Ducati: Keine Hoffnungen auf Casey Stoner-Comeback
Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse, hat vor einem Jahr gemeinsam mit Sportdirektor Paolo Ciabatti einen schlauen Schachzug eingefädelt – und Testfahrer Casey Stoner von Honda nach fünf Jahren zu Ducati zurückgeholt.
Das war auf jeden Fall eine gelungene PR-Leistung, denn der Australier stahl bei seinen Testeinsätzen in Sepang, Doha, Misano und Spielberg einigen Kollegen die Show.
Aber die Ducatisti hätten die Nummer 27 gern am Start eines Rennens gesehen.
Doch das klappte nicht. Stoner ließ sich auch nicht zu einem Comeback überreden, als Andrea Iannone mit der Werks-Desmosedici im Oktober für Motegi und Phillip Island ausfiel.
Inzwischen ist sich Gigi Dall'Igna bewusst: Stoner wird wohl nie mehr als Rennfahrer zur Verfügung stehen.
«Ich bin wirklich froh, dass sich Casey uns während der Saison 2016 wieder angeschlossen hat», sagt Gigi Dall'Igna. «Er war wirklich wichtig für die Entwicklung, weil er uns zusätzliche Informationen beschert hat. Er hat uns Ideen vermittelt, wie wir das Motorrad entwickeln und gestalten sollen. Ich bin glücklich und stolz, mit ihm arbeiten zu dürfen. Für 2017 wünsche ich mir, dass er mehr Testfahrten für uns absolviert. Mir wäre recht, wenn er enger mit mir und unserer Technikabteilung zusammenarbeiten würde, um die Entwicklungsgeschwindigkeit weiter zu erhöhen.»
Kein Wunder: Stoner ist seit Mitte Juli in Spielberg nicht mehr auf der Ducati gesessen. In Valencia war er nur als Zuschauer udn Beobachter dabei, weil nicht genügend 2017-Maschinen vorrätig waren und sich Ducati auf Neuzugang Jorge Lorenzo konzentrieren wollte. Erst in Sepang (30. Januar bis 1. Februar) wird der Weltmeister von 2007 und 2011 wieder auf der Desmosedici sitzen.
Auch einen Wildcard-Start auf Phillip Island hatte Stoner immer kategorisch abgelehnt, obwohl er dort bis zu seinem Rücktritt sechsmal hintereinander gewonnen hat.
«Ich habe Casey in der Saison 2016 gut kennengelernt», schilderte Teammanager Davide Tardozzi. «Seine Entscheidung hat mich deshalb nicht überrascht. Wenn ich als Fan spreche, würde ich ihn trotzdem gern wieder bei einem MotoGP-Rennen am Start sehen. Hätte sich Casey für eine Teilnahme am Australien-GP entschieden, dann hätte er um einen Podestplatz fighten können. Dann hätte ich ihm jeden Platz auf dem Podest zugetraut... Wäre Casey an einem Start interessiert gewesen, hätten wir natürlich positiv geantwortet und seine Pläne unterstützt. Aber er hatte nie wirklich Interesse daran.»