Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jonas Folger (14.): Schnellste Runde nicht gewertet

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger auf der Tech3-Yamaha

Jonas Folger auf der Tech3-Yamaha

Jonas Folger drehte im Qualifying 1 am Samstag in Brünn die schnellste Runde – allerdings erst nachdem er abgewunken worden war. Der Countdown im Dashboard seiner Yamaha war falsch eingestellt.

«Ja, natürlich bin ich enttäuscht», ärgerte sich Tech3-Yamaha-Pilot Jonas Folger nach Platz 4 im Qualifying 1 am Samstag, was Platz 14 in der Startaufstellung für das MotoGP-Rennen bedeutet.

Folger drehte zwar die schnellste Runde, aber erst nachdem er abgewunken war. «Ich kam zwei Sekunden zu spät über die Linie, um noch eine Runde zu bekommen. Auf meinem Dashboard standen noch fünf Sekunden, doch tatsächlich wurde ich bereits abgewunken, was ich nicht bemerkte, da ich auf meinen Countdown schaute. Ich dachte, dass ich noch eine Runde habe. Es folgte meine schnellste Runde mit 1:56,2 min. Das hätte für das Q2 gereicht. Doch als ich an die Box kam, sah ich, dass diese Rundenzeit nicht zählt, weil mir schon zuvor die karierte Flagge gezeigt worden war. Das war wirklich enttäuschend.»

Wie kam die falsche Zeit auf deinem Dashboard zustande? «Naja, die Mechaniker richten die Uhr nach der Zeit der Dorna. Aber diesmal ein paar Sekunden zu spät. Vielleicht muss ich mehr auf den Countdown auf der Start-Ziel-Gerade schauen und weniger auf den Display. Aber in der Vergangenheit habe ich immer meiner Uhr auf dem Motorrad vertraut. Es waren nur ein paar Sekunden Unterschied, das kann mal passieren, aber es war sehr schade.»

Doch dieser Patzer war nicht Folgers einziges Problem: «Wir waren uns auch mit dem Set-up noch nicht sicher und hatten zwei unterschiedliche Bikes im FP4, denn mir fehlte das Gefühl für die Front. Beide Optionen waren unterschiedlich, aber nicht besser. Ich konnte kein Vertrauen fassen. Dann habe ich mich für meine Nummer-1-Maschine entschieden. Doch ich verlor den Einzug in das Q2 wegen unseres falschen Timings», klagte Folger. «Ja, natürlich kann ich noch ein gutes Rennen zeigen. Doch einfach wird das von Startplatz 14 aus nicht. Verloren ist aber noch nichts. Unser Ziel war aber ein gutes Ergebnis im Qualifying, was nicht möglich war. Nun brauche ich am Sonntag einen guten Start. Egal, wie das Wetter sein wird: Ich muss sehr viele Fahrer überholen. Es wird nicht einfach. Ich denke, die Top-8 sind realistisch. Meine Pace ist nicht so schlecht. Zudem weiß ich nicht, wie stark ich mich noch steigern kann, wenn ich anderen Fahrern folge. Bis jetzt fand ich nicht genug Vertrauen zum Vorderrad. Auch das Turning stimmt noch nicht. Wenn wir diese Probleme noch lösen können, dann kann ich noch einen Schritt nach vorne machen. Die Top-8 sind aber nun mein Ziel.»

Werden die Probleme an der Front und beim Turning auch durch den rutschigen Asphalt bei hohen Temperaturen verursacht oder liegt es am Set-up? «Ich denke, das hat mit beidem zu tun. Der Asphalt war schon rutschig, viele Fahrer stürzten über die Front. Zudem vertraue ich der Front nicht richtig, weil ich sie ein paar mal verlor. Doch Vertrauen ist alles. Für mich war es sehr schwierig, richtig zu pushen, wie ich es normalerweise mache. Ich fühlte mich unwohl auf der Maschine. Wir müssen jetzt die Daten der anderen Yamaha-Fahrer anschauen, um zu sehen, was ich falsch mache.»

Im dritten Training verpasste Folger den direkten Einzug in das Q2 um nur 0,091 sec. Warum hat es im FP3 nicht mit den Top-10 geklappt? «Ich hatte Loris Baz hinter mir. So konnte er seine schnellste Zeit fahren. Er war einen Tick schneller. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er hinter mir genau diesen Tick schneller ist und in das Q2 kommt. Natürlich kann ich nicht immer auf die Fahrer hinter mir achten, ich muss auch mal eine anständige Zeit fahren.»

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