Cal Crutchlow (Honda/8.): «Weder Grip noch Power»
Cal Crutchlow hinter Jack Miller
Cal Crutchlow, der 2016 den Brünn-GP im Regen gewann, schaffte es im nassen ersten MotoGP-Training am Freitag nur auf Platz 12 mit 0,946 sec Rückstand auf die Bestzeit von Johann Zarco. In der zweiten Session auf trockener Piste lief es mit Platz 8 und 0,629 sec Rückstand etwas besser.
Du warst der zweitschnellste Honda-Pilot. «Ja, aber Honda war nicht der schnellste Hersteller. Das ist enttäuschend», klagte der WM-Zehnte. «Wir haben hier vor zwei Wochen getestet. Die Werksfahrer fuhren zwei Tage, ich einen. Daher wissen wir, dass wir uns verbessern können und wo. Doch es war ein schwieriger Tag für uns. Im Regen hatte ich nicht das Beste Gefühl, auf komplett trockener Strecke blieb uns nicht viel Zeit. Mit dem Bike aus dem letzten Jahr fühlte ich mich fantastisch im Regen. Es sagt alles, wenn Jack [Miller] im Regen auf verlorenem Posten steht und ich mich nicht wohlfühle. Das ist seltsam. Als es trockener war, fehlte Grip und die Strecke war ziemlich dreckig. Damit hatten alle Honda-Fahrer zu kämpfen. Hier brauchst du viel Power – oder hervorragenden Grip. Die einen Gegner haben Power, die anderen Grip. Wir haben beides nicht. Beim Test hatte ich keine neuen Teile, aber ich konnte mit den anderen Jungs mithalten und fühlte mich wohl. Daher reiste ich einen Tag früher ab, denn ich wollte einen Testtag sparen. Darum war das heute so enttäuschend. Wir hätten die Daten haben sollen, um die Bestzeit zu fahren.»
«Dies ist ohnehin eine schwierige Strecke für Honda. Dani ist hier immer schnell, weil ihm diese Art von Kurs liegt. Wann gewann Marc hier? 2013? Da war die Maschine fantastisch», begründet der Brite. «Ich gewann im letzten Jahr. Auch Dani konnte hier siegen, aber auf nur einem Bergauf-Stück gewinnt er vier Zehntel auf mich oder Marc, obwohl er dasselbe Fabrikat fährt. Und die Ducati-Fahrer machen nochmal Zeit auf ihn gut.»
Was hältst du von der neuen Ducati-Aero-Verkleidung? «Ducati war immer sehr gut, was diesen Bereich betrifft. Sie verstehen es auch, die Regeln für sich auszulegen und haben eine Hand für gutes Design. Auch andere Hersteller hätten in diese Richtung gehen und kreative Lösungen ausprobieren sollen», meint Crutchlow. Honda testete in Brünn ebenfalls eine neue Verkleidung. «Ich setzte sie am Nachmittag ein. Ich fühle einen Unterschied. Es ist aber seltsam, denn sie wollten dasselbe machen, wie im letzten Jahr, nur auf andere Weise. Doch es fühlt sich komplett anders an. Das gilt aber auch für andere Hersteller, denn im letzten Jahr nutzten sie immer Wings. Nun kommt die Aero-Verkleidung aber nicht regelmäßig zum Einsatz.»