MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Enea Bastianini: Ein neuer Superstar im Anmarsch?

Von Nereo Balanzin
Der 16-jährige Italiener Enea Bastianini zählt zu den grossen Entdeckungen der Moto3-Saison 2014. Er fuhr bereits bei seinem siebten Grand Prix auf Platz 2!

Das letzte Moto3-WM-Rennen auf dem Sachsenring war offensichtlich kein Erfolg. Wenn man die Gesamtsituation betrachtet, ist das nicht so offensichtlich.

Man kann 2014 bisher als grossartige Saison bezeichnen. Es kommt nur auf den Blickpunkt drauf an.

Enea Bastianini (16, Italiener, Junior Team Go&Fun von Fausto Gresini) war in der ersten Hälfte der Saison einer der beeindruckendsten jungen Fahrer. Seine Ergebnisse mit der Anzahl der Punkte bei den der ersten neun Rennen (0-3-6-7-9-0-20-0-1) zeigen einen bemerkenswerten Fortschritt.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Grund für die Null-Nummer im siebten Rennen in Mugello ein von Jack Miller verschuldeter Unfall in der letzten Runde war, als Enea um den Sieg kämpfte. Er sah aus wie ein fahrender Star.

Mit Platz 2 beim Catalunya-GP erreichte sich der 16-jährige Italiener, der 2013 noch im Red Bull-Rookies-Cup glänzte, seinen bisherigen Saisonhöhepunkt.

Dann folgten das neunte und das zehnte Rennen: Assen und Sachsenring – 0 und 1 Punkt. In beiden Rennen Stürze in der ersten Runde. In Assen fiel der Neuling aus, in Deutschland konnte er nach dem Sturz das KTM-Bike wieder besteigen und in die Punkte fahren.

«Brad Binder hat mich in der letzten Kurve der ersten Runde berührt», erzählt Enea über das letzte Rennen. «Er hat weit ausgeholt und meinen rechten Arm berührt, so habe ich den Grip am Vorderrad verloren. Wie auch immer, ich habe es geschafft, dass der Motor anblieb und konnte das Rennen weiterfahren. Ich konnte nicht so spät bremsen wie ich wollte, weil mein Arm die ganze Zeit über weh tat. Aber ich habe es trotzdem geschafft, ein paar Plätze gutzumachen und einen Punkt zu holen. Besser als nichts. Lieber in die Zukunft schauen.»

Erster Höhepunkt beim Mugello-GP

Die Null-Nummer in Mugello war ganz anders. Nicht nur, weil ihn seine Performance im Rennen zum ersten Mal ins Rampenlicht stellte, aber auch, weil seiner Meinung nach, der Italien-GP einer der besten Momente der bisherigen Saison war. «Wenn ich sagen müsste, welche die besten zehn Sekunden der diesjährigen Moto3-Weltmeisterschaft für mich waren, würde ich einen ganz speziellen Moment aus diesem Rennen in Mugello wählen: Runde 12, am Ende der Geraden, als ich auf der vierten Position war. Jack Miller an meiner Seite; Alex Márquez, Rins und Fenati voraus. Ich habe vor der Kurve spät gebremst und habe sie alle mit einem Streich überholt: Ich war Erster... Das erste Mal in einem WM-Rennen in der Saison 2014. Und ich konnte mich eine ganze Runde auf dieser Position halten. Ich war Erster für 1 Minute und 58 Sekunden... An diesem Abend, als ich im Bett das Licht ausschaltete, sagte ich zu mir selbst: Wenn ich es heute geschafft habe, mit denen mitzuhalten, dann schaffe ich das immer.»

Beim folgenden Rennen schien dies der Fall zu sein: Auf der Rennstrecke in Montmelò erzielte der junge Italiener einen beeindruckenden – und überraschenden – zweiten Platz. Dann kamen ein Nuller und ein Punkt in Deutschland. Frustration.

«Das ist der Rennsport», macht sich Enea, der in seiner Rookie-Saison bereits WM-Elfter ist, nichts vor.

Und er weiss, was der Rennsport bedeutet: «Mit drei Jahren und drei Monaten hatte ich meinen ersten Wettkampf.»

Das erklärt zwei Dinge: Dass er Erfahrung hat und warum er mit der Startnummer 33 fährt.

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