Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

SM Braunau, MX2: Killian Auberson – wer denn sonst?

Von René Streuli
Das Duell Auberson gegen Bruggmann sorgte für Begeisterung

Das Duell Auberson gegen Bruggmann sorgte für Begeisterung

Neun Laufsiege in Serie für Killian Auberson sprechen eine deutliche Sprache, denn derzeit scheint ihn niemand schlagen zu können. Auch Luca Bruggmann nicht, der in Braunau erneut mit Tagesrang 2 vorlieb nehmen musste.

Bereits im freien Training signalisierte Killian Auberson mit über 2,5 sec Vorsprung auf den Zweiten, dass hier für die Konkurrenz nichts, aber auch gar nichts zu holen ist. Im «Quali» ließ er es denn etwas gnädiger aussehen, denn da betrug sein Vorsprung auf den Zweitschnellsten Enzo Steffen nur noch eine knappe halbe Sekunde. Auberson’s größter Widersacher, Luca Bruggmann, folgte als Dritter vor Nico Seiler und Nico Jucker, die ihr großes Potenzial erneut anzudeuten vermochten.

Auberson trotz verhaltenem Beginn mit Laufsieg

Mit einem perfekten Start setzte sich der Liechtensteiner Luca Bruggmann im ersten Lauf von Beginn an die Spitze. Auch David Schoch und Yan Reynard, sowie KTM-Fahrer Nico Jucker als zunächst Fünfter, zeigten ihre Starter-Qualitäten. Derweil ging Titelkandidat Auberson als Vierter eher verhalten ins Rennen. Dagegen verhaute der Meisterschafts-Dritte Nico Seiler seinen Start völlig und kam nur als 16. aus der ersten Runde.

Vorne versuchte Bruggmann mit aggressiver Fahrweise und mit Top-Speed seiner Konkurrenz zu enteilen, was aber nur bedingt gelang. Denn Schoch, Reynard und Auberson vermochten den Rückstand stets in Grenzen zu halten. Ab der vierten Runde machte dann Auberson Ernst; auf einen Schlag verwies er die vor ihm fahrenden Schoch und Reynard auf die Plätze drei und vier, um sogleich Jagd auf Bruggmann zu machen.

Ebenfalls immer stärker wurde der Tessiner Alessandro Contessi, der nach einem eher mäßigen Start immer weiter nach vorne drängte und seine Kawasaki nach sechs Runden auf Rang 4 einreihte - dies auf Kosten des starken Reynard’s. Pech hatte Nico Jucker, der sich zunächst sehr stark in der Spitzengruppe etablieren konnte, dann aber zurückfiel, weil er kurzzeitig sein Bike abwürgte.

Nachdem vorne Auberson die Lücke zu Bruggi fünf Runden vor Schluss schließen konnte, schaltete der Romand sofort auf Angriffsmodus um und ging am Yamaha-Crack vorbei.

Hinter Laufsieger Auberson und dem Liechtensteiner mit der #37, folgten mit bereits großem Rückstand Contessi, Reynard, Steffen und Schoch auf den weiteren Plätzen. Nach miesem Start vermochte sich Nico Seiler immerhin noch auf Rang 8 vorzukämpfen, während Robin Scheiben, der im letzten Rennen in Broc erstmals überhaupt aufs Tages-Podium klettern durfte, auf Rang 10 abschloss. Nico Jucker wurde letztlich guter Elfter.

Auberson nach Privatduell mit Bruggmann zum Doppelsieg

Etwas überraschend war es Sébastien Gomes-Balli, der sich im 2. Lauf den Holeshot krallte und das Feld in die erste Runde führte. Doch seine Führungsposition war nur von kurzer Dauer, denn am Ende der ersten Runde fand er sich hinter Bruggmann, Auberson und Schoch auf Rang 4 wieder. Schließlich finishte Gomes-Balli auf dem undankbaren Rang 21, nachdem er eine Runde vor Schluss auf dem starken Rang fünf fahrend, sein Bike kurzzeitig in den Dreck schmiss.

