Romano Fenati (VR46-KTM) träumt noch vom WM-Titel
Seit seinem Sieg im Frühsommer beim Heimrennen in Mugello erlebte Romano Fenati nur noch ein gutes Rennwochenende: Platz 2 in Indianapolis. Ansonsten hagelte es schlechte Startpositionen, zweimal sogar außerhalb der Top-20 (Silverstone, Sachsenring), und auch in den Rennen war der 18-Jährige aus Ascoli Piceno an der Adriaküste zuletzt nicht mehr in den Top-10 anzutreffen. Im Team von Valentino Rossi herrschte Krisenstimmung, Teammanager Vittoriano Guareschi musste gehen.
Auch in Aragón schien Fenati zunächst keine Gefahr zu sein für Rins, Márquez, Miller und Co.: nur Platz 13 im Qualifying. Doch im Rennen, unter extrem delikaten Bedingungen und auf einer einer ganz schmalen, abtrocknenden Ideallinie, fuhr er seinen Gegnern um die Ohren: Saisonsieg Nummer 4. Darüber sprach er mit «GPone».
Romano, hast Du diesen Sieg für möglich gehalten?
Nein, selbst nach einigen Runden habe ich noch gedacht: Das gibt heute höchstens einen fünften oder sechsten Platz. Aber als die Strecke abtrocknete, wurde ich immer schneller.
Welchen Anteil hat Dein Crew-chief Rossano Brazi an diesem Sieg?
Einen ganz großen. Im Training habe ich noch überhaupt kein Vertrauen ins Vorderrad gefunden. Aber Rossano hat fürs Rennen ein starkes Set-up ausgetüftelt. Plötzlich war die Maschine wieder stabil auf der Bremse.
Welche Rolle hast Du bei der Entlassung von Guareschi gespielt?
Gar keine. Die Entscheidung wurde ganz oben getroffen, man hat mich lediglich informiert.
Vermisst Du ihn?
Seine große Erfahrung war sicherlich hilfreich. Aber ich kann auch gut nach mir selbst schauen.
Mal ehrlich: Träumst Du noch vom WM-Titel? Du hast 41 Punkte Rückstand auf WM-Leader Alex Márquez.
Ich gebe nie auf.
Obwohl die Honda derzeit ein wenig schneller zu sein scheinen als die KTM?
Ja, trotzdem. Aber es stimmt, die Honda sind schneller als wir. Sowohl in den Kurven als auch beim Beschleunigen.