Pol Espargaró (KTM/2.): Suche nach der letzte Sekunde
Pol Espargaró auf der KTM in Jerez
Pol Espargaró blieb seinem italienischen Rivalen Andrea Iannone (Suzuki Ecstar) am Freitag am dritten MotoGP-Testtag in Jerez dicht auf den Fersen. Er büsste nur 0,2 sec auf die Bestzeit ein.
Auf die Gesamtbestzeit von Andrea Dovizioso (Ducati) fehlten ihm 0,567 Sekunden. Repsol-Honda und Movistar-Yamaha fehlten aber beim Jerez-Test.
«Jetzt bin ich müde. Völlig erschöpft. Ich habe keine Energie mehr», seufzte der Red Bull-KTM-Werkspilot. «Aber ich bin wirklich zufrieden und happy, denn wir haben an diesen drei Tagen sehr viel ausprobiert. Das heutige Ergebnis ist eine schöne Art, die Saison offiziell zu beenden. Das ganze Team ist zufrieden mit den Fortschritten, die wir in Valencia und hier erzielt haben. Von den Rundenzeiten sind wir dort, wo wir sein wollen, und beim Rennrhythmus sehen wir fast noch besser aus als in einer einzelnen schnellen Runde.»
«Wir haben hier so viele Dinge ausprobiert. Chassis, Schwinge, Motorteile, einige waren nicht brauchbar, einige schon. Dieser Test war auch nützlich, weil wir den Elektronik-Ingenieuren und den Technikern Informationen geben konnten, die daheim in Österreich im Werk arbeiten. Die Ingenieure haben jetzt viel Arbeit, um alle Daten auszuwerten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Deshalb war das ein wichtiger Test für uns.»
«Mein Gott, es ist unglaublich, welche Fortschritte wir in diesem Jahr gemacht haben, seit ich im letzten November erstmals mit der KTM gefahren bin. Sogar gegenüber dem Grand Prix in Jerez vom Mai sind wir eine Sekunde schneller geworden, obwohl wir damals schon den Big Bang hatten, ja, klar, der Belag ist neu. Aber wir wissen: Jetzt kommt der schwierigste Teil unserer Aufgabe. Wir müssen jetzt die letzte Sekunde finden. Das haben wir schon in Valencia gesehen. Jetzt sind wir drei Zehntel näher gerückt, denke ich. Vor einem Jahr schien es unmöglich, innerhalb einer Saison so dicht an die Spitze heranzukommen. Wir können die Suzuki-Piloten unter Druck setzen und waren hier dicht an den Ducati dran, wobei wir wissen, dass die Ducati-Piloten hier im Winter immer fliegen... Wir müssen happy sein», stellte Pol fest.
«Wir haben jetzt eine Vorstellung davon, wie stark wir im Frühjahr 2018 sein können. Vor einem Jahr habe ich mich beim November-Test gewundert, wie viele Techniker plötzlich bei so einem Werk in der Box stehen. Bei den Wintertests im Februar habe ich gestaunt, wie schnell KTM technische Änderungen durchsetzt. Ich glaube, das nächste Jahr wird noch verrückter. Wir sind noch nicht am Ziel. Unser Motorrad ist noch immer zu neu. Vor einem Jahr habe ich den Charakter dieses Motorrads noch nicht gekannt. Jetzt kennen wir das Bike allmählich. Aber es werden bis zum Malaysia-Test am 28. Januar noch deutliche Änderungen kommen. Und dann werden wir zu Saisonmitte 2018 weitere Updates sehen. Vielleicht werden wir bei den Rennen nicht so oft neue Teile testen wie 2017. Denn wir haben eine bessere Basis und können etwas entspannter ans Werk gehen. Trotzdem werden wir in der nächsten Saison viele neue Teile verwenden. Bis zum Jerez-GP 2018 wird sich die KTM noch spürbar verändern. Ich verspreche euch: Das Motorrad, mit dem wir diesen Test absolviert haben, wird bis zum Jerez-GP ganz anders aussehen.»
«Diese erfreulichen Aussichten zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht, wir stecken voller Tatendrang, wir sind glücklich, weil wir wissen, dass viele neue Komponenten in der Entwicklung sind. Wir wissen noch nicht, ob sich alles bewährt, was wir entwickeln. Aber im KTM-Werk wird mit Vollgas gearbeitet. Sie haben uns gesagt, dass sie alles vorbereiten, was wir uns gewünscht haben», schilderte der Spanier.
Die MotoGP-Zeiten aus Jerez, Freitag, 18 Uhr:
1. Andrea Iannone (I), Suzuki, 1:38,030 min
2. Pol Espargaró (E), KTM, +0,200 sec
3. Alex Rins (E), Suzuki, +0,277
4. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,577
5. Bradley Smith (GB), KTM, + 0,658
6. Scott Redding (GB), Aprilia, +0,748
7. Jack Miller (AUS), Ducati, +0,968
8. Sylvain Guintoli (F), Suzuki, +1,480
9. Eugene Laverty (GB), Aprilia, +1,507
Die MotoGP-Zeiten aus Jerez, Donnerstag:
1. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:37,663
2. Cal Crutchlow (GB), Honda, +0,155
3. Jorge Lorenzo (E), Ducati, +0,258
4. Andrea Iannone (I), Suzuki, +0,404
5. Pol Espargaró (E), KTM, +0,651
6. Alex Rins (E), Suzuki, +0,697
7. Tito Rabat (E), Ducati, +0,725
8. Danilo Petrucci (I), Ducati, +1,025
9. Jack Miller (AUS), Ducati, +1,213
10. Bradley Smith (GB), KTM, +1,237
11. Franco Morbidelli (I), Honda, 1,260
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,329
13. Scott Redding (GB), Aprilia, +1,633
14. Eugene Laverty (GB), Aprilia, +1,823
15. Alex Márquez (E), Honda, +2,119
16. Xavier Simeon (B), Ducati, +2,669
Die MotoGP-Zeiten aus Jerez, Mittwoch 18.15 Uhr
1. Andrea Iannone (I), Suzuki, 1:38,280 min
2. Cal Crutchlow (GB), Honda, 1:38,337 min
3. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:38,398 min
4. Jorge Lorenzo (E), Ducati, 1:38,418 min
5. Pol Espargaró (E), KTM, 1:38,642 min
6. Tito Rabat (E), Ducati, 1:38,854 min
7. Bradley Smith (GB), KTM, 1:39,353 min
8. Scott Redding (GB), Aprilia, 1:39,372 min
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:39,584 min
10. Franco Morbidelli (I), Honda, 1:39,740 min
11. Sylvain Guintoli (F), Suzuki, 1:39,763 min
12. Eugene Laverty (GB), Aprilia, 1:39,995 min
13. Xavier Siméon (B), Ducati, 1:40,891 min
14. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:41,089 min
15. Alex Márquez (E), Honda, 1:41,750 min