Toni Finsterbusch: «Möglichst oft in die Punkte»
Wieder vereint: Alt und Finsterbusch
Nach Max Neukirchners Rückkehr in die Superbike-WM bildet Toni Finsterbusch (19) in der kommenden Saison Sachsens einzigen Beitrag zum GP-Sport. Der IDM-Zweite von 2010 fährt bei Kiefer Racing eine Kalex-KTM – als Teamkollege von Florian Alt.
«Ich habe die neue Kalex gestern Samstag auf dem Nürburgring beim Kiefer-Event erstmals live gesehen. Vorher hat mir das Team immer nur Bilder vom Zusammenbau in dieser Woche geschickt», berichtet Finsterbusch. «Die Kalex ist sicher ein konkurrenzfähiges Motorrad, das zeigen die letztjährigen GP-Siege von Salom und Folger. Ausserdem habe ich mit meiner Körpergrösse sicher mehr Platz als auf der Honda.»
Toni Finsterbusch will sich gegenüber 2012 deutlich steigern. «Ich will regelmässig an die ersten 15 ranfahren und möglichst oft in den Punkterängen landen», hat er sich vorgenommen.»
Teamkollege Florian Alt (16) ist ein guter Bekannter. «Wir sind 2011 gemeinsam im Freudenberg-Team die IDM 125 gefahren», erinnert Finsterbusch.
Im Vorjahr bestritt Finsterbusch die erste Moto3-WM-Saison, allerdings unter verbesserungswürdigen Bedingungen. Zuerst hatte er für das MZ-Team unterschrieben, dann wurde er im Winter dort ausgebootet, durch Jonas Folger ersetzt und ins Racing Team Germany transferiert. Drei Wochen vor dem ersten Rennen wurde alles rückgängig gemacht, Folger wurde bei MZ entlassen und Finsterbusch aufgrund seiner Mitgift zurückgeholt. Nennenswerte Testfahrten fanden nie statt, Toni wurde ins kalte Wasser geworfen, und während alle Gegner frühzeitig ihre Serienfahrwerke von Honda gegen solche von Suter oder FTR tauschten, mühte sich Finsterbusch das ganze Jahr mit dem Serienrahmen der Honda NSF250R ab. Das von MZ-Chef Martin Wimmer angekündigte Eigenbau-Chassis kam über ein virtuelles Computer-Dasein nicht hinaus.
Als bei MZ Racing im September die Lichter ausgingen, fand Finsterbusch doch beim Racing Team Germany Unterschlupf, als Teamkollege von Louis Rossi. Der 179 cm grosse Sachse heimste 2012 trotz aller Widrigkeiten sieben WM-Punkte ein, fightete in der zweiten Saisonhälfte meist in der Nähe von Rang 20 und war dankbar und erleichtert, als sich für 2013 die Chance bei Kiefer Racing ergab.
Finsterbusch ist froh, im erfolgreichsten deutschen Rennstall der letzten Jahre (Kiefer Racing gewann 2011 die Moto2-WM mit Stefan Bradl) gelandet zu sein. «Bei Kiefer geht es sehr professionell zu», lobt der Moto3-Pilot. «Die Organisation klappt ausgezeichnet, von der Technik her sind sie auch sehr gut aufgestellt.»