MX-SM, Broc: Romain Billerey feiert Open-Tagessieg
Gerademal eine Tausendstel-Sekunde trennten im Qualifying den Schnellsten Simon Baumann vom Zweitplatzierten Alain Schafer ?– Romain Billerey wurde lediglich Sechster. Die Startposition sollte für Billerey kein Handicap darstellen.
Kim Schaffter, Premieren-Tagessieger der letzten Meisterschafts-Runde in Villars sous Écot, erwischte den besten Start. Sogleich setzte er sich an die Spitze, die er bis zur sechsten Runde verteidigen konnte. Hinter ihm balgten sich die üblichen Verdächtigen um die vordersten Plätze. Darunter auch Simon Baumann, der sich hinter Romain Billerey hartnäckig auf Rang 2 festbiss. Der Franzose Billerey, seines Zeichens MX2-Schweizermeister 2009, war es denn auch, der am Ende der sechsten Runde als Erster die Ziel-Passage passierte. Schliesslich sicherte sich der immer freundliche Honda-Pilot den Laufsieg vor Schaffter.
Als positive Überraschung entpuppte sich der Westschweizer Vincent Seiler, der mit seiner Kawasaki von Beginn weg in der Spitzengruppe mitfightete. Zunächst auf Platz 4 liegend, übernahm er ab Runde 4 Platz 3 und verteidigte diesen sicher bis ins Ziel. Baumann hingegen fiel noch bis auf Rang 6 zurück.
Erwähnenswert auch das eher unerwartete Comeback von Julien Bill. Auf Kawasaki in die Saison gestartet, rollte er zur Überraschung vieler mit einer Honda an den Startbalken. Noch sichtlich gehandicapt von seinem in Frauenfeld erlittenen Mittelhandbruch, kämpfte er in den Top-Ten, bevor er die Segel vorzeitig streichen musste. «Ich habe meine Zusammenarbeit mit Kawasaki vorzeitig beendet, da ich einfach zu wenig Unterstützung bekam», erklärte Bill. «Ich habe nun eine Honda gekauft, das Fahrwerk, die Auspuffanlage, den Lenker und den Luftfilter geändert - ansonsten ist es ein ganz normales Bike - so, wie es in jedem Biker-Store zu kaufen ist. Diese Woche werden mir meine zwei Platten und die achtzehn Schrauben aus der Hand entfernt. Nach weiteren drei Wochen, kann ich dann endlich wieder mit dem Fitness-Training beginnen.»
Lauf 2: Billerey macht’s nochmal
Simon Baumann verteidigte seinen 'holeshot' und die darauffolgende Leader-Position vor Billerey erfolgreich bis in die vierte Runde, dann übernahm der Sieger des ersten Laufs erneut das Kommando. Hinter den Beiden folgten Schaffter und Meisterschafts-Leader Kevin Gonseth, gefolgt von Alain Schafer und dem erneut stark fahrenden Vincent Seiler.
Da die Abstände zwischen den einzelnen Cracks stets sehr gering blieben, kamen die Zuschauer bis zum Ende des Rennens in den Genuss von anhaltenden Zweikämpfen. Während Schaffter mit Fortdauer des Rennens immer weiter zurückfiel, kämpfte sich Gonseth immer weiter nach vorne. In der vorletzten Runde schnappte er sich auch gleich noch den zweitplatzierten Baumann.
So lautete am Ende die Reihenfolge, Billerey, vor Gonseth, Baumann und Alain Schafer, der sich aus der Defensive kommend immer weiter nach vorne kämpfte und sehr guter Vierter wurde. Hinter Schafer folgten Schaffter und der erneut überzeugenden Vincent Seiler.
Nicht an das gute Zeittraining anzuknüpfen vermochte Yves Furlato, der als Dritter des Qualifyings mit grossen Ambitionen in den ersten Lauf startete. Lange in den Top-Five kämpfend, schied er nach Ablauf des ersten Renndrittels leider vorzeitig aus. Etwas besser erging es ihm im zweiten Durchgang, den er schliesslich als Neunter abschloss.
Rückkehrer Bill war klar anzusehen, dass er nach seiner langen Absenz noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Unter starken Schmerzen beendete er auch den zweiten Lauf vorzeigt.
Verdienter Tagessieger wurde somit Romain Billerey, der mit seinen beiden ersten Lauf-Siegen in dieser Saison auch gleich seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. Zweiter wurde Gonseth, der auf Billerey zehn Punkte einbüsste - als Tagesdritter komplettiert Kim Schaffter das Tagespodium.
Romain Billerey, Tagessieger: «Ich bin natürlich sehr happy mit meiner heutigen Leistung. An einem Tag beide Rennläufe zu gewinnen, ist für mich etwas ganz Spezielles. Denn ich fahre nun seit elf Jahren Rennen in der Schweiz und es ist nach 2004 das allererste Mal, dass ich an einem Rennen beide Rennläufe gewinnen konnte. Das letzte Mal gelang mir dies in Bullet im Jahre 2004 - damals noch bei den Junioren. Ich schaue nicht auf die Meisterschaft; ich freue mich einfach auf Roggenburg, wo ich versuchen will, erneut ein Top-Resultat zu erzielen - dann sehen wir weiter …»