MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Rookie Karel Hanika: Die Schonfrist ist vorbei

Von Isabella Wiesinger
Vom letztjährigen Red Bull Rookies-Cup-Gesamtsieger Karel Hanika war 2014 in der Moto3-WM viel erwartet worden. Jetzt spricht er über die Gründe der mässigen Leistungen.

«Ich habe mein Rookie-Jahr genossen, aber nächstes Jahr muss ich gute Resultate einfahren», ist sich Karel Hanika bewusst.

Die Schonfrist für den 18-jährigen Tschechen ist im Red Bull KTM Ajo-Team vorbei.

Der Red-Bull-KTM-Ajo-Fahrer spricht über sein erstes Jahr in der Weltmeisterschaft, das er als WM-Achtzehnter beendet hat. Es stehen sieben Nuller zu Buche, etliche Stürze, aber bei den letzten vier Rennen hat Hanika viermal gepunktet. Zuletzt schaffte er Platz 10 beim WM-Finale in Valencia.

Das Red-Bull-KTM-Ajo-Team ist für die ersten Wintertests in Jerez eingetroffen. Mit diesen Tests beginnt Karel Hanika die zweite Saison in der Moto3-WM. Ein Jahr, in dem er konstant Top-Ten-Resultate einholen und sich gegen die Besten beweisen will. Das Rookie-Jahr hat er mit Anstand gemeistert, indem er vier Mal unter die ersten Zehn gefahren ist, wobei der neunte Platz in Sepang sein bestes Ergebnis war.

Der tschechische GP-Fahrer spricht auch über den Weggang seines Teamkollegen Jack Miller, der den Sprung in die MotoGP wagt.

Karel, beschreibe deine erste Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft mit einem Wort.

Lernen.

Welche Note würdest du dir selbst geben auf einer Skala von 1 bis 10?

Eine 5.

Welches war dein bestes Rennen?

Ich würde sagen, das vorletzte Rennen des Jahres in Sepang. Da konnte ich den grössten Teil des Rennens mit der führenden Gruppe mithalten und habe mein bestes Resultat im ganzen Jahr erzielt. Es war aber auch ein sehr schwieriges Rennen, weil es war wirklich heiss war und ich vorher noch nie auf dieser Rennstrecke gefahren war.

Und das Schlechteste?

Argentinien. Da bin ich leider in der ersten Runde gestürzt und habe somit alle Chancen auf ein gutes Resultat verloren.

Bist du zufrieden mit deiner ersten Saison in der WM?

Ja, sehr zufrieden. Ich habe viel gelernt, vor allem von meinen Technikern, aber auch von allen anderen Teammitgliedern. Ich hatte einen grossartigen Teamkollegen, Jack Miller, von dem ich auch viel abschauen konnte. Ich habe die Saison wirklich genossen. Ich habe viele neue Rennstrecken kennengelernt, habe gelernt, wie der Rennsport funktioniert und ich habe verschiedene Setups ausprobiert. Es ist immer schön, mit einem so wunderbaren Team wie meinem zu arbeiten.

Du hast deine besten Resultate zum Ende der Saison hin erzielt. Und das teilweise auf Strecken, auf denen du zuvor noch nie gefahren bist. Wieso war das so?

Ich weiss es nicht. Das ist schon ziemlich komisch. Nachdem die Dinge während einigen Rennen für mich nicht so gut gelaufen sind, habe ich meine Mentalität ein wenig verändert und habe mich mehr darauf konzentriert, die Rennen zu Ende zu fahren. Die Resultate sind dann von selbst gekommen, sogar wenn ich nicht zu stark gepusht habe. Diese Veränderung hat für die letzten vier Rennen viel geholfen. Mein Team und meine Mechaniker sind sehr glücklich mit den Resultaten, die ich zum Schluss hin erzielt habe.

Am Mittwoch dieser Woche kam die Saison 2015 ins Rollen. Was sind deine Ziele fürs zweite Jahr bei Red Bull-KTM?

Es ist schwierig, eine Gesantposition zu nennen und um diese zu kämpfen. Ich bin jetzt offiziell kein Rookie mehr. Ich habe viel gelernt. Nächstes Jahr wird es darum gehen, gute Resultate einzufahren. Ich glaube, wir sind gut vorbereitet. Wir müssen im Winter viel trainieren und uns angstregen, damit wir schneller werden. Wenn wir das schaffen und das Team so weiterarbeitet wie dieses Jahr, steht guten Resultaten nichts mehr im Weg.

Wirst du Jack Miller vermissen?

Ja, natürlich, aber es wird auch mit Miguel Oliveira und Brad Binder angenehm. Jack ist ein grossartiger Teamkollege. Ich habe diese Saison mit ihm sehr genossen. Er ist ein lustiger Mensch, wir hatten viel Spass. Er hat mir viel beigebracht und ich bin mir sicher, dass sich das in Zukunft als nützlich herausstellen wird. Ich wünsche ihm nur das Allerbeste für sein erstes Jahr in der MotoGP.

Was hältst du von diesem grossen Schritt, den jetzt macht? Glaubst du, dass er nächstes Jahr konkurrenzfähig sein wird?

Ja, Jack ist ein exzellenter Fahrer. Er hätte dieses Jahr fast die Moto3-WM gewonnen und war gleichzeitig der Fahrer, mit den meisten Siegen. Manchmal verliert er ein bisschen seinen Kopf... Aber er ist die Art von Fahrer, der den grossen Schritt machen und direkt aufsteigen kann. Natürlich wird es einige Zeit brauchen, dass er sich anpassen kann und er muss viel trainieren, aber ich glaube, dass er sich sehr gut schlagen wird.

Wie wirst du dich in diesem Winter vorbereiten, um gut in die Vorsaison zu starten?

Wir werden noch einige Tests haben, bei denen wir die neuen Motorräder ausprobieren werden. Diese Woche sind wir in Jerez und nächste Woche wieder in Valencia. Ich habe also viel zu tun. Ich muss auch in die Schule zurückgehen und mein letztes Schuljahr beenden, und ich muss trainieren.
Das ist das Wichtigste, wenn es darum geht, dass man konkurrenzfähig ist. Ich werde in Spanien bleiben, um so viel zu trainieren wie möglich, damit ich körperlich und mental vorbereitet bin. Wenn wir das schaffen, werden die guten Resultate kommen.

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