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Lin Jarvis: «Einheits-ECU ist gut für die MotoGP»

Von Günther Wiesinger
Lin Jarvis: «Durch die Einheits-ECU gab es in der abgelaufenen MotoGP-WM mehr Abwechslung»

Lin Jarvis: «Durch die Einheits-ECU gab es in der abgelaufenen MotoGP-WM mehr Abwechslung»

Lin Jarvis, Managing Director des Yamaha-Werksteams, hat zwar einen Teil der Überlegenheit seiner Mannschaft wegen der Einheits-ECU eingebüßt. Der Brite betont dennoch: «Für den Sport insgesamt ist das positiv.»

Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Factory Racing, zieht eine positive Bilanz aus der MotoGP-WM 2016, auch wenn mit Valentino Rossi und Jorge Lorenzo nur die WM-Ränge 2 und 3 erreicht wurden. Immerhin hat Movistar-Yamaha wieder die Team-WM gewonnen. Aber insgesamt hat Yamaha in der Saison 2016 nur sechs Rennen von 18 gewonnen – Lorenzo 4, Rossi 2.

Zum Vergleich: Honda siegte mit Marc Márquez (5x), Cal Crutchlow (2x), Jack Miller (1x) und Dani Pedrosa (1x) nicht weniger als neunmal. Die restlichen drei Rennsiege erbeuteten Andrea Iannone, Maverick Viñales und Andrea Dovizioso.

?«Durch die Einheits-ECU gab es in der abgelaufenen MotoGP-WM mehr Abwechslung», sagt Lin Jarvis. «Die Tatsache, dass wir in diesem Jahr neun unterschiedliche Sieger erlebt haben und dass vier Werke Rennen gewonnen haben, spricht für eine sehr positive Entwicklung. Denn in der Vergangenheit hatten wir zwei Elite-Teams, also die Teams von HRC und von Yamaha. Manchmal mischte auch Ducati vorne mit. Jetzt haben wir nach vielen, vielen Jahren zwei Ducati-Siege gesehen, dazu haben wir einen Suzuki-Sieg erlebt, dazu auch drei Siege durch Satelliten-Teams. Für den Sport insgesamt muss man also anerkennen, dass die Einführung der Einheits-ECU positive Auswirkungen hat.»

Der Brite fügt an: «Wenn wir bei Yamaha die Situation vom puren eigennützigen Technik-Standpunkt aus betrachten, so haben wir einen Teil unserer Überlegenheit eingebüßt. Aber am Ende des Tages sind wir nicht nur in der WM dabei, um unseren eigenen technischen Perspektive in den Vordergrund zu stellen. Es geht auch um die Gesamtheit des Sports. Und von diesem Standpunkt aus war die Veränderung bei der Hardware und Software eine positive Entwicklung. Aber wie gesagt: Für einige Hersteller war es ein vielleicht Nachteil. Aber wir sind ja auch in der Weltmeisterschaft, um diesen Sport zu promoten. Und aus dieser Sichtweise war es positiv.»

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