MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Livio Suppo: «Spielberg und Motegi unvergesslich»

Von Sharleena Wirsing
Livio Suppo blickt auf seine letzte MotoGP-Saison als Teamprinzipal von Repsol Honda zurück. Der Italiener verkündete am Montag nach dem Valencia-GP, dass er HRC verlässt.

Am Tag nachdem Marc Márquez die MotoGP-WM 2017 gewonnen hatte und auch die Titel in der Team- und Konstrukteurswertung an das Team Repsol Honda und Honda als Hersteller gegangen waren, erklärte Teamprinzipal Livio Suppo seinen Rücktritt. Nun blickte er auf sein letztes Rennwochenende mit Repsol Honda zurück.

«Dani entschied sich für den Medium-Hinterreifen, darum war es seine Strategie, das Rennen ruhig anzugehen und am Ende hart zu pushen, denn dann sollte der weiche Hinterreifen seiner Gegner in der Theorie schlechter als sein Medium-Reifen sein. Diese Strategie ging auf. Er gewann das Rennen nach einer großartigen letzten Runde», freute sich Suppo über den Sieg von Pedrosa. «Für Marc war die Sache komplizierter. Das Hauptziel war natürlich der Titel, nicht der Rennsieg. Darum versuchte er, das Level seiner Gegner, vor allem das von Dovizioso, genau einzuschätzen und dann die Situation im Griff zu behalten.»

Doch Márquez zeigte erneut, dass er mehr Draufgänger als Stratege ist. «Alles lief gut, bis er einen Fehler in Kurve 1 machte. Aber Marc ist eben Marc. Er schaffte es trotzdem auf das Podest und gewann den Titel.»

«Natürlich war es sehr schön für uns, dass Marc seinen vierten MotoGP-Titel in fünf Jahren gewonnen hat. Zudem war Honda bester Konstrukteur und Repsol Honda das beste Team. Wir sind also sehr stolz, alle drei Titel geholt zu haben. Hinzukam noch Danis Sieg, der ihm Platz 4 in der Gesamtwertung verschaffte. So war er auch der Fahrer mit den meisten Podestplätzen nach Marc. Negatives? Ich kann keine negativen Aspekte an diesem Wochenende sehen, sorry», lobte Suppo.

In der Repsol-Honda-Box herrschte große Anspannung, obwohl Márquez bei einem Sieg von Dovizioso sogar der elfte Platz zum Titelgewinn gereicht hätte. «Ich war froh, dass Marc und Dani einen guten Start hinlegten. Dann folgten sie Zarco, beide schienen alles unter Kontrolle zu haben. Als Marc beinahe gestürzt wäre, war das ein sehr beängstigender Moment. Nach ein paar Minuten sank meine Herzfrequenz aber wieder auf ein normales Level, denn dann war klar, dass wir den Titel gewonnen haben.»

Welches war das beste und das schlechteste Rennen der Saison für Repsol-Honda? «Ich würde sagen, das beste Rennen für uns war Jerez, denn wir reisten nach einem schwierigen Start in die Saison dorthin und dominierten das gesamte Wochenende. Das frustrierendste Rennen war Mugello, wo Marc und Dani sehr litten. Die denkwürdigsten Rennen der Saison waren wohl Spielberg und Motegi. Marc gewann zwar nicht, aber die Manöver in der letzten Runde bei beiden Rennen waren unvergesslich.»

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