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Jorge Lorenzo versichert: «Ich wollte gewinnen»

Von Sharleena Wirsing
Lorenzo vor Márquez

Lorenzo vor Márquez

Durch einen heftigen Rutscher verlor Jorge Lorenzo im MotoGP-Rennen von Sepang die Führung. Danach überließ er seinen Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso den Sieg und bewahrte so Ducatis Titelchance.

Ducati-Pilot Jorge Lorenzo fuhr in Sepang seinem ersten Ducati-Sieg entgegen, als ihm das Vorderrad wegrutschte und er nur knapp einen Sturz vermeiden konnte. Dieser Zwischenfall machte die brennende Frage, ob Lorenzo seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso Platz macht, um dessen WM-Chance zu erhalten, wenige Runden vor Schluss überflüssig.

Fakt ist: Nach seinem Rutscher startete Jorge Lorenzo keinen Angriff mehr und überquerte die Ziellinie 0,743 sec hinter Dovizioso, der nun in Valencia noch eine Chance auf den MotoGP-Titel hat.

«Mein Start war gut, aber Marc [Márquez] ging aggressiv in die erste Kurve. Ich musste meine Maschine aufstellen, um einen Sturz zu verhindern. Dann war ich aber beim Bremsen sehr stark und überholte in Kurve 4 zwei Gegner. Ich folgte Zarco mit etwa einer Sekunde Rückstand. Er pushte hart. Ich hatte nicht genug Grip am Hinterrad, aber ich blieb konzentriert. Mir war klar, dass sein weicher Hinterreifen früher oder später abbauen würde. So war es auch. Ich schonte den Hinterreifen stark», berichtete Lorenzo.

«Als ich das Rennen dann anführte, waren meine Zeiten sehr konstant. So konnte ich den Hinterreifen schonen, aber der Vorderreifen begann Probleme zu machen. Das Vorderrad wollte mir immer wieder wegrutschen. Ich musste beim Bremsen sehr vorsichtig sein. Ein paar Rutscher konnte ich abfangen. Als ich ein bisschen zu schnell in Kurve 5 fuhr, verlor ich die Front. Ich dachte, dass ich stürzen werde, aber das Bike fing sich glücklicherweise wieder. Das war der Moment, als mich Andrea schnappte. Als ich nah an ihm dran war, wollte ich nichts Verrücktes machen, denn die Front war am Limit. Ich hätte ohne weiteres stürzen und ihn mitreißen können», begründete Lorenzo seine Zurückhaltung. «Ich musste ruhig bleiben. Er fuhr sehr gut und erreichte einen Vorsprung. Ich pushte, aber es war schwierig, richtig nah dran zu bleiben.»

Lorenzo erhielt in Runde 15 die Anweisung auf sein Dashboard, das Mapping zu ändern. Ein Code dafür, Dovizioso Platz zu machen? Gab es eine Teamorder? «Um ehrlich zu sein, sah ich nur die verbleibenden Runden auf meiner Boxentafel. Ich war sehr fokussiert, im Nassen nicht die Konzentration zu verlieren», wich Lorenzo der Frage aus. «Sie haben mich erst im Parc fermé darauf hingewiesen, dass diese Botschaft auf dem Dashboard meiner Maschine zu sehen war. Ich wusste auch schon, was ich tun musste. Ich brauche keine Leute, die mir sagen, was ich in einer bestimmten Situation zu tun habe. Der Titel wäre wichtig gewesen, wenn Márquez gestürzt wäre oder so. Ich wusste, dass er auf Platz 4 oder 5 lag. Ich wollte das Rennen gewinnen. Doch die Front war am Limit. Um bis zum Ende mit Dovi mithalten zu können, hätte ich das Limit zu stark überschreiten müssen. Ich wollte sehen, ob er weit geht und einen Fehler macht, aber so war es nicht. In der letzten Runde war ich nah dran, aber wenn ich etwas versucht hätte, wäre ich zu 90 Prozent gestürzt.»

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