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ČZ: Eine Legende kehrt in Loket zurück!

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Die tschechische Marke ČZ steht für die frühen Erfolge der Zweitakt-Ära im Motocross und sorgte für viele technische Innovationen. Nach mehr als 30 Jahren kehrt ČZ nun auf die Rennstrecke zurück!

Einst waren sie technischer Wegbereiter im Bereich des Motocross: Sie läuteten die Zweitakt-Ära ein, entwickelten in den 1970er Jahren die Luftfederelemente, die gerade heute wieder eine Renaissance erleben.

Die Marke CZ errang 7 WM-Titel im Motocross.

Große Namen fuhren CZ
Fahrer wie Joël Robert, Roger DeCoster, Paul Friedrichs, Gaston Rahier, Sylvain Geboers, Victor Arbekov, Jaroslav Falta, Vladimir Kavinov, Guennadi Moisseev u.v.m. haben der tschechischen Motorradmarke CZ Ruhm und Ehre gebracht.

CZ gilt neben Husqvarna als Ikone der Motocross-Technologie.

1975 gewann die CSSR mit Antonin Baborovký, Zdenek Velký, Jirí Churavý und Miroslav Novacek das Motocross der Nationen.

Alle fuhren auf CZ! 

Zweitakt-Pionier aus Tschechien
Die frühen Erfolge des Belgiers Joël Robert und des deutschen CZ-Werksfahrers Paul Friedrichs läuteten den Wechsel von der damals verbreiteten Vier- zur Zweitakt-Technologie ein.

Eine Zweitakt-250er wäre heute noch einer Viertakt-250er leistungsmäßig überlegen! Laut Reglement darf eine 250er-Zweitaktmaschine aber erst in der MXGP-Klasse fahren, also in der 450er-Viertakt-Klasse. Die MXGP-Klasse ist eigentlich die frühere 250er Zweitakt-Klasse, die MX2 die frühere 125er Zweitakt-Klasse.

Selbst eine 125er Zweitakt-Maschine hält heute noch einigermaßen mit den 250er Viertaktern mit, besteht also gegen Viertakter mit doppelt (!) so großem Hubraum. In den US-Nationals und in der Frauen-WM fahren einige vereinzelte Pilotinnen und Piloten bis heute in der MX2-Klasse eine 125er Zweitakt-Maschine!

Gebaut wurden die inzwischen legendären Crossmaschinen im südböhmischen Strakonice.

Tragischer Untergang nach der politischen Wende
Nach der politischen Wende Anfang der 1990er Jahre wurde in Strakonice die Produktion von Motocross-Motorrädern eingestellt. Privatisierung, Umstellung von Plan- auf Marktwirtschaft: Es reichte nicht, sich gegen die japanische und europäische Konkurrenz durchzusetzen und die Mitbewerber taten ihrerseits alles, sich einen zusätzlichen Konkurrenten im umkämpften Offroad-Segment vom Hals zu halten. Kurzzeitig stieg Cagiva bei CZ ein, aber auch der Versuch, mit leichten Zweitakt-Straßenmotorrädern Fuß zu fassen, scheiterte.

Letzter WM-Einsatz vor mehr als 30 Jahren
Das letzte WM-Rennen einer Motocross-CZ war 1985 in Holice. Nach mehr als 30 Jahren kehrt nun die legendäre Marke zurück, wenn auch nicht 100% echt: Der Italiener Alessandro Ferrari hält mit seiner Firma M.C.F.cz die Namensrechte an der Marke CZ.

Ein neuer Versuch
In der EMX-300 wird der Tscheche Dominik Prochazka in Loket eine CZ-Maschine an den Start schieben - standesgemäß eine Zweitakt-Maschine. Im Inneren soll 'italienische Technologie', stecken, dem Augenschein nach TM. Sie soll aber mit tschechischen Komponenten bestückt sein.

Aber allein das kreisförmige CZ-Logo wird das Herz der wahren Zweitakt-Fans höher schlagen lassen und besonders bei den einheimischen Fans viele nostalgische Gefühle wecken!

Vom Sound wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden.

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