Jonas Folger (4.): «Kann grossartiges Rennen machen»

Wer gedacht hatte, Jonas Folger (23) würde sich auf Phillip Island schwerer tun als in Sepang, weil er in Malaysia schon im November zwei MotoGP-Testtage absolviert hat, der sollte sich täuschen.

Der Tech-3-Yamaha-Pilot ließ nicht nur seinen Teamkollegen Johann Zarco jeden Tag klar hinter sich, er steigerte sich auf der YZR-M1-Yamaha von Tag zu Tag. Platz 10 mit 1:30,578 min am Mittwoch, dann Platz 7 und 1:29,664 min am Donnerstag. Und am letzten Tag feilte Jonas noch einmal unfassbare 0,622 sec von seiner persönlichen Bestzeit weg. Damit sicherte er sich den vierten Gesamtrang. Die meiste Zeit lag er am Freitag sogar an dritter Position, ein Sturz gehörte bei diesem Speed auch dazu...

Der Respektabstand zu Zarco, dem Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016, fiel deutlich aus – er betrug am Schluss 0,628 Sekunden.

«Wir müssen sehr happy sein mit dieser Position», freute sich Jonas. «Denn es war nicht nur die Rundenzeit gut, sondern wir sind auch konstant gute Rundenzeiten mit gebrauchten Reifen gefahren. Auch bei der Elektronik sind wir mit dem Set-up gut vorwärts gekommen. Wir haben uns in den letzten zwei Tagen verstärkt auf  die Elektronik und gebrauchte Reifen konzentriert. Am Ende des Tages haben wir nach meinem Sturz noch einmal eine kurze Rennsimulation gemacht. Da bin ich niedrige 1:29er-Zeiten gefahren. Das heißt, wir haben die richtige Richtung gefunden, denke ich.»

«Die Pisten in Malaysia und Australien lassen sich nicht vergleichen, sie haben ganz unterschiedlichen Charakteristiken. In Phillip Island ist der Streckenverlauf sehr flüssig, du hast nur zwei starke Bremsprunkte. Diese Piste hier verlangt eine völlig andere Fahrweise. Du hast hier viel sehr schnelle Kurven, wo du viel Vertrauen zum Motorrad haben musst. Du brauchst einige Runden hier, bis du imstande bist, das nötige Risiko einzugehen und zu verstehen, was du dem Motorrad hier alles zumuten kannst. Was ich seit Sepang geändert habe: Ich fahre jetzt am Kurveneingang und Kurvenausgang sanfter. Dadurch schone ich die Reifen und fahre trotzdem schnell genug. Jetzt bemühe ich mich, diese erfreuliche Testerfahrung zum nächsten Test in Katar mitzunehmen.»

«Wir haben hier an den drei Tagen viele Informationen gesammelt. Und durch den sanfteren Fahrstil kann ich jetzt in den Kurven mit mehr Kurvenspeed fahren. Es ist auch mein Vertrauen zum Motorrad gewachsen. Denn du hast hier viele Stellen, wo du sehr, sehr schnell ankommst. Du musst dann das Bike mit 300 km/h umlegen. Da ist es sehr einfach, Fehler zu machen...»

In der letzten Stunde hörte Jonas vorzeitig auf. So fiel er vom dritten auf den vierten Platz zurück. «Wir wollten keinen weiteren Crash riskieren und dadurch diesen Test mit einem Rückschlag oder üblen Beigeschmack beenden», meinte er.

Wenn morgen hier in Australien ein Rennen wäre, was würde sich Jonas zutrauen? Einen Podestplatz? Er schmunzelt. Dann wehrt er ab. «Nein, nein. ich habe keine Erwartungen. Ich muss ruhig bleiben. Ich will nicht sagen, ich bin jetzt ein Top-4-Kandidat. Das war nur ein Test, die Rennen sind eine andere Geschichte. Wir wollen uns mehr auf die nächsten Tests konzentrieren. Wir haben bisher eine großartige Arbeit geleistet, wir sind die besten Rookies, das gibt uns viel Selbstvertrauen. Von 10. bis 12. März testen wir in Katar. Wir werden sehen, wie wir dort zurechtkommen. Aber ich denke, wenn wir so weitermachen, können wir ein großartiges erstes Rennen erwarten.»

