SM, Roggenburg: Kevin Gonseth neuer Open-Champion
Mit einem Vorsprung von 19 Punkten auf Romain Billerey, bzw. 28 Zählern auf Nicolas Bender, reiste der Westschweizer Meisterschafts-Leader Kevin Gonseth zum Saisonfinale nach Roggenburg. Roggenburg war das letzte Rennen, da das in Cossonay geplante Meisterschafts-Finale ersatzlos gestrichen wurde.
Im Rahmen des Sidecar-WM-Grand-Prix, führten die üblichen Verdächtigen das Feld unter der brennenden Sonne in den ersten Heat. Billerey vor Polesetter Simon Baumann, Killian Auberson und Kevin Gonseth, hiess das Spitzen-Quartett bei der ersten Ziel-Durchfahrt. Es folgten der gut gestartete Pascal Prendes und Alain Schafer, derweil Lokalmatador Kim Schaffter eher mässig in die Gänge kam, was mit Blick auf ein mögliches Meisterschafts-Podium eher ungünstig war.
In der vierten Runde löste Auberson Billerey an der Spitze ab und sicherte sich in der Folge ohne Probleme den Laufsieg. Billerey musste kurz nach Rennhälfte dann auch noch Baumann gewähren lassen, was von Gonseth wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Gonseth seinerseits fuhr ein kontrolliertes Rennen. Er hielt sich aus allen Zweikämpfen raus und sicherte sich mit Rang 4 eine solide und komfortable Ausgangslage für das allesentscheidende zweiten Rennen.
Der für den MC Roggenburg ausrückende Kim Schaffter, kam nicht über Rang 7 hinaus, während Nicolas Bender mit Rang neun ebenfalls hinter den Erwartungen blieb.
Simon Baumann, der in den vergangenen Jahren immer wieder tolle Leistungen in Roggenburg abliefern konnte, wollte seinem starken Resultat im ersten Durchgang noch einen draufsetzen. Dies schien auch tatsächlich zu klappen, zumal er sich von seinen Gegnern ohne Probleme kontinuierlich abzusetzen vermochte. Wie der sichere Sieger aussehend, zog er seine Kreise, ehe er kurz nach Rennhälfte zum Entsetzen seiner Fans nur noch langsam rollend bei Start & Ziel vorbeikam. Eine Runde später musste er links abbiegen und den Weg zurück ins Fahrerlager einschlagen - ein Plattfuss am Hinterrad beendete die Baumann-Show vorzeitig!
Somit war der Weg frei für Nicolas Bender, der sich mit einem Respektsabstand zu Baumann auf Platz 2 etablierte. Nach Baumanns Aufgabe nutzte der Walliser Bender die Gunst der Stunde und feierte mit seiner 2-Takt-Maschine seinen zweiten Laufsieg der zu Ende gegangenen Saison.
Dritter wurde Billerey, der mit einer kämpferischen Leistung alles versuchte, um das Titel-Wunder vielleicht doch noch wahrwerden zu lassen. Etwas dagegen hatte jedoch Gonseth, der erneut ein überlegtes und solides Rennen fuhr. Platz sechs reichte denn auch, um sich nach der Zieldurchfahrt von seinem begeisterten Anhang als neuer Swiss-Champ feiern zu lassen.
Mit Tagesrang 4 und 33 weiteren Punkten, sicherte sich der immer freundliche und korrekt auftretende Kevin Gonseth seinen ersten Schweizermeistertitel in der Klasse MX-Open.
Hinter Tagessieger Killian Auberson, holte sich Billerey den zweiten Platz vor Nicolas Bender. Mit diesen Klassierungen sicherte sich Billerey aufgrund einer sehr sehr starken zweiten Saisonhälfte verdientermassen den Vize-Titel vor Bender. Bender, der mit einer grandiosen und konstant starken Saisonleistung Meisterschafts-Dritter wurde, darf sicherlich als der Emporkömmling schlechthin bezeichnet werden.
Schweizermeister Kevin Gonseth (Yamaha): Es war für mich ein sehr schwieriger Tag Ich wusste, dass ich nicht stürzen durfte und dass mir zwei kontrollierte Rennen eigentlich genügen sollten. Das hat es aber auch sehr schwierig gemacht, weil ich mich vor allem an Romain Billerey und Nicolas Bender orientieren wollte und weil ich immer ruhig bleiben musste - egal, was vorne passierte. Speziell im 2. Lauf habe ich zudem immer genau gehorcht, ob das Bike unübliche Geräusche von sich geben würde. Doch dies war glücklicherweise nicht der Fall. Im Moment weiss ich noch nicht, wie es im kommenden Jahr aussieht. Stand jetzt gehe ich aber davon aus, dass die Zusammenarbeit mit Yamaha weitergeht.
Vize-Meister Romain Billerey (Honda): Ich habe alles versucht, um Kevin nochmals in Nöte zu bringen, doch er hat ein kontrolliertes Rennen gefahren und den Titel verdient. Ich bin mit meiner Saison und dem Vize-Titel sehr zufrieden, wenngleich mein Saisonstart nicht optimal verlief. Natürlich ist es sehr ärgerlich, dass Cossonay gestrichen wurde, aber was will ich machen…?!?! Ich denke, dass ich nächstes Jahr wieder in der Schweiz fahren werde. Mal sehen, vielleicht klappt es ja dann mit dem Titel.