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Bradley Smith (KTM): «Der erste Tag ist hart»

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith auf der Red Bull-KTM

Bradley Smith auf der Red Bull-KTM

Red Bull KTM-Werksfahrer Bradley Smith hatte am ersten Testtag in Phillip Island/AUS seine liebe Mühe. «Aber wir kennen unsere Schwachstellen, am zweiten Tag teste ich das neue Chassis», meinte er.

3,2 Sekunden Rückstand auf Marc Márquez, auch von seinem Red Bull KTM-Teamkollegen Pol Espargaró in den Schatten gestellt – für Bradley Smith (26) war der erste Tag auf Phillip Island kein Honiglecken.

«Wir hatten am ersten Vormittag ein paar technische Schwierigkeiten», schilderte der Brite, der 2015 MotoGP-WM-Sechster war. «Es hat dann 20 Runden gedauert, bis wir die Lösung gefunden haben. Dadurch wurde es schwierig, das Programm für den ersten Tag abzuarbeiten. Am Schluss haben wir uns bemüht, so schlau wie möglich zu agieren und zuerst die wichtige Dinge zu testen. Ehrlich gesagt, es ist ein gewaltiger Unterschied hier mit der KTM zu fahren als mit dem Motorrad, das ich gewöhnt war. Ich muss die KTM ganz anders pilotieren. Deshalb dauert es, bis ich auf bessere Zeiten komme. Ich war nicht schnell genug am ersten Tag, aber die Pace auf alten Reifen konnte sich sehen lassen.»

Smith weiter: «Jetzt habe ich für die restlichen zwei Tage die vorrangige Aufgabe, meine Bestzeit zu verbessern. Die KTM verlangt einen aggressiveren Fahrstil, das ist auf einer High-Speed-Piste wie Phillip Island gewöhnungsbedürftig. Normal bin ich immer ein sanfter Fahrer gewesen. Hier haben wir viele langgezogene Kurven, da ist es wichtig, den Scheitelpunkt exakt zu treffen. Das lerne ich noch... Es ist gut, hier zu fahren, denn wir müssen hier auch den harten Hinterreifen gut zum Arbeiten bringen.»

«Ich hatte früher immer einen aggressiven Fahrstil, aber den musste ich in den letzten vier Jahren ablegen, ich musste sanft fahren und mir den Yamaha-Stil aneignen. Die KTM reagiert aber nicht auf diese Fahrweise, also muss ich auf den Fahrstil zurückkehren, den ich von früher kenne. Ich muss lernen, die Kurven mit der KTM auf die richtige Weise zu attackieren. In Sepang waren die Kurven viel kürzer, du hast dort einfach gebremst und bist wieder rausgedonnert. Hier sind die Kurven meistens superlang. In den Sektoren 3 und 4 geht’s schon ganz gut, aber im ersten Sektor verliere ich zu viel Zeit. Ich muss beim Reinfahren noch heftiger bremsen, ich muss auch die Hinterradbremse verstärkt nützen. Ich muss in der Kurvenmitte schneller werden und mehr mit dem Körper vom Motorrad runterhängen. Phillip Island ist etwas furchteinflößend, weil du dauernd mit mindestens 180 km/h durch die Kurven flitzt und dann den Lenker beim Sliden bis an den Anschlag drückst. Deshalb habe ich zuerst die Fahrstil-Übungen in den langsamen Kurven probiert, dort fühlte ich mich sicherer. Sobald ich mehr Vertrauen gewinne, werden die Rundenzeiten purzeln.»

Am zweiten Tag wird Bradley ein neues Chassis testen. «Pol hat es schon am ersten Tag probiert und positive Kommentare dazu abgegeben. In diese Richtung werden wir auch gehen. Dieser Rahmen basiert auf den Informationen, die wir in Sepang gesammelt haben, in diese Richtung gehen wir jetzt weiter. Wir haben in Malaysia insgesamt drei neue Rahmen probiert. Und auf der Basis dieser Erkenntnisse ist bei KTM ein weiteres Chassis zusammengebaut worden.»

«Wir sind neu gewesen in Phillip Island. KTM hatte keine Daten, das werden wir dann im April auch in Austin und Las Termas erleben. Wir wissen jetzt, dass wir uns auf ganz neuen Strecken etwas Sorgen machen müssen. Wir haben heute mehr als drei Stunden gebraucht, um 25 Runden abzuspulen, bei den Grand Prix haben wir viel weniger Zeit... Wir wären also bei einem WM-Lauf jetzt schon im FP3. Das ist die Wahrheit. In Katar haben wir vor dem Rennen immerhin noch drei Testtage. Aber wir kennen unsere Schwachstellen. Eines ist klar: Wir kommen der Sache näher, denn als wir im November in Valencia und Jerez gefahren sind, haben wir am ersten Tag mehr Zeit auf die Spitze verloren. Wir lernen jetzt, in welcher Form sich KTM am ersten Tag auf einer neuen Piste bewegen muss, wir finden das passende Rezept dafür. Wir gewinnen immer mehr Informationen, deshalb wird unsere Basis besser. Aber der Day 1 wird hart werden, überall, auch beim Katar-Test.»

Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Mittwoch, 15.2.:

1. Marc Márquez, Honda, 1:29,497 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,684
3. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,926
4. Maverick Viñales, Yamaha, 1:29,990
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:30,065
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:30,262
7. Dani Pedrosa, Honda, 1:30,280
8. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:30,410
9. Jack Miller, Honda, 1:30,426
10. Jonas Folger, Yamaha, 1:30,579
11. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:30,632
12. Álvaro Bautista, Ducati, 1:30,770
13. Héctor Barberá, Ducati, 1:30,772
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,803
15. Johann Zarco, Yamaha, 1:30,868
16. Karel Abraham, Ducati, 1:31,179
17. Pol Espargaró, KTM, 1:31,200
18. Loris Baz, Ducati, 1:31,249
19. Alex Rins, Suzuki, 1:31,432
20. Scott Redding, Ducati, 1:31,756
21. Sam Lowes, Aprilia, 1:32,308
22. Bradley Smith, KTM, 1:32,690

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