Für grosse Unterhaltung sorgten vorne an der Spitze jedoch Bruggmann und Auberson. In einem offenen und mitreißenden Schlagabtausch jagten sie sich gegenseitig immer wieder Rang 1 ab, ehe sich Meisterschafts-Leader Auberson in der zehnten Runde an die Spitze setzte und einem weiteren Laufsieg sowie dem Tagessieg entgegenflog.

Hinter dem Duo Killiian/Bruggmann holte sich der erneut überzeugend performende David Schoch vom Patrick Walther MX-Racing-Team den bärenstarken dritten Platz ab, was ihm zu seinem allerersten Tagespodium in der MX2-Klasse verhalf!
Ebenfalls stark die Darbietung von Maurice Chanton, der Rang 4 abholte, während Nico Jucker als Fünfter mit seinem bisher besten MX2-Resultat glänzen konnte und so für seine zuletzt starken Leistungen den wohlverdienten Lohn abholte.

Contessi folgte als guter Sechster, Robin Scheiben platzierte seine Kawasaki erneut auf Platz 10, während Loris Freidig als Neunter erneut hinter seinen Erwartungen blieb und somit weiterhin auf den endgültigen und längst verdienten Durchbruch warten muss.

Nico Seiler wurde enttäuschender Fünfzehnter, womit er den Schauplatz seines Heimrennens in Braunau wider seine Erwartungen als grosser Verlierer dieser Runde Richtung Toggenburg verlassen musste.

Nico Seiler - Meisterschafts-Dritter: Einzig das Zeittraining war ok - der Rest hat überhaupt nicht gepasst, weil ich in beiden Rennen technische Probleme hatte. Im ersten Lauf hatte ich Ärger mit der Einspritzdüse, wenngleich ich normal weiterfahren konnte. Im Vorstart zum 2. Lauf brachte ich aufgrund eines defekten Benzinpumpen-Relais mein Bike nicht zum Laufen. Da mein Vater das Relais wechseln musste, verpasste ich die Einführungsrunde, wodurch ich mich beim Start in der 2. Reihe aufstellen musste. Leider war auch dieses Relais nicht top, was sich auf die Motorenleistung auswirkte. Natürlich hätte ich den Zuschauern bei meinem Heimrennen viel mehr zeigen wollen. Ich bin aber trotzdem sehr zuversichtlich, dass ich meinen dritten Platz in der Meisterschaft bis zum Saisonende verteidigen kann, denn Grosswangen und Amriswil sind Strecken, die mir sicher liegen werden. Jetzt aber freue ich mich auf die WM in Frauenfeld, wo ich im Rahmen der EMX250-Rennen in erster Linie viel Spaß haben und viel lernen will.»

Robin Scheiben - Tages-10.: Beide Läufe als Zehnter abzuschließen entspricht nicht meinem Anspruch; entsprechend unzufrieden bin ich, da ein Top-5-Platz immer mein Ziel ist. Die Strecke meines Heimrennens war sehr gut, wenngleich alle Fahrer sehr schnell und somit eng zusammen waren. Im ersten Lauf hatte ich einen sehr schlechten Start, wodurch ich mich nach vorne arbeiten musste - leider aber hat es nur bis Platz 10 gereicht. Im zweiten Rennen hatte ich einen wesentlich besseren Start, bin dann aber in der zweiten Kurve kurz zu Boden. Leider musste ich dann dem Feld hinterherfahren und sehr hart kämpfen, um wenigstens noch bis auf Rang 10 zu kommen. In der Sommerpause werde ich weiter hart trainieren um für die letzten beiden Rennen bereit zu sein. Ich werde bis zum Schluss alles geben, um mein Ziel Meisterschafts-Dritter auch wirklich erreichen zu können.

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