Pol Espargaró: «Die KTM ist wie ein wilder Hengst»
MotoGP-Rookie KTM testet zum ersten Mal auf der schnellen Rennstrecke auf Phillip Island. Ohne jegliche Daten war von Anfang an klar, dass die drei Testtage kein Zuckerschlecken werden.
Am Mittwoch büßte Pol Espargaró als der schnellere der beiden KTM-Piloten 1,703 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez (Repsol Honda) ein. Am Donnerstag stieg der Rückstand auf 1,798 sec gegenüber Maverick Viñales (Movistar Yamaha) – der Spanier brauste aber alleine dem Zweitschnellsten um fast eine halbe Sekunde davon.
Espargaró steigerte sich am zweiten von drei Testtagen in Südaustralien um 0,555 Sekunden. «Mein Rhythmus und das Vertrauen in das Motorrad sind jetzt viel besser», erzählte der Spanier. «Mit jeder Runde in Phillip Island geht es uns leichter von der Hand und wir werden schneller. Am Donnerstag haben wir uns besonders auf die Elektronik konzentriert und konnten sie auch verbessern – die Richtung stimmt. Jetzt kommen wir mit der Rundenzeit in einen Bereich, der interessant ist. Zu den Top-6 fehlen uns nur noch 1,2 sec, wir sind nahe dran. Das ist ja erst der zweite Tag von KTM und mir auf Phillip Island, wir haben zahlreiche Schwachstellen, in den wir besser werden müssen. Aber ich bin zufrieden. Überleg nur mal, wie viele Jahre Honda und Yamaha hier schon fahren.»
Am heutigen Freitag widmet sich KTM dem Chassis, probiert verschiedene Schwingen und arbeitet mit der Elektronik weiter. Ziel ist nicht nur die Rundenzeit zu verbessern, sondern auch mit abbauenden Reifen besser dazustehen. Espargaró, der die letzten vier Jahre eine Yamaha pilotierte, über die Vorteile der M1: «Der Grip in Phillip Island ist nicht der Beste. Yamaha macht das gut, sie kommen mit dem vorhandenen Grip klar. Mit der KTM brauchen wir mehr Grip. Das ist eine Frage der Elektronik und des allgemeines Verständnisses – das wird mit jeder Runde besser. Am Mittwoch haben wir viel Zeit verloren, als der Reifen nachließ. Das war am Donnerstag schon deutlich besser. Wenn wir uns diesbezüglich am Freitag weiter steigern, dann können wir etwas mehr Motorleistung freigeben – wenn die Elektronik damit klarkommt. Der Motor ist nach wie vor zu aggressiv, KTM hat mir gesagt, dass wir für Katar Verbesserungen bekommen. Damit sollte ein großer Schritt nach vorne möglich sein. Wir müssen das Motorrad ruhiger bekommen, es ist wie ein wilder Hengst.»
Im KTM-Team ist der Wille Erfolg zu haben in jeder Faser zu spüren, ununterbrochen kommen neue Teile. «Verglichen mit Yamaha, Honda und Ducati haben wir viele Schwächen», ist sich Espargaró bewusst. «KTM hat so viele neue Sachen, dass wir gar nicht alles probieren können. Manchmal schildere ich in einem technischen Meeting ein Problem und sie sagen, ‹wir haben eine Schwinge, die vielleicht hilft›. Das ist wichtig. Und das ist was du brauchst, um schnell zu werden – neue Teile. Das KTM-Team ist mehr Werksteam, als ich erwartet habe. Ich lerne jeden Tag, besonders über die Elektronik habe ich schon viel gelernt.»
Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Donnerstag:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:28,847 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:29,309
3. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,325
4. Álvaro Bautista, Ducati, 1:29,411
5. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,483
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:29,501
7. Jonas Folger, Yamaha, 1:29,664
8. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,674
9. Alex Rins, Suzuki, 1:29,802
10. Jack Miller, Honda, 1:29,838
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:29,880
12. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,947
13. Karel Abraham, Ducati, 1:30,142
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:30,150
15. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:30,197
16. Dani Pedrosa, Honda, 1:30,245?
17. Héctor Barberá, Ducati, 1:30,352
18. Scott Redding, Ducati, 1:30,435?
19. Pol Espargaró, KTM, 1:30,645
20. Loris Baz, Ducati, 1:30,852?
21. Sam Lowes, Aprilia, 1:30,895
22. Bradley Smith, KTM, 1:31,704
Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Mittwoch:
1. Marc Márquez, Honda, 1:29,497 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,683
3. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,926
4. Maverick Viñales, Yamaha, 1:29,989
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:30,065
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:30,262
7. Dani Pedrosa, Honda, 1:30,280
8. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:30,410
9. Jack Miller, Honda, 1:30,426
10. Jonas Folger, Yamaha, 1:30,578
11. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:30,631
12. Álvaro Bautista, Ducati, 1:30,770
13. Héctor Barberá, Ducati, 1:30,771
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,803
15. Johann Zarco, Yamaha, 1:30,868
16. Karel Abraham, Ducati, 1:31,179
17. Pol Espargaró, KTM, 1:31,200
18. Loris Baz, Ducati, 1:31,249
19. Alex Rins, Suzuki, 1:31,432
20. Scott Redding, Ducati, 1:31,756
21. Sam Lowes, Aprilia, 1:32,308
22. Bradley Smith, KTM, 1:32,690