Wohlen: Andy Baumgartner feiert dritten MX2-Tagessieg
Der Aargauer Motorsport Club Wohlen (MSCW), der in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum feiert, durfte zu diesem einzigartigen Anlass verdientermassen über 12‘000 Zuschauer begrüssen. Diese gut gelaunten Fans kamen denn auch in den Genuss eines tollen Motorsport-Events, welcher in diesem Jubiläumsjahr erfreulicherweise nicht nur SAM-Rennen und IMBA-Läufe für die Seitenwagen durchführte. Im Jubiläumsjahr wurden auch die offiziellen Meisterschaftsrennen der beiden Top-Klassen «MX2» und «MX-Open» in die Veranstaltung integriert.
Entsprechend bestens gelaunt traten denn auch die MX2-Racer zum Quali-Training an, welches nicht zum ersten Mal vom derzeit unangefochtenen Leader Andy Baumgartner gewonnen wurde. Hinter dem dem KTM-Pilot holte sich Markenkollege Kevin Auberson zweitschnellste Zeit ab; Baumgartners derzeit grösster Gegenspieler Cyrill Scheiwiller wurde Dritter. Stark auch der Auftritt des Kawasaki-Piloten Kevin Biffiger, der Rang 5 einstrich sowie die Vorstellung des jungen Tessiner Honda-Piloten Martino Ierace, der sich die achtbeste Zeit gutschreiben liess.
Vor den Augen der gespannt wartenden Zuschauer und unter strahlend blauem Frühlingshimmel ging es hinein ins erste Rennen, welches von Auberson in die erste Runde geführt wurde.
Nachdem die Start- und Anfangsphase des Rennens mit den üblichen Rangeleien und Positionswechseln vollzogen war und «normaler Rennfluss» einkehrte, war schnell einmal klar, dass sich auch in Wohlen erneut ein harter Dreikampf der drei genannten Hauptprotagonisten Auberson, Baumgartner und Scheiwiller abspielen wird. Die drei boten sich vor den Augen der Fans denn auch einen tollen und spannenden Kampf, den Baumgartner letztlich für sich entscheiden konnte. Während Yamaha-Ass Scheiwiller mit Rang 2 erneut ein starkes Resultat ablieferte, fiel Auberson nach einem Ausrutscher ins Mittelfeld zurück.
Davon profitieren konnten unter anderem Luca Bruggmann und Kevin Biffiger, welche sich bis kurz vor dem Ziel hart aber fair um den letzten zu vergebenden Podestplatz stritten. Schliesslich war es nicht zuletzt ein zu überrundender Fahrer, der eingangs Mini-Kiesgrube das Zünglein an der Waage spielte. Während Biffiger links am zu Überrundenden vorbeiging, wählte «Bruggi» die rechte Seite, was sich offenbar als erfolgreichere Linienwahl herausstellen sollte, denn schliesslich holte sich der Liechtensteiner den dritten Platz einen Wimpernschlag vor Biffiger.
2. Lauf: Baumgartner doppelt nach
Ähnlich verlief die Startphase im zweiten Durchgang, die sich lediglich insofern vom ersten Lauf unterschied, als dass sich «Baumi» anstelle von Auberson den Holeshot abgriff. Sofort stürmte die #82 von der Spitze weg einem Doppelsieg entgegen. Lediglich Scheiwiller gelang es, dem Romanshorner in Schlagdistanz zu folgen; doch gelang es ihm nicht mehr, entscheidend in den Kampf um den Laufsieg einzugreifen - mit Rang 2 dürfte er aber trotzdem sehr zufrieden sein.
Während Auberson erneut ein überzeugendes Rennen ablieferte und starker Dritter wurde, kämpften hinter dem Sieger-Trio erneut Biffiger und Bruggmann um die letzten Top-5-Plätze - diesmal mit dem besseren Ende für Biffiger. Mit diesem vierten Platz verdrängte er schliesslich Bruggmann auch gleich noch vom Tagespodium, welches sich mit Baumgartner auf eins, Scheiwiller auf zwei und Biffiger auf drei sehr gut präsentierte.
