Marc Márquez: «Dieser Sturz ist mir eine Lehre»
Es ist nicht das erste Mal, dass Marc Márquez nach dem Titelgewinn ein Rennen mit einem Sturz beendet. Das ist ihm auch 2014 schon widerfahren. Seine Strategie aus dieser Saison, notfalls auch mal Risiko rauszunehmen, hat der neue Weltmeister in Australien jedenfalls nicht beherzigt.
«Das ganze Jahr habe ich mich darauf konzentriert, auf den Vorderreifen aufzupassen, das Limit damit nicht zu überschreiten. Ich habe mich heute sehr darauf konzentriert genau zu spüren, wo sich das Limit befindet... Wenn du das Ziel dann endlich erreicht hast, also den Titel, dann versuchst du so weiterzumachen, du willst zwar so weiterfahren wie vorher, aber du fährst anders. Als neuer Weltmeister hast du mehr Selbstvertrauen, du denkst, das Limit ist noch ein Stück entfernt. Ich wollte ein großartiges Rennen zeigen. Aber am Ende war es komplett mein Fehler. Denn ich habe zu spät gebremst. Ich habe gespürt, dass ich das Limit überschritten habe, aber ich wollte die Situation noch retten. Doch ich konnte die Front nicht mehr retten. Es tut mir leid für das Team und Honda, denn alle haben an diesem Wochenende unglaubliche Arbeit geleistet. Aber wir sind alle nur Menschen, manchmal passieren uns Fehler.»
«Ich bin heute mit extrem viel Vertrauen gefahren. Ich hatte Freude an diesem Wettkampf. Doch dann ist mir ein Fehler passiert. Wir werden versuchen, das bei den nächsten Rennen wieder zu ändern. Dieser Rückschlag war wichtig für 2017, denn jetzt weiß ich: Marc, du musst die bewährte Mentalität von 2016 beibehalten. Wir müssen vorsichtig sein. Dieser Crash war mir eine Lehre. Es ist mir hier 2014 schon ähnlich ergangen. Ich habe damals den Titel in Japan gewonnen wie diesmal, dann kam ich nach Australien, ich fuhr den Gegnern davon – bumm! Damals ist der Crash in Turn 10 passiert, heute in Turn 4.»
Was dachte Marc, als er von der Boxentafel ablesen musste, dass Cal Crutchlow immer näher rückt? «Er hat einmal in einer Runde eine halbe Sekunde aufgeholt. Ich bin ständig 1:29,9 und 1:30,0 min gefahren, ich hätte noch zulegen können. Das zeigte ich, indem ich gleich eine 1:29,6 min vorgelegt habe. Es wäre noch schneller gegangen. Ja, er hat ein paar unglaubliche Runden hingelegt. Aber ich habe schon vor diesem Grand Prix gewusst, dass Cal hier sehr stark ist. Er hat einen speziellen Fahrstil. Er hat auch ein besonderes Set-up an seinem Motorrad. Das passt alles sehr gut zu dieser Strecke. Er hat diesen Sieg verdient.»