Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Philipp Öttl (Rang 9): «Am Schluss etwas gezittert»

Von Günther Wiesinger
Philipp Öttl in Misano

Philipp Öttl in Misano

Philipp Öttl gelang mit der Kalex-KTM in Misano der erstaunliche neunte Platz. Er hielt die Verfolger mit Fenati an der Spitze wacker in Schach.

Platz 11 eroberte Philipp Öttl 2012 bei seinem GP-Debüt als Wildcard-Fahrer im Regen von Valencia, jetzt gelang ihm beim Misano-GP bei seinem 13. Grand Prix das erste Top-Ten-Ergebnis.

Der Kalex-KTM-Pilot aus dem TEC-Interwetten-Team wurde ausserdem bester Deutscher und setzte seine starken Trainingsleistungen auch im Rennen um. Der 17-jährige Öttl hielt sich über weite Strecken auf Platz 9 und baute seinen Vorsprung auf Jakub Kornfeil kontinuierlich weiter aus. Als der Tscheche auf Platz 13 zurückfiel, geriet der Bayer unter Druck durch Romano Fenati (FTR-Honda) aus dem San Carlo Team Italia.

Fenati lag zwei Runden vor Schluss noch 2,492 Sekunden hinter Öttl, fuhr aber teilweise 0,6 Sekunden pro Runde schneller. Phil ging mit 1,4 Sekunden Vorsprung in die 23. und letzte Runde und rettete sich knapp 0,2 Sekunden vor dem GP-Sieger und Lokalmatator als Neunter ins Ziel.

Papa Peter Öttl (fünffacher GP-Sieger) freute sich riesig, auch Harald Eckl eilte als Gratulant herbei, er hatte schon Peter Öttl in seinem 125er-Team gefördert. Und Teambesitzer Daniel Epp war begeistert. «Perfekt. Sehr gut, mehr gibt es nicht zu sagen», freute sich der Schweizer, der Phil Öttl gleich für zwei Jahre (bis Ende 2014) unter Vertrag genommen hat.

«Der Start war gut, das war wichtig. Da habe ich mich gleich vor den Chaoten ein bisschen eingeordnet. Ich meine vor den Gegnern, die normal immer ein bisschen spät bremsen und dann weit rausgetragen werden. Von denen habe ich mich ein bisschen ferngehalten. Ich habe dann gleich den Isaac Viñales und den Granado überholen können und habe versucht, Stück für Stück nach vorne zu kommen. Die Gruppe vor mir war einfach ein bisschen schneller. Ich denke, das hat auch etwas mit dem Windschatten zu tun gehabt. Ich bin das ganze Rennen allein gefahren und habe trotzdem gute Rundenzeiten geschafft. Ich bin eigentlich recht zufrieden mit diesem Ergebnis.»

Am Schluss wurde es noch einmal spannend. Hatte Philipp die Verfolger unter Kontrolle? «Ja, es ist knapp geworden. Am Anfang wurde mir ein Vorsprung von 6,2 Sekunden angezeigt, das ist dann immer weniger geworden. Da fehlt mir am Schluss raus noch ein bisschen die Erfahrung. Ich habe ein bisschen gezittert... Ich dachte, jetzt kommen sie mir ganz schön nahe. Und zwar nicht in halbe-Sekunden-Schritten, sondern teilweise in Sekunden-Schritten. Da habe ich gedacht, jetzt wird’s noch knapp. Aber ich hab’s dann noch gut über die Bühne gebracht.»

«Ich habe mich nie umgedreht, ich habe die Verfolger trotzdem immer ein bisschen im Auge gehabt», schilderte der 17-jährige Bayer. «Wenn ich aus den Kurven rausgefahren bin, sind sie reingefahren. Das war immer so ein Sicherheitspolster. Erstmals in den Top-Ten, das ist ein ganz gutes Gefühl, gleich einmal sieben weitere Punkte geholt! Das war die Belohnung für die harte Arbeit am Wochenende.»

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