Gesamtwertung MotoGP-Test Phillip Island nach 3 Tagen

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:28,549 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:28,843
3. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,033?
4. Jonas Folger, Yamaha, 1:29,042
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,101
6. Alex Rins, Suzuki, 1:29,103
7. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,248
8. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:29,342
9. Jack Miller, Honda, 1:29,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:29,361
11. Álvaro Bautista, Ducati, 1:29,411
12. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,470
13. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,547
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:29,615
15. Johann Zarco, Yamaha, 1:29,670
16. Héctor Barberá, Ducati, 1:29,791
17. Pol Espargaró, KTM, 1:29,857
18. Loris Baz, Ducati, 1:29,977?
19. Bradley Smith, KTM, 1:29,978
20. Scott Redding, Ducati, 1:30,005?
21. Karel Abraham, Ducati, 1:30,142
22. Sam Lowes, Aprilia, 1:30,200

Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Freitag:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:28,549 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:28,843
3. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,033
4. Jonas Folger, Yamaha, 1:29,042
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,101
6. Alex Rins, Suzuki, 1:29,103
7. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,248
8. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:29,342
9. Jack Miller, Honda, 1:29,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:29,361
11. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,470
12. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,547
13. Danilo Petrucci, Ducati, 1:29,615
14. Johann Zarco, Yamaha, 1:29,670
15. Héctor Barberá, Ducati, 1:29,791
16. Pol Espargaró, KTM, 1:29,857
17. Loris Baz, Ducati, 1:29,977
18. Bradley Smith, KTM, 1:29,978
19. Álvaro Bautista, Ducati, 1:29,984
20. Scott Redding, Ducati, 1:30,005
21. Sam Lowes, Aprilia, 1:30,200
22. Karel Abraham, Ducati, 1:30,452

Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Donnerstag, 16.2.

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:28,847 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:29,309
3. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,325
4. Álvaro Bautista, Ducati, 1:29,411
5. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,483
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:29,501
7. Jonas Folger, Yamaha, 1:29,664
8. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,674
9. Alex Rins, Suzuki, 1:29,802
10. Jack Miller, Honda, 1:29,838
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:29,880
12. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,947
13. Karel Abraham, Ducati, 1:30,142
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:30,150
15. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:30,197
16. Dani Pedrosa, Honda, 1:30,245
17. Héctor Barberá, Ducati, 1:30,352
18. Scott Redding, Ducati, 1:30,435
19. Pol Espargaró, KTM, 1:30,645
20. Loris Baz, Ducati, 1:30,852
21. Sam Lowes, Aprilia, 1:30,895
22. Bradley Smith, KTM, 1:31,704

Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Mittwoch, 15.2.

1. Marc Márquez, Honda, 1:29,497 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,683
3. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,926
4. Maverick Viñales, Yamaha, 1:29,989
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:30,065
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:30,262
7. Dani Pedrosa, Honda, 1:30,280
8. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:30,410
9. Jack Miller, Honda, 1:30,426
10. Jonas Folger, Yamaha, 1:30,578
11. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:30,631
12. Álvaro Bautista, Ducati, 1:30,770
13. Héctor Barberá, Ducati, 1:30,771
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,803
15. Johann Zarco, Yamaha, 1:30,868
16. Karel Abraham, Ducati, 1:31,179
17. Pol Espargaró, KTM, 1:31,200
18. Loris Baz, Ducati, 1:31,249
19. Alex Rins, Suzuki, 1:31,432
20. Scott Redding, Ducati, 1:31,756
21. Sam Lowes, Aprilia, 1:32,308
22. Bradley Smith, KTM, 1:32,690