Red Bull Ajo-KTM: Wer muss wegen Jack Miller gehen?
Den Platz von WM-Leader Luis Salom im Red Bull Ajo KTM-Werksteam übernimmt für 2014 der australische WM-Siebte Jack Miller, der 2013 für das Racing Team Germany eine FTR-Honda fährt.
«Aber der Grund für seine Verpflichtung ist nicht, dass wir Honda den besten Fahrer wegnehmen wollten», versichert Pit Beirer, Head of Motorsports bei KTM. «Sondern Teamchef Aki Ajo hat von Red Bull und KTM den Auftrag, die bestmöglichen Fahrer ins Team zu holen. Und wenn mit Salom und Viñales die zwei besten Fahrer der Klasse aufsteigen in die Moto2 und im Monlau-Team von Emilio Alzamora mit Rins und Márquez zwei verdammt starke Fahrer sind, gerät Aki unter Zugzwang. Also war relativ schnell klar, bei welchen Fahrern er anklopfen muss, damit er sein Tram wieder stark aufstellt. Es ist also eine vernünftige Entscheidung.»
Imteresse an Rookie Hanika
Red Bull Ajo KTM wird auch 2014 mit drei Piloten fahren. Aber wenn das Monlau-Team mit zwei Sieganwärtern unterwegs ist, muss sich auch die Red-Bull-Mannschaft nach Verstärkungen umsehen. Ajo würde gerne noch Rins oder Márquez beim Estrella Galicia 0.0-Team weglotsen.
Zulfahmi Khairuddin und Arthur Sissis (in Silverstone auf den Rängen 20 und 24) müssen sich gewaltig anstrengen, wenn sie neue Verträge haben wollen. Ihr Können ist unbestritten, sie haben 2012 in Sepang und Phillip Island je einen Podestplatz errungen. Aber sie kommen mit der 2013-KTM nicht zurecht.
«Sissis muss in den nächsten Wochen Ergebnisse bringen, damit er den Platz halten kann», betont Beirer. «Red-Bull-Rookie Karel Hanika wird ziemlich sicher nächstes Jahr in der Moto3-WM auf einer KTM sitzen. Da wir mehrere Teams beliefern, haben wir mehr Kontakte und mehr Möglichkeiten, um ihn unterzubringen. Wir sind mit unseren Planungen noch nicht fertig. Es wäre das Ziel, im Red Bull-Team drei Fahrer zu haben, zwei Topfahrer und den Hanika. Wer neben Jack Miller und Hanika der zweite Fahrer in der Mitte ist, das ist momentan ein grosses Fragezeichen.»
Khairuddin hat allerdings für Sponsor Air Asia und auch für KTM und Red Bull auf dem asiatischen Markt einen gewissen Stellenwert. «Fahmi steht momentan auf verlorenem Posten, aber in ihm schlummert viel Potenzial. Er wäre für den asiatischen Markt und Partner Air Asia ein wichtiger Fahrer», bestätigt Beirer.
Und was sagt Beirer zur Neuigkeit, dass Teambesitzer Aki Ajo ab 1. Januar 2014 Manager von Maverick Viñales wird? «Das hat er mir am Samstag in Silverstone gebeichtet», sagt der Ex-Motocross-Pilot. «Ich weiss nicht, was das für einen Sinn macht – weder für den Viñales noch für den Aki. Ich war überrascht.»
Kann das zu einem Interessenskonflikt kommen? «Solange wir in der Moto2 und in der MotoGP nicht am Start sind und Viñales 2014 nicht mehr in der Moto3 fährt, gibt es keinen Interessenskonflikt. Diesen Interessenskonflikt hat jetzt schon der Alzamora mit Rins und Alex Márquez. Er ist ihr persönlicher Manager und gleichzeitig ihr Teamchef. Der wird nie objektiv Angebote von Aki Ajo oder Jorge Martinez dem Márquez und dem Rins unterbreiten.»