Andrea Dovizioso: «Nicht schneller als die Gegner»
Sieger Andrea Dovizioso
Jubel bei Ducati: Andrea Dovizioso siegte in Silverstone 0,114 sec vor Yamaha-Pilot Maverick Viñales. Es ist der vierte Saisonsieg für Dovizioso 2017, der vierte in den letzten sieben Rennen und insgesamt der sechste MotoGP-Sieg für den Italiener. Zudem ist es der erste Sieg für Ducati in Silverstone.
«Ich bin ein bisschen überrascht», verriet «Dovi» nach seinem Sieg. «Vor dem Rennen hatte ich ein gutes Gefühl – nach den Warm-up. Aber nicht so gut, um das Rennen zu gewinnen. Ich habe erwartet, dass Honda sehr konkurrenzfähig ist, aber das ist nicht passiert. Während des Rennens mussten wir ganz anders fahren als in den Trainings. Wir mussten die meiste Zeit die Reifen schonen. Ich fühlte mich im Rennen aber sehr wohl. Mit Maverick und Marc konnte ich mithalten und die Reifen schonen. Das gab mir die Möglichkeit, am Ende des Rennens besseren Grip zu haben. In manchen Kurven verlor ich sehr viel, aber das konnte ich mit mehr Speed in anderen Kurven ausgleichen, denn ich sah, wie die Gegner diese Kurven fuhren. Der Grip am Ende machte es mir möglich, die anderen Fahrer recht einfach zu überholen und mich in die richtige Position zu bringen. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das war der Schlüssel des Rennens, denn ich war nicht schneller als die Gegner. Doch ich war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.»
Damit hat Dovizioso nun neun Punkte Vorsprung auf Marc Márquez in der MotoGP-Gesamtwertung. Auf Maverick Viñales sind es 13 Zähler. «Naja, was heute passiert ist, ist schon etwas Besonderes für uns. Wir führen die Gesamtwertung an, aber abgesehen davon zeigen wir allen, dass wir nun wirklich eine Chance haben, um den Titel zu kämpfen. Ich weiß, dass die Saison lang und die Gegner sehr stark sind. Es wird bis zum Ende zu hundert Prozent offen sein», prophezeit der 31-jährige WM-Leader.
«Doch wir haben vier Rennen auf unterschiedliche Weise gewonnen. Das bedeutet, dass wir eine gute Basis haben und an den Wochenenden sehr gut arbeiten. Auch wenn wir nicht die Schnellsten sind, bleiben wir ruhig und arbeiten weiter. Wie dieses Mal. Wir gingen mit einem guten Gefühl in das Rennen und wollten das Maximum herausholen. Nun konnte ich um den Sieg kämpfen, obwohl wir nicht damit gerechnet hatten. Wir haben die Chance genutzt. Darum bin ich sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie mein Team arbeitet. Unser Bike hat Stärken und Schwächen, doch ich war in der Lage, mit der Maschine zu spielen und die Stärken zu nutzten. Die Schwächen behielt ich im Griff, was mir die Möglichkeit gab, an der Spitze zu kämpfen», betonte Dovizioso, der nun als WM-Leader zu seinem Heimrennen in Misano reist.