Luca Bruggmann: Hüft-Operation, drei Monate Pause
Vizemeister Luca Bruggmann
Nachdem die Saison 2017 zu Ende ist, darf man von einem verdienten Meistertitel sprechen, den der in Epautheyres wohnhafte Killian Auberson eingefahren hat. Zwölf Laufsiege sprechen eine deutliche Sprache, auch wenngleich er im Vergleich zu Luca Bruggmann nicht ganz so konstant fuhr. Mit seinen gegenüber Bruggi deutlich mehr erzielten Lauf- und Tagessiegen konnte Auberson dies jedoch problemlos kompensieren. Bei Bruggmann stehen ein vierter Platz und ein Ausfall als schlechteste Resultate zu Buche. Ansonsten platzierte er sich in den 20 Rennläufen 18 Mal in den Top-3 – eine ausgesprochen starke und beeindruckende Konstanz über die Saison.
Dabei plagte sich Bruggmann seit letzten Winter mit einer schmerzhaften Hüftverletzung, welche ihm im Titelkampf nicht dienlich war. Aus taktischen Gründen wurde dies gegenüber der Konkurrenz verschwiegen. Bereits während des MXGP of Switzerland im August teilte er dies RS-Sportbilder.ch im Vertrauen mit, nun sprach er erstmals öffentlich darüber: «Ich konnte nie richtig trainieren, was mich durch die Saison belastet hat. Die seit geraumer Zeit geplante Hüft-Operation werde ich im Oktober vollziehen. Am 8. Oktober steht bei mir zuhause noch ein Clubrennen auf dem Programm, bevor ich dann direkt im Anschluss operiert werde. Danach folgt eine zirka dreimonatige Ruhepause, in der ich nichts tun darf, bevor ich in Absprache mit dem Arzt ins Training und in die Saison-Vorbereitung starten kann. Ob ich im kommenden Jahr nochmals in der MX2- oder in der MX-Open-Klasse starten werde, ist noch nicht klar. Wir machen uns teamintern in beide Richtungen Gedanken und reden miteinander.»
Ein Defekt an Bruggmans Yamaha entschied am vergangenen Sonntag das Titelduell in der Schweizer MX2-Meisterschaft in Amriswil zu Gunsten von Auberson.
«Der Tag begann gut, ich bin sehr gut ins erste Rennen gestartet», schilderte Bruggi. «Aber bereits in der Startrunde bemerkte ich, dass mit dem Bike etwas nicht stimmt. Es hatte von Beginn an immer wieder Aussetzer, was dazu führte, dass es mich beim ersten Step-up beinahe vorwärts überschlug, weil der Motor in der Luft abstellte. Weil ich es nicht wahrhaben wollte, fuhr ich zunächst weiter, um mich irgendwie ins Ziel zu retten – denn mit einem fünften Platz beispielsweise wäre es noch immer möglich gewesen, den Titel im zweiten Lauf zu holen. Später jedoch hatte ich bei einem Step-down wieder einen Aussetzer. Das Risiko, dass ich in der Folge bei einem Sprung vorwärts über den Lenker abfliege, war mir zu groß, also fuhr ich an die Box. Natürlich war ich enttäuscht und auch sauer zugleich; jedoch nicht auf irgendeine Person, sondern weil dieses Problem zur Unzeit auftrat. Vermutlich war mit der Zündung etwas nicht mehr in Ordnung.»
Der Yamaha-Pilot weiter: «Ich bin dann mit Baumanns Bike ins zweite Rennen, um nochmals zu zeigen, dass es möglich gewesen wäre den Titel zu holen. Ich glaube, mit der Leistung und dem Sieg ist es mir gelungen, dies zu beweisen. Trotzdem muss man anerkennen, dass Killian eine sehr starke Saison gezeigt hat. Ab Muri hat er neun Rennen in Serie gewonnen – das muss man auch erst mal machen. Ich gratuliere ihm zu seinem verdienten Titel. Festhalten möchte ich auch, dass es eine faire Saison war, in der wir stets fair gegeneinander gekämpft haben.»