Jack Miller (Rang 4): «Das war Schadensbegrenzung»
KTM verlor zwar die weisse Weste und verlor nach 27 Rennen wieder ein Moto3-Rennen, aber dieser Rekord dürfte für die Ewigkeit halten.
Und Jack Miller katapultierte sich in der letzten Runde noch von Platz 8 auf Platz 4, Romano Fenati wurde Fünfter, dadurch baute Jack seine WM-Führung von fünf auf sieben Punkte aus. Doch die Überlegenheit von Miller bröckelt, nach zwei Rennen in Texas hatte er 18 Punkte Vorsprung, jetzt hat er in zwei Rennen nur 13 Punkte einkassiert.
Jack, du hast in der letzten Runde noch tapfer angegriffen. Diesmal hat es besser geklappt als in Mugello?
Ja, wir müssen das als Schadensbegrenzung bezeichnen. Wir hatten grosse Probleme mit dem Chattering vorne. Erst als die Reifen gegen Ende des Rennen Grip verloren, fand ich mehr Vertrauen zu den Reifen und Mehr Vertrauen zu meinem Motorrad.
In den ersten Runden habe ich die ärgste Mühe gehabt, besonders in Turn 3 und durch die letzten zwei Kurven habe ich extrem viel verloren. Ich musste die Zeit immer wieder beim Bremsen aufholen. Dass die Reifen trotzdem die ganze Belastung ausgehalten haben, ist wirklich gut.
Du hast in der letzten Runde in Turn 7 Fenati innen überholt, dann hat Ajo einen Fehler gemacht. Dann hast du noch Binder und Vinales geschnappt. Du hast auf 2 km vier Plätze wettgemacht?
Ja, es war schade... Binder wurde rausgetragen, dann ist er mir vor die Schnauze gefahren, deshalb hatte ich bergauf nicht den gewünschten Schwung. Sonst hätte ich Enea und Efren beim Anbremsen der Haarnadel noch attackieren können. Aber ich darf mich nicht beklagen, ich bin happy mit Platz 4. Wir führen immer noch in der WM, haben den Abstand sogar um zwei Punkte vergrössert. Es ist kein schlechter Tag. Aber wir haben sicher schon bessere Tage erlebt.
In der ersten Runde ist Fenati von Startplatz 16 gleich auf Platz 6 vorgestossen. Er war dann gleich vor dir. Hat dich das überrascht
Ja, ein bisschen. Gratuliere, er hat sich blitzartig nach vorne geschoben. Aber es ist nicht unmöglich in dieser Klasse, wo alles so eng beisammen ist, so einen Vorstoss zu machen.
Die Racepace war recht langsam, das war gut für mich. ich hatte vom Beginn bis zur Mitte des Rennens arge Chatteringprobleme.
Am Schluss bin ich von Runde zu Runde stärker geworden. Fenati ist ein grossartiges Rennen gefahren.
Aber es freut mich, dass wir uns in der letzten Runde noch vor ihn geschoben haben.
Du warst vor der letzten Runde unter Druck, du warst Achter, da war die WM-Führung virtuell schon weg?
Jaaaa. Deshalb spreche ich von Schadensbegrenzung. Wir hatten das ganze Wochenende etwas Mühe. Wir testen diese Woche in Aragón. Dort müssen wir das Chattering wegbringen. Ich bin der einzige bei KTM, der sich darüber beklagt. Es kann auch mit meinem Fahrstil zu tun haben. Ich fahre spitzer und enger in die Ecken rein als alle andern. Ich muss also in erster Linie an mir arbeiten.