Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jonas Folger (Yamaha/6.): Zarco als einziges Ärgernis

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Folger (94) vor Zarco und Bautista

Im Rennen: Folger (94) vor Zarco und Bautista

Tech3-Yamaha-Pilot Jonas Folger präsentierte sich beim Catalunya-GP in Bestform – Platz 6. «Der einzig negative Punkt ist, dass mich mein Teamkollege wieder überholt hat.»

Jonas Folger spürte schon nach dem achten Startplatz und der Bestzeit im Warm-up, dass er auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya am Sonntag einen Überraschungserfolg landen könnte.

Der Rookie legte tatsächlich einen guten Start hin, vollendete die erste Runde als Sechster und marschierte dann sogar auf Platz 5, ehe er in der siebten Runde sogar Platz 4 hinter Márquez, Pedrosa und Dovizioso übernahm. Hinter ihm hielten sich Fahrer wie Petrucci, Lorenzo, Bautista, Rossi, Zarco, Miller, Viñales und Crutchlow.

Doch im Finish drehte Lorenzo wieder auf, auch Zarco rückte näher, dafür stürzte Petrucci zwei Runden vor Schluss vor Zarco und Folger, so eroberte der deutsche Tech3-Yamaha-Pilot bravourös den sechsten Platz.

Folger machte dank der zehn Punkte in der WM wieder einen Sprung auf Platz 8. Er hat aber in der Tabelle Kaliber we Crutchlow, Petrucci, Bautista, Iannone und Co. im Nacken.

Jonas Folger erlebte ein abwechslungsreiches Rennen, während das Yamaha-Werksteam mit Rossi und Viñales über die Ränge 8 und 10 nicht hinauskam.

Rossi sagt, die 2017-Yamaha sei auf Strecken mit wenig Grip unbrauchbar, dieses Motorrad wird aber 2018 im Besitz der Tech3-Mannschaft sein...

«Wir haben an diesem Wochenende zwei wichtige Verbesserungen erzielt», fasste Jonas zusammen. «Zuerst haben wir am Freitag geklärt, in welche Set-up-Richtung wir hier gehen wollen. Der zweite Schritt war, dass wir meine Position auf dem Motorrad verändert haben. Ich fühle mich in Mugello nicht komfortabel, ich hatte zu viel Gewicht vorne. Wir haben meinen Körper nach hinten verfrachtet  und den Lenker enger ans Bike montiert, dann haben wir einen ‚spacer’ auf dem Tank montiert, damit ich im Sattel weiter zurückrutsche. Ich sitze jetzt entspannter auf dem Motorrad. Das hilft mir auch, dass ich bei Beginn des Rennens wieder besser dabei bin, weil ich in den ersten Rennrunden die Front nicht mehr so stark beanspruche. Ich sitze jetzt weiter hinten, diese neue Sitzposition war eine große Hilfe. Dank dieser zwei Schritte haben wir dieses Ergebnis heute erreicht.»

Das Duell um Platz 5 war am Schuss ziemlich unbarmherzig. Seid ihr immer noch Freunde?

Folger: «Ich dachte, heute stecke ich ihn in die Tasche. Als ich sah, dass er zwei Sekunden hinter mir lag, dachte ich, das ist okay, das reicht bis zum Schluss. Ich kann meinen fünften Platz halten.»

Aber dann stürmte Petrucci wieder heran, Lorenzo ebenfalls, und Zarco fuhr die Lücke zum Tech3-Teamkollegen in kurzer Zeit zu. Der Franzose machte im Finish bis zu 0,6 Sekunden pro Runde wett.

Folger: «Ich habe weiter voll gepusht, aber plötzlich ließ die Haftung am Hinterreifen arg nach, besonders auf der rechten Seite. In den Runden 13 bis 15 hat mein Hinterreifen arg nachgelassen», schilderte Folger. «Irgendwie ist es Johann gelungen, seinen Reifen besser zu schonen. Am Ende hatte er in den letzten fünf Runden mehr Drive beim Rausfahren aus den Kurven. Ich habe alle möglichen Motor-Mappings probiert, um mehr Drive und Grip zu finden, aber es nützte nichts. Ich habe alles Mögliche versucht, um Drive zu finden, aber der Hinterreifen war rechts völlig zerstört. Ich war etwas verloren... Das einzige, was ich tun konnte, ich konnte später bremsen als er. Aber er nahm mir beim Beschleunigen immer zu viel Zeit ab. In der letzten Runde habe ich daran gedacht, Johann in der letzten Schikane zu schnappen. Aber ich glaube, bei dieser Aktion wären wir beide runter gefallen. Das wäre kein gutes Ende gewesen. Das war heute der einzige negative Aspekt – dass mich mein Teamkollege wieder überholt hat.»

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