Husqvarna-Chef Pierer: «Fahren 2014 die Moto3-WM!»
Der KTM-Konzern ist neuer Eigentümer der Traditionsmarke Husqvarna und will diesem renommierten Hersteller nicht nur im Motorrad-Offroadbereich wieder zu altem Ruhm verhelfen, sondern Husqvarna auch über Erfolge im Strassenrennsport promoten. Der Slogan «The Pioneers of Motocross» soll auch in der Road-Racing-Szene Einzug halten.
Nichts eignet sich dafür besser als die Moto3-Weltmeisterschaft, für die KTM ein Sieger-Motorrad im Haus hat, mit dem 2012 (Cortese) und 2013 (Viñales) die Weltmeisterschaft gewonnen wurde.
Seit 25 Rennen triumphierten ausnahmslos Kalex-KTM und Kalex-Piloten, das Werk hat mit seinen Rennern die letzten 21 WM-Läufe gewonnen.
Beim Valencia-GP kündigte KTM-Firmenchef Stefan Pierer an, was SPEEDWEEK.com schon mehrmals berichtet hat: Husqvarna kommt in die Moto3-WM!
Aber nicht erst im Jahr 2015, sondern bereits 2014!
Diese Nachricht wird im Fahrerlager wie eine Bombe einschlagen.
Denn nach KTM, Honda und Mahindra wäre eine vierte Marke ganz nach dem Geschmack der Dorna und der Zuschauer.
«Husqvarna ist nächstes Jahr in der Moto3-WM dabei», verkündete Stefan Pierer beim Valencia-GP im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com. «Mit zwei Fahrern. Wir werden diese Absicht demnächst verkünden. Dann werden wir sehen, welche Teams sich melden. Wir werden diesen Auftritt mit Husqvarna aber sehr deutlich von KTM abgrenzen, da gibt es auch im Motocross kein Motorex, sondern es gibt Bel-Ray. Und es gibt es zum Beispiel auch keine Akrapovic-Auspuffanlagen...»
Moto3-Husqvarna mit KTM-Technik!
Aber einige Merkmale der siegreichen Werks-KTM werden auch an der Werks-Husqvarna zu sehen sein: Der 55 PS starke 250-ccm-Einzylinder-Viertakt M32-Motor von Ing. Kurt Trieb, dazu der Gitterrohrstahlrahmen und die Federelemente von WP Suspension werden zur Standardausrüstung gehören.
Übrigens: Husqvarna war schon in der 1970er-Jahren im GP-Sport aktiv. Der Schwede Bo Granath setzte damals einen Einzylinder-500-ccm-Zweitakter ein. Granath beendete die 500er-WM 1972 auf dem fünften Gesamtrang! Er schaffte zwei Podestplätze – auf dem Salzburgring und in Anderstorp.
Husqvarna wird aber auf keinen Fall das Red-Bull-Team von Aki Ajo von KTM auf Husqvarna umrüsten. «KTM ist der Marktführer in diesem Segment und hat 2014 den Weltmeistertitel zu verteidigen. Teamchef Aki Ajo hat mit Jack Miller einen guten Mann verpflichtet. Wenn der ein gutes Motorradl hat, ist er sicher ein Titelanwärter. Genau wie Danny Kent. Und mit Rookies-Cup-Sieger Karel Hanika haben wir noch einen vielversprechenden jungen Fahrer im Team von Aki. Wir werden schauen, welche Teams an Husqvarna Interesse haben. Aber Husqvarna ist 2014 dabei! Und zwar mit einem Team und mit Fahrern, die unter den Top-Ten mitmischen.»
Ein gut situiertes Team hat sich schon mal interessiert – aber eher für 2015: Das Interwetten-Paddock-Team des Schweizers Daniel M. Epp, das 2013 mit Philipp Öttl auf der Kalex-KTM bereits einen sechsten Platz in Aragón gefeiert hat.
Aber Epp zeigte sich überrascht, als er am Sonntag von SPEEDWEEK.com erfuhr, dass Husky bereits 2014 antreten wird. Epp: «Wir haben uns mit diesem Thema in letzter Zeit nicht beschäftigt. Wir haben uns auf eine weitere Saison mit Kalex-KTM eingestellt. Wir wissen bisher nichts von einem Husqvarna-Einstieg 2014.»
Der KTM-Konzern hat die Produktion der Husqvarna-Motorräder inzwischen zur Gänze nach Mattighofen verlagert. «Wir werden 2014 weltweit mit 14.000 Husqvarna-Maschinen in den Markt gehen», erläuterte der Steirer. «In diesem Jahr wurden 7000 Stück abgesetzt. «Husqvarna geniesst auch in den USA einen sehr guten Ruf. Dort werden wir uns mit dieser Marke leichter tun als anfangs mit KTM.»