für einen großen Schreck in der Mannschaft von SIC58. Doch Lunetta überstand den Abwurf in Kurve 18 unbeschadet, seine Honda war allerdings nicht mehr gebrauchsfähig.
Während sich Rueda fehlerfrei immer weiter entfernte, gelang es dahinten den Teamkollegen Kelso und Bertelle, eine zweite Gruppe zu gründen und sich von Piqueras, Carpe und Quiles abzusetzen. Die drei Spanier machten sich das Leben durch etliche Überholmanöver gegenseitig schwer.
Als der dritte Moto3-WM-Lauf des Jahres mit Rueda weiter souverän in die entscheidende Phase ging, ereignete sich im Mittelfeld ein weiterer Unfall. Argentiniens Hoffnung Valentin Perrone war in Sektor 1 von seiner Tech3-KTM geflogen, Yamanka konnte nicht mehr ausweichen und rutschte ebenfalls aus dem Rennen.
Trotz des Lochs, das die beiden gerissen hatten, ging der Kampf um Platz 7 weiter. Foggia, Noah Dettwiler, Ersatz Adrian Cruces, Furusato und Pini lieferten den US-Motorrad-Fans beste Unterhaltung.
Nach 14 Runden applaudierte Texas-WM-Spitzenreiter Rueda. Der Red Bull-KTM-Ajo-Pilot hatte das perfekte Rennen gezeigt und die Linie mit über zwei Sekunden Vorsprung als überlegener Sieger beendet.
Riesenjubel in der Mannschaft von MTA: Kelso und Bertelle holten das erste Doppelpodium des Teams. Angel Piqueras besiegte in einem sehenswerten Zweikampf in der letzten Runde Debütant Quiles, der seinen ersten Moto3-WM-Lauf als beeindruckender Fünfter beendet. Nicht zu vergessen auch Alvaro Carpe, der ebenfalls als Einsteiger sehr guter Sechster wurde.
Altmeister Dennis Foggia, Ersatzpilot Cruces, Honda-Asia-Pilot Furusato und Rookie Cormach Buchanan komplettieren die Top-10. Guido Pini holte als Elfter erste Punkte.
Pechvogel Adrian Fernandez zeigte eine starke Schlussphase und holte trotz Technik- und Startmisere Platz 12 und WM-Punkte. Beachtung verdiente auch Jacob Roulstone, der bei seinem Comeback nach komplizierter Verletzung als 14. ebenfalls Punkte holte.
In seinem dritten Einsatz, diesmal als Ersatzpilot bei MLav Racing, gelang es dem jungen Österreicher Jakob Rosenthaler erneut nicht, für Furore zu sorgen. Immerhin ließ sich der Youngster aus Linz nicht in einen Sturz treiben. Rosenthaler sah die Zielflagge an 18. Stelle.
In der WM-Tabelle hat Rennsieger Rueda die Führung mit jetzt 66 Zählern weiter ausgebaut.
Ergebnisse Moto3 COTA, Rennen (30. März):
1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 31:23,456 min
2. Joel Kelso (AUS), KTM, +2,399 sec
3. Matteo Bertelle (I), KTM, +4,200
4. Angel Piqueras (E), KTM, +5,345
5. Maximo Quiles (E), KTM, +5,522
6. Alvaro Carpe (E), KTM, +7,309
7. Dennis Foggia (I), KTM, +21,815
8. Adrian Cruces (E), KTM, +22,069
9. Taiyo Furusato (J), Honda, +22,251
10. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +22,459
11. Guido Pini (I), KTM, +22,558
12. Adrian Fernandez (E), Honda, +24,189
13. David Almansa (E), Honda, +24,919
14. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +25,592
15. Nicola Carraro (I), Honda, +26,786
18. Jakob Rosenthaler (A), KTM, +57,135
WM-Stand nach 3 von 22 Rennen:
1. Jose Antonio Rueda, 66 Punkte. 2. Angel Piqueras 42. 3. Adrian Fernandez 40. 4. Matteo Bertelle 40. 5. Alvaro Carpe 30. 6. Joel Kelso 28. 7. Dennis Foggia 24. 8. David Almansa 22. 9. Stefano Nepa 19. 10. Taiyo Furusato 18. 11. Luca Lunetta 15. 12. Adrian Cruces 13. 13. Maximo Quiles 11. 14. Cormac Buchanan 9. 15. Riccardo Rossi 8.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 75 Punkte. 2. Honda 43.