MX-SM Broc, MX2: Schon wieder Andy Baumgartner
Die Frage, ob Andy Baumgartner derzeit gar noch besser als Killian Auberson (MX2-Champion 2011, 2013 und 2014) ist, ist unter Berücksichtigung der Statistik durchaus erlaubt. Denn während Auberson im Jahre 2014 nach sieben von total acht gefahrenen Rennen 10 Laufsiege und einen vierten Laufrang als schlechtestes Resultat notierte, kann «Baumi» zum gleichen Zeitpunkt nunmehr 12 Laufsiegen (!) sowie einen dritten Rang als schlechtestes Ergebnis vorweisen.
Klar ist aber auf jeden Fall, dass Baumgartner auch in Broc der ganz grosse Dominator war, der die Konkurrenz bei heissen Temperaturen und vor gewohnt zahlreichen Zuschauern erneut klar dominierte.
Einzig sein grösster Widersacher und Yamaha-Pilot Cyrill Scheiwiller, hatte im ersten Lauf die grosse Chance, den Thurgauer mit der KTM zu schlagen.
Bis Rennmitte in Führung liegend, kämpften Scheiwiller und Baumgartner bis zum Ende um den Laufsieg, wobei die zwei Streithähne in den verbleibenden sieben Runden noch einige Male die Führungsposition tauschten. Als Scheiwiller drei Runden vor Schluss erneut in Führung ging, dachten viele, dass es nun für den Sieg reichen würde. Doch Quali-Sieger Baumgartner gelang es in der vorletzten Runde erneut zurückzuschlagen. Schliesslich sicherte sich dieser den Sieg mit einem Vorsprung von zwei Sekunden auf Scheiwiller.
Einen starken Auftritt hatte auch der erst 17-jährige Honda-Pilot Enzo Steffen, der bereits im Qualifying mit der zweitschnellsten Zeit aufhorchen liess. Während der gesamten Saison immer wieder tolle Resultate abliefernd, setzte er auf der am Fusse des Schloss Gruyère gelegenen Naturstrecke noch einen drauf. Ab Runde zwei auf Rang drei liegend, verteidigte er diesen bis ins Ziel erfolgreich und feierte nach Villars sous Écot verdientermassen seinen zweiten Podiumsplatz.
Kevin Auberson, Dritter in der Meisterschaft, zeigte ebenfalls eine sehr gute Vorstellung. Nach schlechtem Start, kämpfte er sich kontinuierlich nach vorne und wurde schliesslich sehr guter Vierter.
2. Lauf – Baumgartner unschlagbar
Eindeutiger der Rennverlauf im zweiten Durchgang, in dem sich Baumgartner mit dem «holtshot» direkt an die Spitze katapultierte. Einmal vorn liess die Startnummer 82 keine Zweifel aufkommen, wer als Sieger hervorgehen wird. Mit einem entsprechend klaren Vorsprung von über 13 Sekunden auf Scheiwiller feierte er bereits seinen 12. Laufsieg. Mit nunmehr fünf von sieben möglichen Tagessiegen, nähert sich der grosse Dominator der MX2-Meisterschaft mit Riesenschritten seinem ersten Meistertitel.
Hinter Baumgartner, musste sich Scheiwiller erneut mit Rang zwei zufrieden geben, derweil Auberson und Steffen die Plätze tauschten – Auberson Dritter und Steffen Vierter. Auf dem Tages-Podium liessen sich schliesslich Baumgartner als Sieger, sowie Scheiwiller als Zweiter und Auberson als Dritter feiern.
Andy Baumgartner, Tagessieger: «Zunächst musste ich mich an das leicht veränderte Strecken-Layout gewöhnen. Doch dann habe ich mich auf der etwas langsamer, enger und technischer gewordenen Strecke sehr gut zu Recht gefunden. Der erste Lauf war sehr spannend. Ich hatte tolle Zweikämpfe mit Cyrill - mal war er vorne, dann wieder ich. Zwei Runden vor Schluss lancierte ich den entscheidenden Angriff. Im zweiten Lauf holte ich den Holeshot. Ich habe sofort gepusht, um etwas Abstand zu den Verfolgern zu erzielen. Nachher konnte ich das Rennen sehr gut kontrollieren und sicher nach Hause fahren.»
Cyrill Scheiwiller, Tageszweiter: «So kurz nach dem Rennen ist es schwierig zu sagen woran es gelegen hat. Im ersten Lauf waren Andy und ich sicherlich gleich schnell. Ich hatte einen Super-Start und hab lange geführt. Es folgten einige Positionswechsel. Vielleicht hätte ich mit meinen entscheidenden Angriff in der zweiten Rennhälfte etwas zuwarten müssen. Mit einem Überraschungsangriff kurz vor Schluss wären die Sieg-Chancen eventuell grösser gewesen. Nach gutem Start im zweiten Lauf, verlor ich unmittelbar nach dem Verlassen des Startgatters kurz das Gleichgewicht, hab‘ in der Folge sofort viele Plätze verloren, die ich danach wieder gutmachen musste. Andy hatte im Gegensatz zu mir wie immer einen perfekten Start. Ich war sehr schnell wieder auf Platz zwei, doch leider war er bereits zu weit weg, als dass ich ihn nochmals ernsthaft hätte angreifen können.»
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