Philipp Öttl in Assen: Nun zu 90 Prozent fit
Philipp Öttl auf der KTM des Schedl-Teams in Assen
Der TT Circuit Assen lag unter einer dicken Wolkendecke, als die Moto3-Piloten ihr erstes Training aufnahmen. Während der Session setzte dann Nieselregen ein. «Die Strecke war schwierig zu lesen. Als es dann aber länger tröpfelte, ist der Asphalt immer schmieriger geworden. Ich habe mir das noch eine Runde angesehen, dann bin ich reingefahren, denn es ging nicht mehr schneller», erklärte KTM-Pilot Philipp Öttl, der am Ende auf Platz 19 der Zeitenliste lag.
«Ich hatte zwei schnelle Runden auf trockener Strecke. Das Problem war, dass ich einmal geradeaus ging. Es passt soweit. Ich muss mit meiner Hand schauen, wie es hier funktioniert. In den schnellen Kurven merkte ich schon noch den Teil des Knochens, der nicht fixiert werden konnte. Doch das beginnt auch erst nach einer gewissen Zeit. Es war kein Problem, hinter die Verkleidung zu gehen, was ja in Barcelona noch gar nicht funktionierte. Als ich von Barcelona heimgekommen bin, haben wir gleich am Dienstag wieder angefangen, mit der Hand zu arbeiten. Es war sofort nochmal um einiges besser. Dann war ich auch noch Supermoto fahren, da habe ich die Verletzung kaum gespürt», berichtete Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Ich denke, dass auch die Beweglichkeit nun nochmal besser ist. Ich muss nicht mehr alles aus dem Ellbogen heraus machen wie in Barcelona. Aber ich weiß natürlich noch nicht, wie es hier aussieht, wenn wir dann richtig schnell fahren können», gab der 20-Jährige aus dem Team Schedl GP Racing zu bedenken. «Ich freue mich nun auf das zweite Training, denn bei diesen Bedingungen hat es noch nicht so viel Spaß gemacht. Wir sind nicht viel zum Fahren gekommen.»
Nachdem Öttl zu Beginn des Trainings vom Zelt des Schedl-Teams in die Boxengasse fuhr, kam noch einmal Bewegung in seine Crew, die dem Bayern plötzlich hinterhersprintete. «Ja, mir ist die Maschine ausgegangen. Aber das konnten wir ja schnell wieder beheben», lachte Öttl.
Teambesitzer Peter Öttl ist überzeugt, dass sein Sohn in Assen wieder um Punkte kämpfen kann. «Ich würde sagen, er liegt nun bei 90 Prozent. Das trifft die Sache ziemlich genau. In der letzten Woche war er beim Supermoto, er fühlte sich sehr wohl und war sehr schnell. Er hat keine großen Einschränkungen gespürt. Im ersten Training musste er sich hier noch etwas eingewöhnen, es zwickt hier und dort. Also 90 Prozent. Bei ihm sollten 90 Prozent für den ein oder anderen Punkt reichen. Das ist unser Ziel hier.»
Lorenzo Dalla Porta, der Philipp Öttl in Mugello ersetzt hatte, tritt beim Assen-GP für das Team Estrella Galicia 0,0 von Emilio Alzamora an. «Das zeigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, ihn für uns fahren zu lassen. Es war gut für ihn als Fahrer und für uns als Team. Er konnte sich zeigen und beweisen, nun hat er wieder eine Chance erhalten», erklärte Peter Öttl.