Marc Márquez: Honda bleibt für 2019 «erste Wahl»
Marc Márquez
Marc Márquez hat in den letzten fünf Jahren vier MotoGP-WM-Titel gewonnen. Sein Vertrag mit HRC läuft nach der Saison 2018 aus.
«Aber Honda wird immer erste Wahl bleiben», sagt sein Manager Emilio Alzamora.
Mick Doohan hat fünf 500-ccm-Titel in Serie für Honda gewonnen und nie den Hersteller gewechselt. Jorge Lorenzo hingegen wurde Yamaha vor einem Jahr nach neun Jahren untreu.
Valentino Rossi ist in der Königsklasse schon für Honda, Yamaha, Ducati und dann wieder für Yamaha gefahren.
Für Marc Márquez wird ein Verbleib bei Honda für 2019 und 2020 Priorität haben.
Im Gegensatz zu anderen Werken hat Honda auch nie einen neuen Siegfahrer engagiert, der Marc in Bedrängnis bringt, er hat mit Dani Pedrosa einen willfährigen Teamkollegen, der seit 2013 nie ernsthaft für den Titel in Betracht kam, während Yamaha mit Maverick Viñales längst einen ersthaften Rossi-Gegner und Lorenzo-Ersatz verpflichtet hat.
Márquez ist seit seinem Einstieg in die MotoGP-WM immer für Honda gefahren.
Die Vermutung mancher Experten wie Iannone-Manager Carlo Pernat, Marc Márquez könnte nach der Saison 2018 zu Red Bull-KTM wechseln, wurden von KTM-Chef Stefan Pierer beim Valencia-GP im SPEEDWEEK.com-Interview zerstreut.
Der Österreicher ließ durchblicken, dass Pol Espargaró für das MotoGP-Werksteam 2019 Fixstarter sei. «Das hat er verdient.»
Was den Teamkollegen betrifft, hat Pierer sehr klare Vorstellungen. Márquez gehört nicht zu den Kandidaten.
«Wenn ich mir die WM-Tabelle ansehe, fällt mir außer Zarco keiner ein, der für mich in Frage kommt, ganz ehrlich. Er ist bei Aki Ajo zwei Jahre lang die Moto2-WM gefahren, er hat auf KTM den Red Bull-Rookies-Cup gewonnen. Er weiß, worauf er sich bei KTM einlässt. Wenn du mich fragst, sage ich: Das ist der einzige MotoGP-Fahrer, über den ich für 2019 seriös nachdenke.»
Pierer ließ durchblicken, dass bereits Gespräche mit Johann Zarco und dessen Manager Laurent Fellon laufen. «Ja, klar. Das ist so. Aber er ist der einzige.»
Für das geplante MotoGP-Kundenteam wünscht sich Stefan Pierer Fahrer aus seinem Red Bull KTM-Moto2-Team. «Wenn 2018 ein KTM-Fahrer Moto2-Weltmeister wird, ist er für die MotoGP-WM bei uns gesetzt.»
An Marc Márquez verschwendet Red Bull KTM für die Saison 2019 keinen Gedanken. «Nein, das mache ich mit Sicherheit nicht», versicherte Stefan Pierer. «Ich bin da ganz ehrlich: Márquez ist so ein Überfahrer, er bewegt sich in seiner eigenen Liga. Gewinnt er, ist es der Márquez. Verliert er, ist mein Motorradl schuld. Außerdem wäre so eine Verpflichtung kontraproduktiv für unser Junior-Programm, das wir so sorgfältig aufgebaut haben.»
Die Spekulationen über einen Márquez-Transfer zu KTM kamen nicht zuletzt deshalb zustande, weil Red Bull ein langjähriger Sponsor des spanischen Superstars ist.
«Marc wird nie vergessen, dass Honda jener Hersteller war, der ihm das MotoGP-Debüt 2013 ermöglicht hat», sagt Emilio Alzamora, 125-ccm-Weltmeister 1999 und seit Jahren Manager des Champions, der Tageszeitung «El Periodico». Er ergänzte: «Honda wird immer Marcs erste Wahl sein.»
Honda will auf keinen Fall den Fehler wiederholen, der zu Beginn des Jahrtausends mit Rossi gemacht wurde.
Damals wurde von den Japanern unterschätzt, wie groß der Einfluss des Italieners am Erfolg von Honda war. Rossi ging zu Yamaha und gewann auf der M1 die WM zweimal hintereinander.
Der abgetretene Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo meint, dass Honda tief in die Tasche greifen wird, um Marc bei der Stange zu halten.
«Marc ist der beste Fahrer», sagt Suppo. «Alle Werke hätten ihn gerne. Deshalb schätzen wir sehr, dass er sich für Honda entschieden hat. Wenn es um die Vertragsverlängerung geht, muss man abwarten, ob er Interesse hat, auf einem anderen Fabrikat zu gewinnen. Es wird auch viel davon abhängen, wie gut das Bike 2018 sein wird. Ich glaube nicht, dass Honda Mühe haben wird, Marc ein gutes Angebot zu machen.»
Marc Márquez hat seinen aktuellen Zwei-Jahres-Vertrag bereits im Jun 2016 erneuert. seine Gage wird auf 8 Millionen Euro geschätzt.
Rivale Jorge Lorenzo kassiert bei Ducati eine Jahresgage von 12,5 Millionen.
Aber als der Mallorquiner im Frühjahr 2016 bei den Roten unterschrieb, war die Desmosedici kein Sieger-Motorrad.