MX-Rückblick 2015-2: Drama für Roczen und «RV»
Perfekter Start 2015: Max Nagl gewinnt das Auftaktrennen von Katar
Der Februar beginnt mit Rang 4 von Ken Roczen in Anaheim-3. Der Deutsche kann den Anschluss zur Spitze (Ryan Dungey) mit 11 Punkten Rückstand in der Gesamtwertung halten und die Saison ist noch lang: 5 von 17 Rennen sind erst absolviert.
Beim 6. Lauf zur Supercross WM in San-Diego erreicht Roczen hinter Trey Canard (Honda) Platz 2 und macht in der Gesamtwertung wieder Boden gut. Roczen scheint trotz des Zwischenfalls von Oakland voll konkurrenzfähig zu sein.
Weltmeister Antonio Cairoli steckt noch in den Saisonvorbereitungen und er weiß, dass noch viel Arbeit auf ihn wartet. Die Entscheidung, ob er wieder mit der 350er antreten wird oder doch auf die 450er umsteigt, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefallen. Cairoli beginnt schließlich mit der 350er. Nicht die richtige Entscheidung, wie sich später zeigt, denn er wird mitten in der Saison auf die 450er-Maschine umsteigen.
Mitte Februar kommt der spätere Supercross-Champion Ryan Dungey (KTM) richtig in Schwung, verbessert seine Starts und gewinnt den 7. WM Lauf in Arlington (Texas) vor Ken Roczen, der den Anschluss mit 12 Punkten Rückstand in der Gesamtwertung aber immer noch halten kann, während im winterlich kühlen Europa die Vorsaisonrennen laufen, bei denen sich Cairoli in ausgezeichneter Form zeigt. Aber zunächst ist es der Deutsche Max Nagl, der das Vorsaisonrennen von Castiglione del Lago gewinnt und auf seiner neuen Husqvarna zu jenen exzellenten Starterqualitäten zurückfindet, die man vom Deutschen kennt.
Der 8. Lauf zur Supercross-WM in Atlanta wird zur Tragödie für Ken Roczen. Bereits im Training fliegt der Thüringer am Ende der Whoops ab, verletzt sich am Fuß und stürzt dann im Rennen an der gleichen Stelle mit einem spektakulären Abflug erneut. Roczen rettet sich mit Rang 18 ins Ziel und sein Rückstand auf die Spitze (Ryan Dungey) wächst auf 31 Punkte. Altmeister Chad Reed gewinnt auf seiner privaten Kawasaki überraschend vor Ryan Dungey.
In Deutschland gibt der Mannschaftsweltmeister von 2012, Marcus Schiffer, seinen Rückzug vom aktiven Rennsport bekannt. Zu schwer sind die Verletzungen der Halswirbel, die er sich beim Saisonfinale der MX-Masters 2014 in Teutschenthal zugezogen hat.
Der andere deutsche MXoN-Gewinner, Max Nagl, kann seine Leistungen, die er bei den Vorsaisonrennen zeigte, in eine perfekte WM-Führung ummünzen und feiert einen historischen Sieg.
Während alle Augen auf Superstar Ryan Villopoto gerichtet sind, gewinnt Nagl beide Läufe des Saisoneröffnungsrennens in der nächtlichen Wüste von Katar und führt die WM mit Idealpunktzahl an.
Für Villopoto beginnt die WM so, wie sie kurze Zeit später enden wird, mit einem Drama: Schon beim ersten Rennen der Saison bleibt er am Startgatter hängen und muss das Feld von hinten aufrollen. Am Ende des Tages kommt der hoch gehandelte Amerikaner nach weiteren Stürzen und Problemen über Gesamtrang 7 nicht hinaus.
Das Rennen von Katar wird bereits Ende Februar der Anfang vom Ende des WM-Ausflugs von Ryan Villopoto, dessen stylischer Fahrstil jedoch das WM-Feld zweifellos bereichert. Aber von der von manchen Experten prophezeihten Überlegenheit ist der Amerikaner bei seinem WM-Debüt weit entfernt.