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Patrick Walther, Teil 4: 2015 mit eigenem Yamaha-Team

Von René Streuli
Der Schweizer Patrick Walther hat nach 25 Jahren seine Motocross-Karriere beendet. Im vierten Teil des großen Interviews spricht er über Familienplanung, sein eigenes Team und Schweizer Talente.
Wie sieht es aus mit heiraten und dem Wunsch nach einer eigenen Familie?

Mit Sicherheit werden Catjia und ich im Juli heiraten; dann wollen wir beide sehr gerne Kinder haben – wann dies sein wird, werden wir sehen.

Kannst du dir einen Motocross fahrenden Sohn oder eine MX-verrückte Tochter vorstellen? Inwieweit würdest du deine Kinder unterstützen?

Ich habe immer gesagt, dass meine Kinder nie Motocross fahren werden. Ganz einfach, weil ich weiß, was es alles dazu braucht und welche Opfer erbracht werden müssen. Sollte er beispielsweise Eishockey-Spieler oder meine Tochter eine Reiterin werden wollen, dann würde ich dies natürlich unterstützen. Und wenn dann doch die Tochter oder der Sohn Motocross fahren wollen, dann würde ich dies sicherlich nicht verbieten. Wichtig ist, dass meine Kinder das machen können, was ihnen Spaß macht.

Apropos Fahrer-Nachwuchs: Du hast mir gegenüber bereits angedeutet, dass du dem einen oder anderen Fahrer beratend zur Seite stehen wirst?

Schon 2014 habe ich mich etwas um David Schoch gekümmert – parallel zu meinem eigenen Ding. Ab diesem Jahr habe ich von Hostettler-Yamaha die schöne Aufgabe erhalten, Cyrill Scheiwiller offiziell als Trainer zu betreuen. Zudem werde ich nebenbei auch noch andere Nachwuchsfahrer unterstützen. Meine Hauptaufgabe wird aber sein, dass ich Cyrill auf seinem Weg begleite, damit er seine Karriereziele erreichen kann.

Kannst du dir vorstellen, ein eigenes Team aufzubauen und zu betreuen?

Ich habe bereits ab kommender Saison mein eigenes MX-Team. Zusammen mit Hostettler habe ich das «Patrick Walther MX-Racing Team» ins Leben gerufen. Was wir bereits 2014 so nebenbei begonnen haben, werde ich nun offiziell weiterführen. Ich werde dies meinen Grundprinzipien entsprechend «step by step» aufbauen. Pascal Meyer, Pascal Müller, David Schoch, Reto Vogelsang und eben Cyrill werden die fünf Teamfahrer sein. Zudem werden wir nach deutschem Modell unter einem Großzelt und in einheitlichen Klamotten und Bike-Dekors auftreten.

Inwieweit spielt der Schweizer Yamaha-Importeur Hostettler AG eine Rolle?

Yamaha Schweiz mit der Firma Hostettler AG spielt eine sehr große Rolle, da insbesondere Beat Felber von dieser Idee sofort begeistert war. 2015 soll für uns alle ein Lern- und Aufbaujahr sein und ab 2016 wollen wir dann unser Auge auch vermehrt und entschlossener auf die Resultate richten. Ich werde voraussichtlich auch stets Schweizer Fahrer in meinem Team haben; ausländische Fahrer hingegen werden kaum für mein Team fahren.

Gibt es Schweizer Nachwuchstalente, die gute und reelle Chancen haben, sich mittelfristig im internationalen Vergleich zu etablieren?

Natürlich ist Maurice Chanton derjenige, der aufgrund seines Talents sehr große Chancen hat, auch international einen erfolgreichen Weg gehen zu können – vorausgesetzt, dass er von schweren Verletzungen verschont bleibt. Dazukommen sicher Flavio Wolf und Xylian Ramella, der 2012 bei den 65ern Europameister wurde; beide haben ebenfalls sehr großes Potenzial. Auch Nico Häusermann hat seine Möglichkeiten bereits verschiedentlich unter Beweis gestellt.

Was sind deine persönlichen Wünsche bezogen auf dein Privatleben, Berufsleben und den Schweizer MX-Sport?

Natürlich hoffe und wünsch ich, dass ich das Geschäft meines Vaters optimal übernehmen kann, damit ich es weiterhin so gut und erfolgreich weiterführen kann, wie ihm das gelungen ist. Dann freue ich mich ganz speziell auf mein zukünftiges Leben zusammen mit meiner Catjia, auf mein Leben als Ehemann und als Familienvater.

Betreffend MX-Sport hoffe ich, dass ich mit meinem neuen Team den Schritt in die richtige Richtung gemacht habe, und dass ich auch in 20 Jahren weiterhin als erfolgreicher Teamchef unterwegs sein kann.

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