Mit einem «6./6./Overall 6.»-Resultat durch Enzo Steffen (Honda) und mit einem «9./7./Overall 7.»-Resultat durch Kilian Imlig (Yamaha), zeigten zwei Nachwuchsfahrer ebenfalls erwähnenswerte Resultate, derweil Patric Schnegg noch immer mit einer hartnäckigen Handverletzung zu kämpfen hat, was derzeit positivere Resultate noch nicht wieder zulässt.
Andy Baumgartner - Tages-Sieger: Ich hab‘ mich bereits im Quali sehr gut gefühlt. Im 1. Lauf fand ich sofort meinen Rhythmus, wir hatten zuerst einen tollen Dreikampf mit Cyrill und mit Kevin. Im zweiten Lauf ging es dann mit einem Start-Zierl-Sieg noch besser, ich konnte das Rennen von der Spitze aus sehr gut kontrollieren, obwohl ich im Vergleich zum ersten Rennen noch aggressiver gefahren bin - heute ging einfach alles sehr gut auf. Generell darf ich sagen, dass meine Saison bisher sehr gut verläuft, was speziell nach einem Markenwechsel nicht selbstverständlich ist. Deshalb an dieser Stelle auch ein grosses Dankeschön an KTM-Schweiz und an all die Leute mit denen ich zusammenarbeiten darf. All die Leute in meinem Team und wie gesagt alle von KTM-Schweiz machen eine tolle Arbeit und sie unterstützen mich in allen Bereichen optimal. Deshalb freut es mich auch ganz speziell für sie, dass ich mich mit meinen bisherigen Resultaten entsprechend bedanken kann.»
Patrick Walther - Teamchef «Patrick Walther MX Racing» und von Cyrill Scheiwiller: Mein Fazit für die ersten vier Runden sieht sehr sehr positiv aus. Mit Cyrill bin ich sehr zufrieden, wenngleich der Anfang in Aeschlenberg nicht vollauf geglückt ist. Ich glaub, dass er sich da vielleicht etwas zu stark unter Druck gesetzt hat - auch die Starts waren nicht optimal. Doch bereits in Frauenfeld mit seinen beiden zweiten Plätzen, zeigte er mit seinem Speed eine sehr starke Reaktion. In Payerne fuhr er dann einfach ein sensationelles Rennen im ersten Lauf - da hat er wirklich gezeigt, dass er um den Titel mitkämpfen kann. Ich meine, von sieben auf eins muss man dann auch erst einmal machen - Chapeau! Woran wir aber noch arbeiten müssen, sind seine Starts, die mehrheitlich noch nicht optimal sind - vom Speed her, kann er aber ohne weiteres immer um den Sieg mitfahren. Das hat man auch heute mit seinem 2./2./Overall-2.-Resultat wieder sehr gut gesehen - noch passen ein paar kleine Puzzle-Teile nicht ganz zusammen. Klar, Cyrill sagt, ich bin zufrieden, aber…. und ich als Teamchef sage: Ich bin sehr zufrieden, aber … Auf jeden Fall, bin ich mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden, und die Saison ist ja noch lang ….!!
Kevin Biffiger - Tages-Dritter: Es ist unglaublich und ich bin sehr glücklich über mein Podium. Jede Woche denke und glaube ich, dass es möglich sein sollte, aufs
Podium zu fahren - das es nun geklappt hat, ist natürlich grossartig. Ich glaube, dass es auch in den kommenden Rennen möglich sein sollte, aufs Podium zu fahren - vorausgesetzt, dass ich zumindest immer sehr gute Starts habe. Vom Speed her gesehen, kann ich mit den Besten sicherlich mithalten. Die Pause bis Muri werde ich nutzen, um sehr viel zu trainieren, damit ich meine gesteckten Ziele hoffentlich auch erreichen kann.