Team Italia: Nächstes Jahr auf Kalex-KTM?
Alfredo Mastropasqua und Günther Wiesinger
Alfredo Mastropasqua, gewichtiger Manager des San Carlo Teams mit den Piloten Romano Fenati und Francesco Bagnaia, beglich heute beim Misano-GP eine Wettschuld von 50 Euro. Er hatte vor einem Jahr mit SPEEDWEEK.com-Reporter Günther Wiesinger gewettet, dass Fenati 2013 mit der FTR-Honda die Moto3-Weltmeisterschaft gewinnen werde.
Mastropasqua überlegte nämlich vor einem Jahr einen Umstieg von FTR-Honda zu KTM, besuchte das KTM-Werk in Mattighofen und verhandelte mit Pit Beirer. Aber die KTM-Lösung erschien ihm zu teuer, er entschied sich für ein weiteres Jahr mit Honda.
Bei Fenati, der 2012 mit einem zweiten Platz in Doha und einem Sieg in Jerez in die Saison gestartet war, litt aber die Motivation. Er sah sich gegen die KTM-Übermacht auf verlorenem Posten und schaffte es nicht einmal annähernd, wenigstens regelmässig bester Honda-Fahrer zu sein.
Alfredo Mastropasqua wollte einen Teil seiner Wettschuld schon beim Sachsenring-GP abtragen. Damals lag Fenati in der WM an 18. Position. Inzwischen hat er sich zwar sprunghaft auf den 15. WM-Rang verbessert. Er liegt aber inzwischen 190 Punkte hinter Leader Salom, es sind aber nur noch 150 Punkte zu gewinnen. Also wurde der Betrag heute offiziell übergeben.
Aber Team-Italia-Chef Mastropasqua ist lernfähig. Er wird sein Team nächstes Jahr aller Voraussicht nach mit Kalex-KTM ins Rennen schicken. Fenati verlässt diesen Rennstall, Andrea Locatelli wurde neu verpflichtet. Den zweiten Platz könnte Bagnaia behalten. «Ich muss aber noch Geld auftreiben, wenn ich KTM statt für Mahindra entscheide», erklärte Mastropasqua.
Der Weg von Fenati ist vorgezeichnet: Er wird wohl Teamkollege von Antonelli im Gresini-Team werden, beide Fahrer werden von Valentino Rossi gemanagt. Gresini setzt 2014 Werks-KTM ein.Die Verträge sind unterschreiben.
Auch Rossis Halbbruder Luca Marini soll in die WM wechseln. «Es ist eine nette Sache für mich, mit jungen Fahrern zu arbeiten», sagt Rossi. «Das ist, als ob ich das Rad der Zeit zurückdrehen würde. Aber die Situation hat sich ein bisschen geändert. in meiner Generation war es anders. Wir hatten mehr Leidenschaft, wir sind alle illegal auf den Strassen gefahren, bevor wir ins richtige Alter kamen. Heute sind die Jungen reifer. Mein Bruder Luca sieht nicht nur besser aus als ich, er ist auch schlauer...»
Übrigens: Nach zwei Trainings liegt Wild-Card-Pilot Luca Marini mit der letztjährigen FTR-Honda von Fenati an 28. Stelle. Er fährt für das Team Twelve Racing, für das er auch die Italienische Moto3-Meisterschaft CIV bestreitet. Er liegt in dieser Rennserie an zweiter Stelle.